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03.10.2012 Von: Christian Müller Lesedauer: 4 Minuten

Morgenseiten – Kreativ und voller Energie in den Tag

Aus dem Bett fallen, müde zur Kaffeemaschine wanken, dann im Bad eine Menschwerdung an sich vollziehen und anschließend den inzwischen fertigen Kaffee trinken – so oder so ähnlich sieht die Morgenroutine vieler Menschen aus. Ihr erkennt Euch darin wieder? Dann habe ich einen Vorschlag für euch: Baut tägliches Schreiben in euren morgendlichen Ablauf ein. Bevor ihr mich jetzt für verrückt erklärt, gebt mir die Chance und lest bitte weiter. Es lohnt sich.

Der Ursprung

Meine täglich angewandte Technik ist dem einen oder anderen vielleicht unter dem Namen Morgenseiten bekannt. Das erste Mal bin ich damit in dem Buch Der Weg des Künstlers im Beruf. Das 12-Wochen-Programm zur Steigerung der Kreativität (Affiliate-Link) von Julia Cameron in Kontakt gekommen. Die Autorin beschreibt in diesem Buch zahlreiche Techniken und Übungen, mit denen ihr eure Kreativität aktivieren und im Beruf einsetzen könnt. Die meisten Stadt- oder Unibibliotheken haben das Buch übrigens im Katalog, ihr müsst es euch also nicht unbedingt kaufen.

Die Technik

Wie funktionieren die Morgenseiten nun konkret? Wie der Name schon erahnen lässt, soll diese Technik immer morgens zum Einsatz kommen. Der Ablauf ist simpel: Ihr nehmt euch drei A4-Blätter, einen Stift, Ruhe und etwas Zeit. Dann beginnt ihr mit dem Schreiben und hört erst damit auf, wenn alle drei A4-Seiten vollgeschrieben sind.

Inhalt, Stil, Grammatik, Layout, Struktur, Thema? Unwichtig, entscheidend ist, dass ihr die drei Seiten kontinuierlich beschreibt. Bringt dabei alle Gedanken, Ideen und Themen zu Papier, die euch gerade im Kopf herumschwirren und die in diesem Moment dran sind. Es gibt dabei keine richtigen oder falschen Inhalte, auch Form und Rechtschreibung sind völlig irrelevant.

Der Effekt

Was bringt euch das regelmäßige Schreiben von Morgenseiten? Konkret und unmittelbar bekommt ihr den Kopf frei und könnt den Tag unbelastet und voller Energie angehen. Mittel- und langfristig könnt ihr durch die Morgenseiten Themen wahrnehmen, die aktuell in euch arbeiten und euch noch nicht bewusst waren. Außerdem entwickelt ihr so mehr kreative Ideen und Gedanken und sammelt diese zentral an einem Ort. Das hilft euch dabei, wiederkehrende Ideen zu erkennen und in die Tat umzusetzen.

Die Variationen

Julia Cameron empfiehlt, die Morgenseiten von Hand mit Stift und Papier zu schreiben. Ihre Argumente sind überzeugend:

Wie ihr wisst, kann ich diese Punkte vollständig unterschreiben. Dennoch kann es sinnvoll sein, eure Morgenseiten elektronisch zu führen. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn ihr diese im Nachhinein durchsuchen oder weiterverwenden wollt. Natürlich könnt ihr die entsprechenden Textpassagen auch abtippen, doch wenn diese bereits elektronisch vorliegen, ist die weitere Verwendung einfacher.

Müssen es immer drei A4-Seiten sein? An dieser Frage entzünden sich heftige Diskussionen. Die einen halten fast schon religiös an der exakten Umsetzung fest, während die anderen das Konzept der Morgenseiten beibehalten, jedoch für ihre Zwecke und Situation adaptieren. Wie ihr euch denken könnt, gehöre ich zur zweiten Gruppe. Nein, es werden nicht immer drei Seiten, manchmal sind es auch nur zwei, manchmal dafür mehr als sechs Seiten. Das ist – bei mir – eine Frage der Tagesform und der zur Verfügung stehenden Zeit.

Die wichtigsten Prinzipien der Morgenseiten sind aus meiner Sicht:

Diese Prinzipien machen für mich den Kern der Morgenseiten aus, alles andere solltet ihr an eure Situation anpassen.

Die Tools

Wenn ihr eure Morgenseiten von Hand schreibt, empfehle ich euch, dafür ein Buch anzuschaffen. So sammelt ihr eure Morgenseiten zentral an einem Ort und könnt jederzeit nachlesen. Außerdem ist es dadurch einfacher, eure Morgenseiten sicher aufzubewahren. Denn wirklich frei könnt ihr nur schreiben, wenn ihr sicher seid, dass niemand außer euch diese Seiten lesen wird.

Schreibt ihr eure Morgenseiten elektronisch, empfehle ich euch auf jeden Fall den Einsatz eines Vollbild-Texteditors wie beispielsweise Writeroom, Darkroom, iA Writer oder zumindest den Vollbildmodus von eures Textverarbeitungsprogramms. Dadurch reduziert ihr Ablenkungen und könnt euch ganz auf das Schreiben fokussieren. Mit 750words gibt es auch einen Online-Dienst, der sich auf die Morgenseiten spezialisiert hat. Diesen Dienst habe ich selbst einige Zeit für meine Morgenseiten genutzt, doch da ich diese inzwischen komplett frei schreibe, ist mir der Inhalt zu privat geworden, um ihn einem Online-Dienst anzuvertrauen. Das ist natürlich Geschmacksache, ausprobieren lohnt sich definitiv.

Schreibt ihr schon Morgenseiten? Wenn ja, wie sind eure Erfahrungen damit? Wenn nein, ist es „nur“ das frühere Aufstehen, das euch davon abhält?

Porträt Christian Müller

Christian Müller

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Christian unterstützt als Kommunikationsberater Soziale Einrichtungen, Bildungsträger, KMU und Start Ups auf dem Weg in die digitale Kommunikation. Mit seinen Kunden entwickelt er Kommunikationsstrategien, schult Mitarbeiter und hilft dabei, die nötige Kompetenz inhouse aufzubauen. Das Ziel: Die individuell wichtigen Menschen zu erreichen, Gespräche zu initiieren und tragfähige (Kunden) Beziehungen aufzubauen.

Kommentare zu diesem Artikel

Ivan Blatter  |   3. Oktober 2012 um 16:52 Uhr

Danke für die Anregung! Ich kenne die Morgenseiten auch von Julia Cameron und vermittelt via Scott Ginsberg.

Meine Erfahrungen sind gut damit. Sie helfen den Kopf zu leeren und meistens kommt erschreckend viel Negatives da raus, obwohl ich ein positiv denkender Mensch bin. Aber eben: Dann ist es raus. 🙂

Ich habe kein Problem mit dem frühen Aufstehen, sondern eher mit dem Gegenteil: ich habe morgens so viel Power, dass es mich immer juckt, gleich mit der Arbeit loszulegen.

Ich schreibe übrigens auf dem iPad mit DayOne. Da ist die Gefahr der Ablenkung auch gebannt, da DayOne auch mit Vollbild arbeitet.

Christian  |   3. Oktober 2012 um 16:54 Uhr

Hallo Ivan,

Day One klinge interessant. Lust, die App mal in einem Gastbeitrag vorzustellen?

Gruß,
Christian

Ivan Blatter  |   3. Oktober 2012 um 19:36 Uhr

Na, klar! Lass uns die Details per Mail klären (bis wann, Umfang, etc.).

SEMINAR: BASIC TRACKS 2 |  |   20. November 2013 um 15:11 Uhr

[…] kürzlich verstorbenen Drehbuchguru Syd Field propagiert wurde. Ideenfindungen können auch über kreative Methoden (3 Morgen Seiten schreiben) erfolgen, wie sie Julia Cameron beschreibt und einen Einblick über das Training von Schauspielern […]

[…] schreiben. Kennst du die Morgenseiten? Das Prinzip lässt sich auch auf die Woche übertragen, indem du dir ein paar Minuten Zeit nimmst […]

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