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Achtsamkeit: Welche Emotionen nährst Du?
Vor kurzem bin ich wieder auf eine Parabel gestoßen, die mir in verschiedenen Variationen schon häufiger begegnet ist. Dieses Mal hat sie mich jedoch zum Nachdenken angeregt und schlussendlich zu diesem Blogpost geführt.
Ein Jäger saß mit seinem Sohn im nächtlichen Wald am Lagerfeuer. Nachdem sie einige Zeit das Spiel der Flammen beobachtet hatten, sprach der Vater: „Mein Sohn, in meinem Herzen leben zwei Wölfe. Der eine ist die Weisheit und die Liebe, der den Menschen in meiner Umgebung Gutes bringen will. Der andere ist der Hass und die Selbstsucht, der sich nur um meine Wünsche sorgt. In meinem Herzen tobt ein fortwährender Kampf diese beiden Wölfe.“ Nach einigem Schweigen fragte der Sohn: „Und welcher der beiden Wölfe gewinnt?“ „Der, den ich nähre.“
Du kannst diese Parabel als eine nette Geschichte abtun und sie ignorieren. Das habe ich die ersten Male auch getan. Doch dann hat sie eine Saite in mir zum Schwingen gebracht und Gedanken angeregt: Die Parabel hält dir und mir den Spiegel vor und macht deutlich, dass wir entscheiden, welche Emotionen und Haltungen in uns die Oberhand gewinnen.
Jede Emotion und Haltung braucht Nahrung
Für den einen oder anderen mag das bis hierher esoterisch klingen, doch keine Sorge, das ändert sich jetzt. Das diesem Gedanken zugrundeliegende Prinzip kennt vermutlich jeder aus eigener Erfahrung: Emotionen und (Geistes)Haltungen brauchen Nahrung, um sich dauerhaft zu halten.
Selbst die tiefste Traurigkeit – ich spreche hier bewusst nicht von Depressionen oder anderen behandlungsbedürftigen Krankheiten – bleibt nur erhalten, wenn Du Dir immer wieder den Grund für Deine Traurigkeit bewusst machst. Das passiert bei Traurigkeit, Wut und Hass meist unbewusst. Bei den positiven Emotionen ist das leider nicht immer so.
Sie müssen oft bewusst genährt werden. Konkret bedeutet das: Du musst Dich mit positiven Gedanken, Büchern, Klängen, Bildern und Menschen umgeben, um Deine eigene Stimmung positiv zu beeinflussen. Schlechte Stimmung kann schon durch Kleinigkeiten entstehen. Um das mit guter Stimmung zu schaffen, musst Du Deine Umgebung sehr bewusst wahrnehmen und Dich an den scheinbar kleinen Dingen erfreuen.
Doch das ist möglich und vielleicht kennst auch Du Menschen, die immer unverschämt gut drauf und glücklich sind. Frag sie einfach mal, wie sie das machen. Oft werden sie es Dir nicht direkt sagen können, doch wenn Du ihnen zuhörst stellst Du schnell fest, dass sie viele kleine Dinge tun, um so glücklich zu sein. Beispiele gefällig? Gerne. Sie…
- … beginnen den Tag bewusst und in Ruhe.
- … machen sich immer wieder bewusst, was sie alles haben dürfen.
- … bemühen sich darum, nichts als selbstverständlich anzunehmen.
- … nehmen ihre Umwelt ganz bewusst wahr – auch die Details.
- … nehmen sich Zeit für die wichtigen Menschen und Aktivitäten in ihrem Leben.
- … sorgen sich auch um andere und ihr Umfeld.
Das sind nur einige Beispiele. Zusammengefasst bedeutet es für mich: Sie leben bewusst und achtsam. Verwechsle das bitte nicht mit langsam! Manche dieser Menschen führen ein schnelles und ausgefülltes Leben. Dennoch tun sie dies achtsam.
Mache Dir bewusst, dass es Deine Entscheidung ist, welche Emotionen Du nährst. Das ist nicht immer einfach, nicht immer angenehm und nein, Du kannst Deine Emotionen deshalb nicht immer kontrollieren oder ändern. Doch Du lebst dann achtsamer – und nährst so nach und nach die positiven Emotionen in Dir.
Kommentare zu diesem Artikel
[…] unterschreibe ich definitiv. Das neue Jahr wird viele Chancen und Gelegenheiten für Dich beinhalten, die Frage ist nur, ob Du sie siehst und dann auch nutzt. Das wird oft Mut brauchen, mit […]