Eine Barcamp-Anfängerin entdeckt das Barcamp Düsseldorf 2017

Eine Skechnote vom Barcamp Düsseldorf 2017

Als Barcamp-Anfänger tut man sich manchmal ja schon etwas schwer. Lassen Sie mich Ihnen in diesem Artikel verraten, wieso das Barcamp Düsseldorf 2017 für mich eine wahre Barcamp-Offenbarung war, wieso es nicht tragisch ist ein Barcamp-Anfänger zu sein und was Barcamps zu bieten haben.

Gut, so ganz stimmt es natürlich nicht, dass Barcamp nicht gleich Barcamp ist. Der Ablauf ist eigentlich immer gleich. Viele Menschen mit einer Affinität oder dem Interesse an digitaler Kommunikation – egal, in welcher Form – treffen sich an einem Ort.

Der Ablauf des Tages wird erst am Tag selbst entschieden. Dabei kann jeder, geplant oder spontan, ein Thema vorstellen zu dem er gerne eine Session halten möchte. Per Handzeichen gibt der Rest der Gruppe einen Hinweis darauf, wie groß der Raum für das Thema sein sollte. Klingt ziemlich interessant, oder?

Ist es auch, vor allem dann, wenn man noch vollkommene Barcamp-Anfängerin ist wie ich. Das Barcamp Düsseldorf war mein zweites Barcamp und auch wenn die Abläufe absolut gleich waren, so war das Feeling, im Vergleich zu dem Barcamp davor, so unterschiedlich wie Tag und Nacht.

Aber es nennt sich doch in beiden Fällen Barcamp!

Richtig, es nennt sich in beiden Fällen Barcamp, aber bei meinem ersten Barcamp war ich absolut ahnungslos, war vielleicht auch einfach mit den falschen Leuten dort und wusste nicht so recht, wo ich mich selbst positionieren wollte. Zudem war ich erst am zweiten Tag dort, habe also den wirklich entscheidenden ersten Tag – zumindest, habe ich den subjektiven Eindruck, dass der erste Tag wichtiger ist – verpasst. Und ich glaube, dass ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehne, wenn ich behaupte:

Das wirkliche Barcamp-Feeling kann man als Anfänger nur dann erleben, wenn man vom ersten Tag an dabei ist. Wenn man versteht, in welchem Kontext das Barcamp und seine Sessions gestaltet werden. Am zweiten Tag ist das schon längst geklärt.

Wieso? Nun, bei meinem ersten Barcamp in Köln waren am Sonntag nur ein Bruchteil der Leute dort, die am Vortag ihre Runde gedreht hatten. Der Ablauf wurde nicht mehr wirklich erklärt sondern nur noch angeschnitten, damit die Newbies einen kurzen Überblick erhalten. Durch diese Routine habe ich mich persönlich schnell abgeschottet und Abstand genommen, habe nur beobachtet und war danach furchtbar enttäuscht.

Klar, es ist schwer von etwas enttäuscht zu sein, wenn man eigentlich keine Ahnung hat, was auf einen zukommt. Aber nach all der Werbung, die während meiner Fortbildung für die Barcamps gemacht wurde, hatte ich irgendwie mehr erwartet.

Und dieses Mehr sollte kommen und zwar mit einem Paukenschlag

Nach der Sache in Köln hatte ich für mich eigentlich schon entschieden, dass Barcamps vielleicht doch nicht so meine Sache sind. Ich wusste auch nicht was ich davon halten sollte, dass Christian Müller mich dazu einlud, beim Barcamp Düsseldorf mitzumachen.

Was soll‘s, dachte ich mir, was kann schon schief gehen? Schließlich hatte ich diesmal nicht nur einen Barcamp-Profi an meiner Seite, sondern mit Stephanie Kowalski gleich einen zweiten. Und es hat sich gelohnt. Das Feeling war so vollkommen anders. Es war für mich als Anfängerin ein Genuss all diese Eindrücke aufzusaugen. Und das begann nicht erst mit der Wahl der Sessions, die ich besucht habe.

[#Sketchnote] Beliebte #Hashtags & Session-Themen auf dem #barcampDUS. pic.twitter.com/BK2bzqrTMA

— Stephanie A Kowalski (@SteffiKowalski) October 13, 2017

Es begann schon beim Ankommen, als ich den Raum betrat und tatsächlich vergleichsweise viele bekannte Gesichter sah, mich auch mit neuen Leuten unterhielt und ein wenig von Christian und Stephanie an die Hand genommen wurde. Ich war also zu keinem Zeitpunkt wirklich alleine und das tat mir als Barcamp-Anfängerin wirklich gut. Ich fühlte mich direkt wohl und wurde Teil dieser Blase, die ich beim letzten Barcamp noch eher von außen beobachtet hatte. Doch damit noch nicht genug, ich entdeckte sogar, dass ein Barcamp im Grunde zwar live stattfindet, aber auch ein Eigenleben auf Twitter hat.

Nun ist das #BarcampDUS tatsächlich ein LVQ-Alumnitreffen geworden! pic.twitter.com/j4mUenN0g7

— LVQ.de (@LVQ_Bildung) October 13, 2017

#Barcampdus: Es lebe das Barcamp auf Twitter

Und ich traute mich, einfach mal mitzumachen, twitterte drauf los unter dem Hashtag #barcampdus. Ein kleiner Anfängerfehler sollte mir dann aber doch passieren, war mir sogar schon auf dem Weg dahin passiert. Dank zwei Twitter-Accounts – einem privaten und einem für meinen Blog – twitterte ich munter nicht unter meinem privaten Account, sondern unter meinem Blog-Account. War es tragisch? Überhaupt nicht, es sorgte wohl eher für ein Schmunzeln, dass ein Beagle im Namen seines Frauchens über das Barcamp Düsseldorf twitterte.

Schnell habe ich beim drauflos twittern gemerkt, dass das Barcamp und der Hashtag #Barcampdus kaum trennbar sind und es einem viel bringt, wenn man sich einfach traut, mit zu twittern.

Was hab ich Frauchen gut erzogen, hat sich auf dem #barcampdus als meine Mitarbeiterin vorgestellt. Mein Leben läuft 😂

— Beagle 🐾🎮🐕🐇🦦 (@Beagle_on_Games) October 13, 2017

Tatsächlich suchte mich irgendwann jemand auf und fragte dann: Wer ist hier eigentlich dieser Beagle?

Guten Tag lieber Barcamp-Teilnehmer, das bin ich und ich genieße gerade jede Stunde, die ich hier in Düsseldorf erlebe.

Von Hashtags zu den Sessions

Und auch bei den Sessions blühte ich ein wenig mehr auf. Hörte aktiver zu, traute mich sogar mal etwas zu sagen, twitterte einfach über die Session, die ich gerade besuchte. Und ich habe wirklich verdammt gute Sessions gehabt. Angefangen über Quo Vadis Social Media Manager über Arbeiten ohne Chef bis hin zur Suche nach dem heiligen KPI, war alles sehr bunt gemischt und hat wirklich viel Laune gemacht. Müsste ich mich entscheiden, welche der Sessions die interessanteste für mich war, wäre es verdammt schwierig.

Gerade Quo Vadis Social Media Manager war für mich als frischer Social Media Manager eine schöne Bereicherung, um diesen Beruf nicht nur inhaltlich zu verstehen, sondern auch die durchaus diskutablen Probleme und Nachteile dieses Berufs einmal genauer zu betrachten. Zwar wirkte die Session wie eine Selbsthilfegruppe für geschundene, nicht verstandene Social Media Manager, allerdings haben mir ihre Aussagen mehr ehrlichen input gegeben, als man z.B. in einer Fortbildung erzählt bekommt.

Dort ist man in seiner heilen Blase, wo einem jeder sagt, Job finden ist so unfassbar easy, bald wirst du deinen Traumjob haben. Das mag stimmen. Doch in dieser Session habe ich gelernt, dass mein Traumjob allzu oft einen Rattenschwanz an Dingen mitbringt, vor denen ich nicht blind die Augen verschließen darf.

.@LVQ_Bildung Session: #SocialMediaManager Quo Vadis.
| #Sketchnote #BarcampDUS pic.twitter.com/0E4LcW3qhT

— Stephanie A Kowalski (@SteffiKowalski) October 13, 2017

Ebenso faszinierend war die Diskussion über Arbeiten ohne Chef. Kann das gehen? So ganz war ich am Ende nicht davon überzeugt, habe aber gerne dabei zugehört, wie jemand ein Konzept entwickelt hat, dass theoretisch funktionieren kann. Die Person glaubt an ihr Konzept und ist sich auch allen Problemen dahinter bewusst.

Zusammenfassung der Session von @scytto “Arbeiten ohne Chef“.
| #Agile #Scrum #BarcampDUS pic.twitter.com/CUzqabzz13

— Stephanie A Kowalski (@SteffiKowalski) October 13, 2017

Interessant wurde es dagegen in der Session “Auf der Suche nach dem heiligen KPI”. Eine Diskussion die mir deutlich gemacht hat, dass viele hartgesottene Marketing Menschen schlicht und ergreifend nur in Zahlen denken und sogar teilweise kategorisch ausschließen, dass man via Social Media überhaupt noch was erreichen kann. Dem konnte nicht nur widersprechen. Das Ziel ist der Weg und Social Media Strategien können ein langer weg sein. Dennoch war es für mich geradezu lustig, den Marketing Menschen dabei zuzuhören, das KPI schlussendlich immer Gewinn heißen muss.

Auf der Suche nach den heiligen #KPI mit @katjazwitschert & @hirnrinde.
| #barcampDUS
Denkt an den @BVDW Leitfaden. 😉 pic.twitter.com/Qj5IV5sEzy

— Stephanie A Kowalski (@SteffiKowalski) October 13, 2017

Man sieht also, jede Session ist anders, jede Session kann positiven wie negativen Input geben, der jedoch in jedem Fall ein Input ist. Und der hat mich in all meinen Sessions zum nachdenken gebracht.

Und was macht es noch besonders? Gerade hat man es vielleicht schon gemerkt, es ist die Vielfalt die jede Session ausmacht. Sie kann eine Diskussion sein, eine Vorstellung eines Projektes, eine Präsentation und eigentlich alles, was einem noch einfällt.
Lars Hahn von der LVQ hat sogar spontan (vielleicht auch geplant, man weiß es nicht) als Session einen Instawalk angeboten. Dabei streift man gemeinsam durch die Gegend und hält den Walk auf Instagram fest.

Gerade diese Vielfalt und Unterschiedlichkeit innerhalb der Themen, die trotz allem doch immer irgendetwas mit digitaler Kommunikation oder zumindest der Selbstorganisation zu tun haben, geben dem Barcamp etwas besonderes. Es fühlt sich für mich als Anfänger an wie das verrückte Wunderland der digitalen Kommunikation.

Morgens fällt man durch den Kaninchenbau und unten angekommen ist man im verrückten Wunderland der digitalen Kommunikation. Dort trifft man auf eine absolut nicht homogene Gruppe, die trotz allem nicht harmonischer zusammen barcampen könnte.

Das Schöne an der Sache? Ich hätte das Ganze sicher auch ohne Christian und Stephanie hinbekommen, sie waren nur einfach eine willkommene Hilfestellung. Sie halfen mir, mich auf einem für mich noch völlig unbekannten Event, das durchaus schon eine familiäre Blase besitzt, zurecht zu finden.

Hab als Anfänger keine Angst beim Barcamp mitzumachen

Lange Rede kurzer Sinn: Natürlich bin ich auch nach dem zweiten Barcamp noch immer eine Barcamp-Anfängerin, na und? Ich hab bei diesem Barcamp gelernt, dass das vollkommen egal ist, wenn man offen für neues ist und sich einfach drauf einlässt. Möchte man im Bereich der digitalen Kommunikation arbeiten ist es eigentlich ein Muss, solche Barcamps mitzunehmen. Sei es für die Sessions oder um neue Kontakte zu knüpfen.

Das Einzige, woran man sich als Anfänger wirklich halten muss, ist sich auch wirklich zu trauen. Sitz bei deinem Barcamp nicht rum und schotte dich ab, das ist das Letzte, was das Barcamp von dir möchte. Man kann das natürlich machen, aber am Ende geht man dann enttäuscht nach Hause. Und vor allem: Mach einfach mit und wenn du dich nicht traust, dann mach passiv mit.

Natürlich wirkt es im ersten Moment unfassbar schwer einen Weg in diese familiäre Blase zu finden. Aber der Clou an dieser Blase ist: Jeder ist willkommen, sofern derjenige auch wahrgenommen werden und dabei sein will. Es wird niemand runtergemacht, es gibt keine schlechte Laune und noch weniger wird man ausgelacht, weil man Anfänger ist. Im Gegenteil, die Leute freuen sich sogar darüber, wenn ein Neuling seinen Weg zum Barcamp gefunden hat.

Los geht's zum #barcampdus 2017! Schön, dass Ihr alle da seid! pic.twitter.com/LC7rOb707p

— BarCamp Düsseldorf (@BarCampDUS) October 13, 2017

Und ein weiterer Tipp den ich geben kann: Mach als Anfänger den ersten Tag mit, beim zweiten Tag kannst du kaum das wirkliche Feeling des Barcamps erleben – auch wenn dies ein diskutabler Tipp ist, da es unterschiedliche Arten von Barcamps gibt. Sicherlich, wenn irgendwann die Routine drin ist, dann bringen dir auch die zweiten Tage etwas. Aber wenn du als Anfänger so viel mitnehmen möchtest, wie es geht und irgendwann eine Routine aufbauen willst, dann nimm so viele erste Tage wie möglich vom Barcamp mit. Gerade am ersten Tag sind die Eindrücke intensiv und frisch.

Nach diesem für mich unfassbar positiven Barcamp habe ich entschieden, dass ich zukünftig in jedem Fall so viele Barcamps wie machbar mitnehmen werde. Irgendwann, wenn ich selbst soweit bin, möchte ich ebenfalls meine Routine haben und mich vielleicht sogar trauen eine Session zu halten. Auch wenn das natürlich für mich noch Zukunftsmusik ist. Aber wie das so ist, muss auch diese Musik geplant werden.

Heute ist #barcampdus für den Beagle und sein Frauchen zuende, sie hat mir verraten, dass sie richtig viel Spaß hatte. Gut so, ich hatte auch meinen Spaß für sie zu Twittern 😀

— Beagle 🐾🎮🐕🐇🦦 (@Beagle_on_Games) October 13, 2017

P.S.: Dinge die ich nicht mag, aber tun muss: Mich Ihnen vorstellen. Ich bin Kira Subkowski und zurzeit als Lehrling bei Christian Müller tätig, der mich mein theoretisches Know-How gelehrt hat und mir nun auch die Praxis näher bringt. Natürlich dürfte Ihnen beim Lesen des Artikels direkt aufgefallen sein, dass nicht wirklich mein Beagle für mich getwittert hat.

Jedoch gibt mir mein Beagle eine wunderbare Möglichkeit, gerade auf Twitter, sehr humoristisch mit mir selbst zu arbeiten. Denn ganz ehrlich: Jeder der von Ihnen der einen Hund besitzt, weiß, dass er immer irgendwo der Angestellte seines Hundes ist. Wieso daraus nicht eine Gemeinschaft machen? Genau das haben mein Beagle und ich getan. Ich arbeite für ihn und darf dafür sein Image für mich nutzen.

So kann ich mir zu jeder Zeit aussuchen ob ich als Kira Subkowski bloggen möchte oder doch lieber als der Beagle der sprechen kann. Daher wird es mir in Zukunft eine Freude sein, im Social Media Bereich und der Contenterstellung meinen beruflichen Weg zu finden. Egal ob als Kira Subkowski oder als Beagle.

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