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Berufsbegleitendes Studium: Ohne Einschränkungen und Engagement geht es nicht
Vor kurzem bin ich etwas erschrocken: Ein Blick auf mein Blog hat gezeigt, dass der letzte Artikel zum Thema Bildung oder Studium schon eine ganze Weile her ist. Da mir meine Coachees und generell Studenten und Bildung jedoch nach wie vor am Herzen liegen – jap, ich weiß wie schmalzig das klingt – gibt es heute einen Beitrag zum berufsbegleitenden Studium. Die Inspiration stammt aus einem Gespräch, dass ich heute mit einer Freundin geführt habe. Sie überlegt sich gerade, ob ein berufsbegleitendes Master-Studium für Sie sinnvoll ist. In der Diskussion wurde mir klar, dass ein Aspekt – das erlebe ich auch bei meinen Coachees – dabei oft unterschätzt wird. Es ist kein Zufall, dass in der Überschrift dieses Artikels die Einschränkungen vor dem Engagement kommen. Denn diese sind wichtiger – und werden viel zu oft ignoriert oder vergessen.
Manch einer wird jetzt vielleicht fragen: „Äh, warum genau sind Einschränkungen wichtiger als Engagement? Und was meint er eigentlich damit?“ Ich fange mal mit dem zweiten Teil der Frage an. Mit Einschränkungen bezeichne ich die Bereitschaft, die Priorität auf das berufsbegleitende Studium zu legen und dafür andere Lebensbereich bis zu einem gewissen Grad zurückzustellen. Fast allen angehenden Studenten ist theoretisch klar, dass ein berufsbegleitendes Studium gewisse Einschnitte erfordert. Doch die wenigsten machen sich vor Studienbeginn Gedanken darüber, was das für Sie in der Praxis tatsächlich bedeutet.
Brutal ehrliche Vorbereitung ist essentiell
Daher plädiere ich – sowohl im Coaching als auch in Seminaren – immer für eine brutal ehrliche Vorbereitung. Die ist nicht immer angenehmen, kann extrem lästig sein und so manchen angehenden Studenten auch von seinem Plan abbringen. Und das ist gut so. Warum? Weil ich viel zu viele berufsbegleitende Studenten habe scheitern und aufgeben sehen. Dann sind Zeit und Geld zwar weg, das Ergebnis jedoch nur sehr eingeschränkt sinnvoll und hilfreich.
Besser ist es, wenn ihr Euch vor Beginn des Studiums darüber klar werdet, ob ihr bereit seid, die notwendigen Abstriche und Einschränkungen in Kauf zu nehmen. Wie diese aussehen können? Hier einige Beispiele:
- Die Anzahl der freien Abende reduziert sich drastisch.
- Ihr könnt längst nicht mehr an allen Aktivitäten im Freundeskreis teilnehmen.
- Manches Hobby muss für die Dauer des Studiums zurückgefahren oder pausiert werden.
- Arbeiten am eigenen Haus oder der eigenen Wohnung müssen teilweise zurückgestellt werden.
- Schlafmangel kann – zumindest in der Prüfungsvorbereitung – durchaus dazugehören.
- Eure Zeit für Partner oder Familie reduziert sich zugunsten des Studiums.
- In Hochzeiten kann sogar eine Reduktion der Arbeitszeit notwendig oder sinnvoll sein.
Freizeit habt ihr immer noch – nur weniger
Bevor jetzt jemand vor seinem geistigen Auge das Horrorszenario des an den Schreibtisch geketteten Studenten heraufbeschwört: So schlimm ist es definitiv nicht. Doch ein berufsbegleitendes Studium ist mehr oder weniger ein Job neben Job und wenn ihr auf gute Ergebnisse Wert legt, kommt ihr um Einschränkungen in anderen Bereichen nicht herum.
Das ist nicht unbedingt schlimm und lässt sich durchaus planen und organisieren. Doch ihr müsst Euch dessen bewusst sein und diese Tatsache erst mal akzeptieren. Dass ihr dann noch das nötige Engagement investieren müsst, versteht sich von selbst, oder?
An alle berufsbegleitenden Studenten die Frage: Wie war und ist das bei Euch? Waren Euch die notwendigen Einschränkungen im Vorfeld klar? Kommt ihr damit gut zurecht? Ich freue mich, wenn ihr Eure Erfahrung in den Kommentaren mit mir und den anderen Lesern teilt.