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12.01.2014 Von: Christian Müller Lesedauer: 3 Minuten

Aufklärungsarbeit zu Social Media: Zu viel Leidenschaft schadet der Botschaft

Aufklärungsarbeit zu Social Media: Zu viel Leidenschaft schadet der BotschaftAlle Jahre wieder… dieser Satz ging mit in letzter Zeit häufiger durch den Kopf. Denn aktuell wird von vielen Seiten wieder vehement gegen Like- und Fan-Kauf argumentiert und die Aufklärungsarbeit in den Social Media gepriesen. Die zugrundeliegende Botschaft unterschreibe ich dabei vollständig, habe doch auch ich vor kurzem auf der Karrierebibel – mal wieder – gegen Like-Kauf argumentiert. Ja, ich halte es für enorm wichtig, ja sogar essentiell, meine Kunden zu informieren. Denn…

… nur informierte Kunden sind aus meiner Sicht gute Kunden und echte Partner.

Das hat sicherlich auch mit meiner Grundhaltung zu tun, meinen Kunden Schritt für Schritt die Kompetenz zu vermitteln, um die Kommunikation schlussendlich selbst zu übernehmen. Eine dauerhafte Betreuung durch externe Dienstleister halte ich weder für sinnvoll noch zielführend. Inhalt und Botschaft der aktuell wieder aufflammenden Aufklärungswelle im Netz unterschreibe ich daher. Doch zwei Punkte stören mich dabei.

Aufklärung in den Social Media ist nicht neu

Der erste Punkt: In vielen Artikeln, Blogs und Diskussionen wird gerade so getan, als sei der Trend neu. Erst kürzlich schrieb eine von mir sonst sehr geschätzte Kollegin sinngemäß, es “… war Zeit das mal jemand aufsteht und es sagt.”. Sorry, aber solche Aussagen sind für mich nur schwer zu ertragen. Seit Jahren schreiben viele Blogger, Berater und Kommunikatoren über die Gefahren des Like- und Fan-Kaufs. Dadurch verliert das Thema nicht an Aktualität – es wird immer Anbieter geben, die diesen Weg für sinnvoll halten – doch wir, damit meine ich all die, die wertvolle und wichtige Aufklärungsarbeit leisten, sollten bitte nicht so tun, als wären wir die ersten die darüber sprechen. Das sind wir ganz sicher nicht.

Dieses “es war Zeit” schadet aus meiner Sicht jedoch auch der wichtigen Botschaft. Denn wenn sich Unternehmen, Freelancer, soziale und öffentliche Einrichtungen dann auf Grundlage der aktuellen Artikel mit dem Thema befassen, stoßen sie ebenfalls auf die älteren Artikel dazu. Diese Wir-müssen-es-endlich-mal-aussprechen-Haltung kann dann dafür sorgen, dass inhaltlich hervorragende Artikel nicht mehr ganz ernstgenommen werden.

Aufklärungsarbeit in den Social Media
ist wichtig und aktuell, aber ganz sicher nicht neu.

Leidenschaft schadet der Botschaft

Der zweite Punkt, der mich bei der aktuellen Diskussion und Bewegung stört: Einige inhaltlich gute Artikel sind sehr leidenschaftlich und emotional verfasst. Zwar kann ich die Emotionen und Leidenschaft nachvollziehen – mir geht es bei dem Thema ähnlich und ich kann Fan-Kauf absolut nicht ab – doch in der Kommunikation dazu haben beide Faktoren nur wenig Raum. Denn Artikel die informieren und aufklären wollen, sollten angesichts der Zielgruppe sachlich gehalten sein. Die Zielgruppe besteht aus meiner Sicht aus Unternehmen und Kommunikatoren, die ihre ersten Schritte in den Social Media wagen oder sich kritisch damit auseinandersetzen und so manche Skepsis überwinden wollen oder müssen.

Zu viel Leidenschaft
schade der wichtigen Botschaft.

Informationen nehmen sie in der Regel gerne an und auf und auch nachvollziehbaren Argumenten und Diskussionen sind sie meist zugänglich. Doch wenn Artikel zu leidenschaftlich, zu emotional verfasst sind, wird diese Zielgruppe davon – zumindest meiner Erfahrung nach – oft abgeschreckt.

Ja, Aufklärungs- und Informationsarbeit in den Social Medie ist wichtig. Nein, Fan- und Like-Kauf sind aus meiner Sicht nicht sinnvoll – sogar schädlich – und absolut nicht in Ordnung. Doch um diese Botschaft an die Zielgruppe zu kommunizieren und die richtigen Menschen damit zu erreichen, sollte niemand so tun, als wäre das Thema neu. Und Leidenschaft darf in der Kommunikation zwar gerne sein, sollte sich bei diesem Thema jedoch – der Botschaft zu Liebe – in Grenzen halten.

Porträt Christian Müller

Christian Müller

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Christian unterstützt als Kommunikationsberater Soziale Einrichtungen, Bildungsträger, KMU und Start Ups auf dem Weg in die digitale Kommunikation. Mit seinen Kunden entwickelt er Kommunikationsstrategien, schult Mitarbeiter und hilft dabei, die nötige Kompetenz inhouse aufzubauen. Das Ziel: Die individuell wichtigen Menschen zu erreichen, Gespräche zu initiieren und tragfähige (Kunden) Beziehungen aufzubauen.

Kommentare zu diesem Artikel

Tina Gallinaro  |   12. Januar 2014 um 13:48 Uhr

Ja, ich ziehe mir den Schuh an und versuche mal den Stand der Dinge irgendwie zurechtzurücken.

Ich habe mich kürzlich mit ein paar Bloggern unterhalten, die gedanklich in ihrem Blog ebenfalls windige Agenturen anprangern wollten, aus Angst vor Rache es aber doch nicht geschafft haben.Diese Agenturen sind mit mehreren Mitarbeitern automatisiert unterwegs und vertreten Werbebotschaften, da wird es einem Angst und Bange.

Nicht jeder liest die Karrierebibel oder Blogs von anderen und wenn man sogar noch einigen Tageszeitungen glaubt, ist Fankauf „ja gar nicht so schlimm“ Natürlich ist das Thema nicht neu, es wird immer wieder von sämtlichen Ecken aufgegriffen, indem viele von uns immer wieder vor Fankauf warnen. Ich hänge zu emotional in dem Thema Social Media drin, bekomme viel „hintenrum“ mit, wie selbst Social Media Manager keine Skrupel haben, dafür Werbung zu machen. Es werden stellenweise sogar Wüstenbewohnern der eigene Sand aus der Wüste verkauft und ich prangere zutiefst Geschäftspraktiken an, die am Ende die Unternehmen für die sozialen Netzwerke versauen. Aber ohne Emotionen ist Social Media nicht möglich, wenn doch dann ist dieser Kelch einfach an mir vorbeigezogen.Wenn ich blogge bin ich immer emotional mit drin, sehe ich Statusmeldungen,die mich berühren, hänge ich ebenfalls emotional drin.

Mein Satz: „Es musste mal jemand aufstehen und „es“ tun…“! war darauf bezogen, dass es allerhöchste Zeit ist, die seriösen Berater von schwarzen Schafen rauszukristallisieren und dadurch meinte ich die Liste, die ich auf der 2. Seite ins Leben gerufen habe. Die, die ich kenne und meine Hände für sie ins Feuer legen würde, wo ich genau weiß, das sie das Beste für den Kunden wollen und nicht durch merkwürdige Methoden das große Geld verdienen möchten. Es gibt bestimmt noch mehr seriöse Berater / Agenturen, Dienstleister, die direkt mit dem Kunden zusammenarbeiten und ihr „Ding“ richtig machen. Ich kenne viele in dieser Branche aber bislang wenige, die eine Art Kodex in sich haben. Von daher hoffe ich dass diese Liste wächst und gedeiht …

Wenn ich also den Eindruck erweckt habe, das mein Beitrag der allererste dieser Art war, dann entschuldige ich mich dafür, so sollte es natürlich nicht rüberkommen. Manchmal geht einem die Hutschnur hoch und immer aus Frust gegen einen Baum hauen damit schade ich im Prinzip nur einem unschuldigen Baum 😉

Christian  |   12. Januar 2014 um 14:14 Uhr

Hallo Tina,

erstmal danke für deinen ausführlichen – und sehr guten, Lesetipp für alle Mitlesenden – Kommentar. Der Satz im Artikel ist kein Vorwurf, bitte nicht falsch verstehen, deshalb hab ich dich auch ganz bewusst nicht direkt genannt, sondern deinen lesenswerten Artikel zu Beginn verlinkt. Ich verstehe deine Intention sehr gut und unterstütze die ausdrücklich, die angesprochene „Es-wird-mal-Zeit-Haltung“ ist mir in letzter Zeit nur mehrfach begegnet und nervt mich schon lange. Dein Satz war da nur das jüngste Beispiel, das ich noch präsent hatte.

Ich bin völlig mit dir einverstanden, dass die Abgrenzung von seriösen und unseriösen Anbietern – so nennen ich es jetzt mal – wichtig ist. Und ich treffe bei Kunden auch immer wieder auf Scherbenhaufen, die von unseriösen Beratern und Agenturen hinterlassen wurden und die sinnvolle Arbeit nicht unbedingt einfach machen. Frust und Enttäuschung sind in manchen Unternehmen und bei manchen Freelancern so groß, dass selbst gute, mit Fakten unterlegten Argumente kaum eine Chance haben und die argumentative Vorarbeit viel mehr Zeit in Anspruch nimmt, als die eigentliche Arbeit.

Emotional bin ich bei meinen Themen ebenfalls immer, ich habe bloß gelernt, dass Emotionen im Kundenkontakt manchmal auch der Botschaft schaden und im Weg stehen können. 😉 Kurz gesagt: Ich freu mich, wenn wir da weiter zusammen – und mit anderen – arbeiten, informieren und (potentielle) Kunden die Chance geben, sich mit wertvollen Informationen weiterzubilden. Das Thema des Artikels lag mir nur schon eine Weile auf der Zunge und schlussendlich musste ich es verbloggen – war eine ganz und gar emotionale/intuitive Entscheidung :-).

Gruß,
Christian

P.S.: Deine Empfehlungsliste finde ich hervorragend, sind einige richtig gute Kollegen dabei. Freu mich auf das weiter Wachstum der Liste.

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