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13.11.2014 Von: Christian Müller Lesedauer: 8 Minuten

ABC des Bloggens: B wie Business

ABC des Bloggens-B wie Business„Kann ich mit Bloggen Geld verdienen?“ – Die Frage ist fast so alt wie Blogs selbst und wird mir in Workshops, Vorträgen, Seminaren und Beratungsgesprächen immer wieder gestellt. Meine Antwort ist immer gleich: Ja, Du kannst aus Deinem Blog ein Business machen und mit Bloggen Geld verdienen. Ob Du davon leben kannst, ist eine ganz andere Frage. Und Du solltest Dich auf viel Arbeit einstellen.

Wer allerdings davon ausgeht, mit zwei oder drei Stunden Schreiben pro Tag – am besten noch gemütlich mit Cappuccino im Café sitzend – seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können, täuscht sich gewaltig. Sicher arbeiten viele Blogger auch mal vom Café aus – ich schreibe diesen Artikel gerade in einem – doch mit zwei oder drei Stunden ist es längst nicht getan. Bloggen kann ein Knochenjob sein – und ich übertreibe keineswegs.

Jochen Mai bringt es in einem hervorragendenArtikel auf der Karrierebibel auf den Punkt:

Auch hierzulande gibt es Blogger und Webseitenbetreiber, die davon leben können. Ich inzwischen auch. Die meisten sagen es nur nicht gerne, weil das hierzulande immer gleich so einen Hautgout bekommt. Und natürlich auch, weil viele dann nur noch das erwirtschaftete Geld sehen – nicht aber die viele Arbeit und die Kosten, die dahinter stehen.

Bloggen ist nicht nur viel Arbeit, wenn Du damit Geld verdienen willst, musst Du Dich auch auf Neider und Missgunst einstellen. Das ist zwar kein exklusiv deutsches Phänomen, kommt hierzulande jedoch deutlich stärker zur Geltung als in anderen Ländern.

Nach diesen warnenden Worten – wenn Du es bis hierher geschafft hast, scheint Dich das Thema wirklich zu interessieren – zu den konkreten Tipps und Eigenschaften, die Du brauchst, um aus Deinem Blog ein Business und eine Einkommensquelle zu machen.

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Bloggen als Business: Hartnäckigkeit ist eine Tugend

So ganz stimmt die Zwischenüberschrift nicht. Hartnäckigkeit und Ausdauer sind für ernsthafte Blogger keine Tugenden, sondern ganz grundlegende Eigenschaften, auf denen ihr Erfolg beruht. Hartnäckigkeit nicht nur beim regelmäßigen Schreiben von Artikeln – auch wenn sie scheinbar niemand liest – sondern auch bei der Suche nach Werbepartnern und Anzeigenkunden.

Einen ganz wichtigen Grundsatz solltest Du dabei meiner Meinung nach immer beherzigen:

Schaffe zuerst eine Basis aus gutem Content und einer stabilen Leserschaft. Dann monetarisiere Dein Blog.

Wenn Dein Blog gerade erst drei Monate online ist und nur 100 Leser am Tag hat, kannst Du zwar Adsense Anzeigen und ähnliche Programme schalten, wirklich viel einbringen werden sie jedoch nicht. Jochen Mai nennt in seinem Artikel ein Minimum von 1.000 Lesern am Tag, damit sich ein Blog – im Blick auf die Einnahmen – wirklich rechnet.

Diese 1.000 täglichen Leser sind nicht in Stein gemeißelt und in manchen Nischen reichen auch schon deutlich weniger tägliche Leser, doch der Grundsatz bleibt: Schaffe erst die Basis, dann geht auch Werbepartner zu.

Hier brauchst Du dann wieder Hartnäckigkeit, denn bei der Suche nach Unternehmen, die Werbeanzeigen auf Deinem Blog schalten wollen, wirst Du zahlreiche Absagen erhalten. Rechne mit ihnen, akzeptiere sie… und mach weiter.

Neben Werbeanzeigen stehen hier natürlich noch einige weitere Monetarisierungswege offen:

Flattr hatte ich hier auf dem Blog einige Zeit im Einsatz. In etwas mehr als einem Jahr kamen knapp über zwei Euro zusammen. Nicht nichts, aber auch nicht wirklich substantiell. Later Pay werde ich in absehbarer Zeit ausprobieren.

Der letzte Punkt – Youtube-Videos mit Anzeigen – ist natürlich keine direkte Monetarisierung des Blogs, soll jedoch deutlich machen, dass Du als Blogger über das reine Blog hinaus denken solltest. Fast kein erfolgreiches Blog beschränkt sich rein auf Texte. Zusätzliche Medien bringen Abwechslung und Mehrwert und Videos können eine Einnahmequelle sein.

Oben weise ich darauf hin, dass Du Affiliate Links und bezahlte Beiträge kenntlich machen musst. Dieser Punkt ist mir enorm wichtig.

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Sponsoring und Native Advertising: Das Spiel mit der Glaubwürdigkeit

Bezahlte Artikel fallen unter den aktuell sehr angesagten Begriff des Native Advertisings. Hier geht es darum, Artikel zu schreiben, die erstmal wie normale Artikel aussehen, im Grunde jedoch Werbung für ein Produkt oder eine Marke sind. Diese Artikel werden auch als Sponsored Posts bezeichnet.

Eine Variation davon – die für mich jedoch in eine ähnliche Kategorie gehört – sind Links, die gegen Bezahlung in Artikeln platziert werden. Beide Einkommensquellen kannst Du nutzen. Doch du musst diese kennzeichnen. In einem sehr guten Artikel zum Thema – unbedingt auch die Kommentare lesen – erklärt Tobias Mattl das Problem:

Darüber hinaus machen sich Blogger auch hinsichtliche Schleichwerbung strafbar, wenn sie Werbung, für die sie bezahlt wurden, nicht transparent kennzeichnen.

Das Risiko geht bei solchen Formaten meiner Meinung nach jedoch über die rechtlichen Hürden hinaus. Native Advertising, bezahlte Beiträge und Links können schnell einen schalen Beigeschmack verursachen und Zweifel am wichtigsten Kapital jedes Bloggers aufkommen lassen: seiner Glaubwürdigkeit.

Hier hilft meiner Meinung nach nur schonungslose Transparenz. Und selbst wenn Du alle Beiträge klar kennzeichnest und – wie beispielsweise Mobilegeeks – Sponsoring nicht nur in den Artikeln, sondern auch auf einer gesonderten Seite aufführst, wird es Zweifler geben. Der Vorwurf, dass Du Deine Meinung kaufen lässt, wird nicht ausbleiben.

John Oliver erklärt in seiner Show Last Week Tonight anschaulich – und sehr unterhaltsam – warum Native Advertising ein Problem sein kann. Elf Minuten, die sich lohnen.

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Bloggen als Teil Deines Business

Die direkte Monetarisierung Deines Blogs ist jedoch nur eine Möglichkeit, Dein Blog in ein Business zu verwandeln. Eine andere Strategie – die ich persönlich bevorzuge und hier umsetze – ist, Dein Blog als Teil und Kommunikationskanal für Dein Business zu sehen.

In diesem Fall nutzt Du Dein Blog fürs (Personal) Branding, positionierst Dich mit bestimmten Themen und zeigst Deine Kompetenz. Durch Artikel mit Mehrwert kannst Du Dir eine Leserschaft aufbauen, die von Deiner Kompetenz überzeugt ist. Dann kannst Du über und durch Dein Blog E-Books, Beratung oder andere Dienstleistungen bewerben oder verkaufen.

Bitte beachte: Ich schreibe bewusst von einem Kommunikationskanal, keiner Werbeplattform. Ja, ich erwähne in meinen Artikeln meine Beratung und Coaching regelmäßig. Doch meine Fokus liegt – und ich hoffe, das kommt auch so rüber – darauf, Euch, meinen Lesern, nutzerrelevanten Content mit Mehrwert zu bieten. Ja, das war ein wenig Bullshit-Bingo.

Wenn Du Dein Blog als Kommunikationskanal nutzt, empfehle ich Dir…

Vertrau Deinem Content, investiere in seine Qualität und überzeuge durch Deine Arbeit und Deine Inhalte. Und halte durch. Denn dieser Ansatz braucht Zeit, bis er sich auszahlt. Wenn Du jedoch strategisch ran gehst, wird er sich auszahlen. Kollegin Kerstin Hoffmann hat vor einiger Zeit einen sehr lesenswerten Artikel geschrieben, in dem sie vor klassischen Fehlern bei diesem Ansatz warnt.

Grundlagen Deines Erfolgs als Blogger

Egal für welchen Ansatz Du Dich entscheidest, um mit Deinem Blog erfolgreich zu sein und viele Leser zu erreichen und an Dein Blog zu binden, musst Du einige Grundlagen beachten.

Abschließend habe ich noch drei Webseiten für Dich, die Dir dabei helfen können, Dein Blog zu starten und daraus ein Business zu machen. Die Karrierebibel habe ich bereits erwähnt, daher empfehle ich abschließend drei andere Seiten, die Du Dir anschauen solltest:

  1. bloggerabc – Die Seite von Daniela Sprung vermittelt Dir alle notwendigen Grundlagen für den Einstieg ins eigene Blog.
  2. Bloggen für schlaue Frauen – Liebe Leser, lasst Euch vom Namen nicht abschrecken. Katharina Lewald gibt gute Tipps, die Dich beim Business-Aspekt des Bloggens voranbringen können. Für Männer und Frauen.
  3. Affenblog – Auch wenn mir persönlich Vladilsav Melnik etwas zu laut ist und zu viel Marketingsprech drin hat, sind die meisten seiner Artikel lesenswert. Auf jeden Fall eine gute Adresse, wenn Du mit Deinem Blog Geld verdienen willst.


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Porträt Christian Müller

Christian Müller

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Christian unterstützt als Kommunikationsberater Soziale Einrichtungen, Bildungsträger, KMU und Start Ups auf dem Weg in die digitale Kommunikation. Mit seinen Kunden entwickelt er Kommunikationsstrategien, schult Mitarbeiter und hilft dabei, die nötige Kompetenz inhouse aufzubauen. Das Ziel: Die individuell wichtigen Menschen zu erreichen, Gespräche zu initiieren und tragfähige (Kunden) Beziehungen aufzubauen.

Kommentare zu diesem Artikel

Heiko Stein  |   14. November 2014 um 12:08 Uhr

Wie immer ein gut recherchierter und nützlicher Beitrag, Christian. Ich würde allerdings noch einen Zusatz machen: Bei allen Möglichkeiten, Geld zu verdienen – behaltet die Leser im Auge! Mittlerweile sind manche Blogs so mit Werbung, sponsored Links, Textanzeigen usw. gespickt, dass es den Lesefluss stört und man nicht mehr genau erkennt, wo man da eigentlich draufklickt. Bevor der Neid, der Blogger könnte zu reich werden, die Leser vertreibt, ist es dann wohl eher der ständige steigende Nerv-Faktor.

Christian Müller  |   14. November 2014 um 12:10 Uhr

Hallo Heiko,

da stimme ich Dir absolut zu, wird in einem späteren Teil auch noch vertieft. Das meinte ich aber mit „Baue zuerst eine Basis aus gutem Content und Stammlesern auf.“

Danke dir für die Ergänzung, war wohl nicht ganz so klar, wie ich wollte.

Gruß,
Christian

Katharina von Bloggen für schlaue Frauen  |   14. November 2014 um 21:54 Uhr

Hi Christian, ein toller Überblicksartikel! Ich möchte gerne das „Problem Nische“ ansprechen: Du schreibst ja „Suche dir einen bisher kaum bearbeiteten Aspekt Deines Themas“. Auf der einen Seite ist es wichtig ein möglichst konkretes Thema festzustecken, damit man nicht zu allgemein bleibt. Auf der anderen Seite ist es wesentlich schwieriger genug Artikelideen zu finden, je „enger“ man sich aufstellt – finde ich jedenfalls. Denn oft sind die Leser ja gar nicht an extrem detaillierten Artikeln interessiert, sondern eher an allgemeinen Tipps und Infos. Deshalb würde ich noch ergänzen, dass das Thema möglichst konkret sein sollte, aber nicht zu konkret, also nicht zu „kleinteilig“ würde ich mal sagen. Wie siehst du das? Viele Grüße, Katharina PS: Und herzlichen Dank für die Verlinkung und Empfehlung von Bloggen für schlaue Frauen – freut mich riesig! Eine echte Ehre 😉

Daniela von bloggerabc  |   16. November 2014 um 07:26 Uhr

Hallo Christian,
zunächst vielen, lieben Dank und die Erwähnung. Das freut mich sehr und besonders bei dir, da ich weiß das du sehr kritisch bist was Empfehlungen angeht. Bei dir kommen nur die Guten ins Töpfchen : )
Dein Beitrag ist wie immer sehr gut aufgearbeitet und hat die handfesten Tipps, die man will und braucht. Genau das macht guten Content aus. Und das ist auch die Währung, die einen Blog für Werbepartner interessant machen (sollte). Immer wieder stelle ich fest, dass es unter Bloggern eine heiße Diskussion darüber gibt, ob es in Ordnung ist mit dem eigenen Blog Geld zu verdienen oder nicht. Ich kann diese Diskussion nicht ganz nachvollziehen, denn Geld zu verdienen ist nun mal Teil unserer Gesellschaft. Wie siehst du die Diskussion?
Viele Grüße Daniela

ABC des Bloggens: C wie Charakter  |   19. November 2014 um 17:24 Uhr

[…] ABC des Bloggens: B wie Business […]

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