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Gehdanken 79 – Fang einfach mal an
„Ideen hab ich viele, aber mit meinem Smartphone traue ich mich nicht, Youtube-Videos zu drehen. Was kann ich da tun?“- Die Frage und Situation eines Lesers hat mich nicht nur zu den Gehdanken 79 inspiriert, sie dürfte auch vielen anderen Lesern und Zuschauern bekannt vorkommen.
In den letzten Wochen und Monaten erreichen mich immer mehr Fragen rund um den Einstieg in die Videoproduktion. Meine Antwort ist – zugespitzt – immer die gleiche:
Fang einfach mal an.
Gut, das ist ein wenig zu simpel und bedarf einer Erklärung. Wie ich bereits beim Interview von Richard Gutjahr schrieb: Bei Videos spielt die Qualität sicherlich eine Rolle, doch viel wichtiger sind die Idee und das Konzept dahinter. Nicht von ungefähr gibt es unter Foto- und Videografen den Spruch: „Es hängt nicht von der Kamera ab, sondern davon, was du mit ihr machst.“ Anders formuliert: Du bist mit Deiner Kreativität, Leidenschaft und Arbeitshaltung der entscheidende Faktor für die Qualität Deiner Videos.
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Smartphones reichen völlig, Du zählst
Auf der Karrierebibel habe ich mehrfach beschrieben, wie ich Videos für Unternehmen nur mit Smartphone und Tablet erstelle und diese Technik auch Social Media und Kommunikationsteams in Workshops vermittle. Systemkameras (DSLM), Digitale Spiegelreflexkameras (DSLR) oder dezidierte Camcorder sind Smartphones garantiert überlegen und können deutlich schönere Videos produzieren. Eine Garantie für gute Qualität sind sie jedoch nicht.
Auch das beste Equipment kann falsch eingesetzt werden und macht ganz sicher kein schlechtes – oder fehlendes – Konzept wett. Andererseits gibt es auf Youtube inzwischen zahlreiche hervorragende Kurzfilme, die rein mit iPhones und Tablets produziert worden sind. Dazu passt ein Zitat, auf das ich immer wieder gern zurückgreife:
Nutze was Du hast, da wo Du bist, so gut Du kannst.
Autor unbekannt
Learning by doing
Das viele Menschen trotz der völlig ausreichenden Technik große Bedenken vor dem Einstieg in die Videoproduktion haben, liegt meiner Meinung nach an zu hohen Erwartungen an sich selbst. Viele erwarten von sich sofort optimale Ergebnisse und vergleichen ihre Videos mit Clips erfahrener Videografen. Sie übersehen dabei, dass auch die heute bekannten Stars klein angefangen und ihre Erfahrung Schritt für Schritt – durch Versuch und Irrtum – gesammelt haben.
Meine Gehdanken sind da für mich ein gutes Beispiel. Die ersten Ausgaben – aufgenommen mit der bescheidenen Kamera des Galaxy Nexus – waren qualitativ deutlich schlechter als die heutigen Aufnahmen. Nach und nach habe ich gelernt, mich in das Thema Video eingearbeitet, mein Equipment und meine Fähigkeiten erweitert. Heute produziere ich Produkt- und Messevideos für Kunden und nehme Interviews auf. All das nur, weil ich angefangen habe und – entscheidend – dran geblieben bin.
Das ist kein Eigenlob – ich lerne täglich dazu und habe noch viel Luft nach oben – sondern einfach ein Beispiel für den Lernprozess. Du wirst im Lauf der Zeit besser werden, Du wirst Dich weiterentwickeln und Du kannst nach und nach aufrüsten. Doch die dafür notwendige Erfahrung kannst Du nur sammeln, wenn du anfängst. Das gilt für die Videoproduktion genauso wie fürs Bloggen und andere Projekte.