• Twitter-Symbol
  • Facebook-Symbol
  • YouTube-Symbol
  • Xing-Symbol
  • LinkedIn-Symbol
  • Skype-Symbol
  • RSS-Symbol
13.12.2013 Von: Christian Müller Lesedauer: 4 Minuten

Entschuldigung: Konfliktlösung durch Ehrlichkeit

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

„Sorry seems to be the hardest word“ – das besang schon Elton John in einem seiner weltbekannten Songs. Seine Aussage finde ich im Alltag immer wieder bestätigt, denn vielen Menschen – da nehme ich mich nicht aus – fällt es zumindest in manchen Situationen schwer, sich zu entschuldigen. Die Gründe dafür sind so vielfältig wie der Anlass für die Entschuldigung. Sie es das eigene Ego, das keine Schwäche zeigen will, der Ehrgeiz, der Niederlagen nicht anerkennen kann, die Abneigung gegenüber einer anderen Person, der man den Triumpf nicht gönnt oder die eigene Sichtweise, aus der ein bestimmtes Verhalten nicht nach einem Fehler aussieht – all das und noch viel mehr kann einer Entschuldigung im Wege stehen.

Diese Gründe mögen – je nach Situation und Person – mehr oder weniger verständlich und nachvollziehbar sein. Dennoch empfehle ich Euch heute, den oft unangenehmen Schritt zu wagen und Euch zu entschuldigen. Denn eine ehrliche und ernst gemeinte Entschuldigung ist oft der beste und manchmal einzige Weg, Konflikte und Probleme zu lösen.

Entschuldigung: Bitte keine Fakes!

Die wichtigsten Kriterien habe ich bereits genannt: ehrlich und ernst gemeint. Wenn ihr Euch nur entschuldigt, weil Euer Gegenüber es von Euch erwartet, ihr unter externem Druck steht oder es für Euch nach der leichtesten Lösung aussieht, ihr jedoch gar nicht wirklich hinter Euren Worten steht, wird die Entschuldigung in der Regel nicht die gewünschte Wirkung erzielen.

Gerade bei Entschuldigungen hören Menschen oft ganz genau und kritisch hin und merken daher schnell, ob es Euch mit Eurer Aussage ernst ist oder ob ihr die Entschuldigung aus anderen Gründen und vielleicht nur mühsam über die Lippen bringt. Eine solche Fake-Entschuldigung kann Konflikte und Probleme noch verschärfen und wird eher zur Verschlechterung der Lage beitragen.

Ehrliche und ernst gemeinte Entschuldigungen sollten aus meiner Sicht…

Bei allen genannten Punkten sollte Euch eines immer klar sein: Ihr könnt Euch nie wirklich entschuldigen, lediglich um Verzeihung bitten. Euer Gegenüber, den Euer Fehler betrifft, muss Euer Verhalten entschuldigen und Eure Bitte um Verzeihung annehmen. Das klingt vielleicht nach einer sprachlichen Spitzfindigkeit, ist jedoch weit mehr als das.

Entschuldigung: Erwartet nicht zu viel

Eine Konsequenz dieser Unterscheidung: Ihr könnt zwar hoffen, dass Eure Entschuldigung angenommen und Euer Fehler verziehen wird, solltet davon jedoch nicht ausgehen und könnt es ganz sicher nicht erwarten. Oft genug erlebe ich – in der Vergangenheit auch bei mir selbst – dass Menschen sich entschuldigen und dann beleidigt und wütend sind, wenn die Entschuldigung nicht angenommen wird und der Fehler damit nicht vom Tisch ist.

Enttäuschung ist eine verständliche Reaktion, schließlich hofft jeder, dass seine Entschuldigung Gehör findet. Doch Wut oder gar eine beleidigte Reaktion sind nicht angebracht, da es eben kein Recht auf die Annahme einer Entschuldigung gibt. Ihr könnt Euch nur ehrlich entschuldigen und das Beste hoffen.

Das mag abschreckend klingen, ist es jedoch nicht. Ehrliche und ernst gemeinte Entschuldigungen sind meiner Meinung nach wirklich die beste Lösung für viele Konflikte und Probleme. Eine Garantie für den Erfolg Eurer Entschuldigung gibt es zwar nicht, doch dieses Risiko solltet ihr eingehen. Selbst wenn Euer Gegenüber die Entschuldigung nicht annimmt, wisst ihr doch, dass ihr alles getan habt, was ihr konntet. Diese Sicherheit kann Euer Gewissen zum Schweigen bringen und für innere Ruhe sorgen. Und das ist oft sehr viel wert.

Porträt Christian Müller

Christian Müller

Twitter-Symbol Facebook-Symbol YouTube-Symbol Soundcloud-Symbol Xing-Symbol LinkedIn-Symbol Skype-Symbol

Christian unterstützt als Kommunikationsberater Soziale Einrichtungen, Bildungsträger, KMU und Start Ups auf dem Weg in die digitale Kommunikation. Mit seinen Kunden entwickelt er Kommunikationsstrategien, schult Mitarbeiter und hilft dabei, die nötige Kompetenz inhouse aufzubauen. Das Ziel: Die individuell wichtigen Menschen zu erreichen, Gespräche zu initiieren und tragfähige (Kunden) Beziehungen aufzubauen.

Kommentare zu diesem Artikel

Silke Loers  |   13. Dezember 2013 um 15:55 Uhr

Entschuldigen kann man lernen. Anfangs ist es sicherlich ungewohnt, weil man ja etwas eingestehen muss. Früher habe ich lieber verborgen, dass ich etwas falsch gemacht habe. Heute gehe ich damit sehr abgeklärt um. Wenn ich etwas falsch gemacht habe, kann ich sehr gut dazu stehen.
Ich habe sogar festgestellt, dass das Gegenüber sehr positiv darauf reagiert und der anfängliche Ärger schnell verflogen ist. So gibt es im Kontakt immer weniger Potenzial für Konflikte und der Umgang miteinander wird leichter.

Empathisches Zuhören: Social Media lebt von Verständnis  |   28. Januar 2014 um 11:16 Uhr

[…] Geht offen in die Kommunikation und löst Euch von Euren individuellen Erwartungen an den Austausch. […]

Einen Kommentar schreiben

* Pflichtfeld / ** Wird nicht veröffentlicht!

 
Ich stimme zu, dass meine Angaben und Daten elektronisch erhoben und gespeichert werden.
Mehr dazu finden Sie in der Datenschutzerklärung. Hinweis: Sie können Ihre Einwilligung jederzeit für die Zukunft per E-Mail an cm@sozial-pr.net widerrufen.
 
Navigation