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25.06.2015 Von: Christian Müller Lesedauer: 3 Minuten

Best Practice: Zwischen Inspiration, Begeisterung und Realität #Kommentar

Anders gesagt: Ich liebe erfolgreiche Best Practice Beispiele, sauge sie auf und lerne von ihnen.

Dennoch war ich in vielen der genannten Diskussionen der Spielverderber, zumindest haben mich einige Diskussionsteilnehmer so gesehen und genannt. Warum? Ganz einfach:

Best Practice und Erfolge können inspirieren und begeistern. Doch diese Begeisterung darf nicht zu unrealistischen Erwartungen führen. Darauf weise ich immer wieder hin.

Manche verstehen das als Kritik, Angriff oder Neid. Das ist es jedoch keinesfalls. Ich freue mich mit und für jeden erfolgreichen Blogger, Unternehmer, Vlogger, Berater und und und. Doch leider erlebe ich im Coaching und in der Beratung, dass sich viele Menschen von tollen Beispielen so begeistern und in Euphorie versetzen lassen, dass ihre Erwartungen völlig unrealistisch werden. Das gilt sowohl für Einzelpersonen als auch für Unternehmen.

Da gibt es den erfolgreichen Reiseblogger, der einen jungen Menschen so begeistert, dass er alles stehen und liegen lassen und ebenfalls beruflich reisen will. Dass der Reiseblogger das jahrelang vorbereit hat und es ganz sicher genug schwere Phasen gab, sieht dieser junge Mensch in seiner Euphorie nicht.

Da gibt es den erfolgreichen Unternehmer, der von seinen Aufträgen und seinen Einnahmen erzählt und damit Menschen inspiriert. Sie freuen sich auf das große Geld – und übersehen, dass es um Umsatz, nicht Gewinn, geht und dahinter enorm viel Arbeit steckt.

Da gibt es große Blogger und Unternehmen mit gewaltigen Communitys und einer riesigen Fan-Basis. Sie zeigen Beiträge mit tausenden Likes, Interaktionen und Aufrufen und freuen sich über neue Abonnenten und darüber generierte Einnahmen. Angehende Blogger und KMU lassen sich begeistern – und übersehen die lange Vorbereitung.

Alle genannten Beispiele haben eines gemeinsam:

Die inspirierten und begeisterten Menschen und Unternehmen erwarten ähnliche Erfolge wie die großen Vorbilder und Best Practice Beispiele. Das solche Erfolge jedoch erst nach Monaten und Jahren und viel Arbeit möglich sind, wird in der Euphorie ausgeblendet.

Natürlich sagen die, die diese Best Practice Beispiele teilen, dass das nicht ihre Schuld ist. Schon der gesunde Menschenverstand müsste einem ja sagen, dass solche Ergebnisse nicht schnell möglich sind. Das ist aber nur teilweise richtig. Denn viele der Beispiele sind – ob bewusst oder unbewusst – so angelegt, dass sie nur die positiven Aspekte zeigen und die lange Arbeit und die Schwierigkeiten auf dem Weg dahin ausblenden.

Das kann ich sehr gut verstehen. Schwierigkeiten, lange Nächte und harte Arbeitstage sind nicht sexy und könnten die Euphorie der Best Practice Beispiele gehörig dämpfen. Doch damit werden Leser und Zuschauer eben auch etwas in die Irre geführt. Das mag nicht immer Absicht sein, passiert jedoch.

Genau deshalb weise ich in solchen Diskussionen auf Voraussetzungen und einzigartige Aspekte der jeweiligen Situation und des jeweiligen Beispiels hin. Ich bin davon überzeugt, dass jedes Unternehmen und jeder Blogger, Bewerber und andere – schlicht: jeder – aus passenden Best Practice Beispiele lernen kann. Und ich freue mich über und für jeden Erfolg.

Doch realistische Erwartungen sollten trotz Euphorie vorhanden sein. Wenn mich das zum Spielverderber macht: gerne. Ich nenne es realistisch und pragmatisch. Und das wichtigste: Für meine Kunden und Coachees funktioniert es hervorragend.

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Porträt Christian Müller

Christian Müller

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Christian unterstützt als Kommunikationsberater Soziale Einrichtungen, Bildungsträger, KMU und Start Ups auf dem Weg in die digitale Kommunikation. Mit seinen Kunden entwickelt er Kommunikationsstrategien, schult Mitarbeiter und hilft dabei, die nötige Kompetenz inhouse aufzubauen. Das Ziel: Die individuell wichtigen Menschen zu erreichen, Gespräche zu initiieren und tragfähige (Kunden) Beziehungen aufzubauen.

Kommentare zu diesem Artikel

Edda Klepp  |   25. Juni 2015 um 12:47 Uhr

Hallo Christian,

ein schöner Artikel, der mir aus der Seele spricht. Ich nutze Best-Practice-Beispiele ausgesprochen gern, doch meist vor allem dann, wenn ich damit bestimmte Einzelaspekte betonen kann, zum Beispiel den Aufbau einer Webseite oder eines Newsletters oder die Wirkungsweise eines Logos.

Klar, es gibt auch Gesamtkonzepte, die sich vorzuzeigen lohnen, weil sie in sich einfach sehr stimmig sind. Dabei sollte in der Tat aber nie vergessen werden, dass sich der Erfolg letztlich aus einem ganzen Bündel von Teilaspekten zusammensetzt. Die Grundidee, die anvisierte Zielgruppe und und und …, vor allem aber die Persönlichkeit des jeweiligen Unternehmers, der Unternehmerin oder eines Teams spielen eine entscheidende Rolle, aus der heraus die Beispiele interpretiert werden müssen, um tatsächlich Wirkung zu erzielen.

In diesem Sinne sehe ich dich nicht als Spielverderber, allenfalls als Spielleitung, die auf das komplexe Regelwerk verweist. 🙂

Liebe Grüße aus Münster, Edda

Christian Müller  |   25. Juni 2015 um 12:48 Uhr

Hallo Edda,

schönes Bild, das merk ich mir. Danke für Deinen Kommentar.

Gruß,
Christian

Sascha Theoabld  |   25. Juni 2015 um 18:24 Uhr

Sehr wahre Worte. Ein Appell an uns alle, nicht immer nur das glänzende Ergebnis zu zeigen. Einblicke in den Ansatz, den vielleicht nicht so gradlinigen Weg und die Herausforderungen sind da viel wertvoller. Danke für die klaren Worte dazu!

Christian Müller  |   25. Juni 2015 um 21:42 Uhr

Danke Sascha.

heimatPOTTential  |   25. Juni 2015 um 19:50 Uhr

Ich finde daran gar nichts spielverderberisch. Das ist doch pure Logik. Von nix kommt halt nix. Das ist ja sonst so, als würde ich mich morgen auf nen Fußballplatz stellen und sagen „So, kauft mich, ich bin der neue Hummels!“…oder so 🙂

Christian Müller  |   25. Juni 2015 um 21:42 Uhr

Danke Juli. So mancher findet das bremserisch.

Kathrin Luty  |   26. Juni 2015 um 09:08 Uhr

Hallo Christian,

Ich stimme Dir zu. Da draussen wird viel gehypet. Manchmal ist es auch einfach eine Frage des Temperaments. Du bist vielleicht eher ruhig und abwartend. Andere (so wie ich) sind gern mal total überschwenglich begeistert. Ich denke es braucht beides – im Leben sowie im Business.

Ich nehme mein Business bierernst, und will gleichzeitig eine Menge Spass damit haben. Und ich will andere mitreissen… Schliesslich haben wir nur das eine Leben und wenn es keinen Spass macht (und so richtig Spass macht es glaube ich nicht, wenn man keinen Erfolg hat), dann kann man auch gleich wieder arbeiten gehen.

Christian Müller  |   26. Juni 2015 um 09:11 Uhr

Hallo Kathrin,

danke dir für dein Feedback. Ich bin von Haus aus sehr leidenschaftlich und begeistere mich (zu) schnell für Dinge und Themen. Ich bin vollkommen bei dir, wenn ich als Freiberufler oder Unternehmen arbeite, muss Leidenschaft dahinter stehen. Spaß gehört dazu.

Ich bin da jedoch durch meine Erfahrung aus zahlreichen Coachings und Beratungen beeinflusst. Ich erlebe einfach zu oft die negativen Konsequenzen überbordender Begeisterung und Euphorie. Daher bremse ich hin und wieder, bevor es zu Frust oder schlimmeren kommt. Ist nicht immer gut, aber hilft oft. 🙂

Danke dir.

Gruß,
Christian

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