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Schreiben langweilt dich? 3 Alternativen zum Textblog
Bloggen ist hip. Immer mehr Menschen schaffen im Internet ihre eigene Plattform um Gedanken und Wissen zu verbreiten – frei von vorgegebenen Nutzungsbedingungen und Grenzen Dritter. Auch ohne große HTML-Kenntnisse können sie auf Blogs die eigenen Fähigkeiten und Meinungen darstellen, Diskussionen anregen und Kontakte knüpfen – und zwar weltweit.
Nicht selten wirkt sich diese sichtbare Onlinepräsenz positiv auf das Offline-Leben oder die Karriere aus. Daher empfehlen viele Karriereexperten, Blogs als weiteres Tool, um potenzielle Arbeitgeber auf sich aufmerksam zu machen.
Doch Bloggen ist nicht nur etwas für Wortakrobaten und Schreibtalente: Auch wer sich nicht gerne schriftlich ausdrückt, kann sich online auf der eigenen Plattform präsentieren und austauschen. Hier einige alternative Blogformate.
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1. Das Videoblog (Vlog)
Wie der Name schon vermuten lässt, veröffentlichen die sogenannten Vlogger auf ihren Plattformen primär Beiträge in Form von Bewegtbildern. Nicht nur private Nutzer, auch zahlreiche Zeitungen und TV-Sender nutzen dieses Format für ein breites Themenspektrum von Mode und Lifestyle bis Politik und Kultur. Vorteil gegenüber dem Wortblog: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Zusätzlich zur reinen Information vermitteln Filmbeiträge Stimmungen viel intensiver, verbinden Musik und Sprache und sind meist interessanter als reine Textbeiträge.
Wie beim Wortblog sind ein klares Konzept, regelmäßige Beiträge mit Mehrwert und abwechslungsreiche Inhalte essentiell. Zusätzlich ist gutes technisches Equipment für das Filmen und Bearbeiten der Videos wichtig. Welche Fehler Vlogger besser vermeiden sollten, erklären die Kollegen vom Magix-Magazin.
Grenzenlos kreativ: Videoblogger können Menschen interviewen oder dokumentarisch begleiten, Dinge erklären, sich selbst präsentieren, Ereignisse dokumentieren und viel mehr. Wie das sonst meist sperrig behandelte Thema frühkindliche Bildung frisch, kreativ und dennoch innovativ mit einem Videoblog aufbereitet werden kann, zeigt meiner Meinung nach das Blog der Initiative Anschwung.
2. Das Fotoblog
Statt Buchstabenketten stehen bei dieser Blogform Fotos im Mittelpunkt. Die Darstellungsform reicht vom optischen Tagebuch über künstlerische Arbeiten bis zur professionellen Fotomappe. Zusätzlich teilen professionelle Fotografen hier häufig ihr Wissen und geben Tipps für gute Bilder.
Auch beim Fotoblog geht nichts über ein genaues Ziel. Was soll mit dem Blog erreicht werden? Ergänzt es bereits bestehende Formate wie die eigene Webseite oder das Twitter-Profil? Soll es ein bestimmtes Hobby dokumentieren? Oder besteht ein professioneller Anspruch?
Sind diese Fragen geklärt, muss die passende Plattform her. Die Versuchung liegt nah, sich auf bestehenden Formaten wie Flickr anzusiedeln. Doch Vorsicht: Zwar locken eine bestehende Foto affine Community und leicht zu generierende Fans für die eigenen Bilder, doch es gelten die Nutzungs- und Lizenzbedingungen der Plattform. Auch die Rechte an Deinen Bildern gibst Du – teilweise – ab.
Auf Deinem eigenen Blog verwaltest und publizierst Du die Bilder selbst. Wichtig ist ein ansprechendes Storytelling. Am besten überlegst Du Dir schon vor dem Shooting eine Geschichte und kannst die Fotos anhand eines roten Fadens schießen. Die Technik, die beim Shooting zum Einsatz kommt, hängt von der Art Deines Blogs und dem späteren Einsatz deiner Fotos ab. Sollen die Fotos auch offline publiziert werden können, empfehlen sich professionellere (Digital-)Kameras bis zu Spiegelreflexmodellen.
Sind deine Fotos dagegen nur für den Online-Gebrauch gedacht und sollen in erster Linie schnell und unkompliziert nachbearbeitet und online gestellt werden können, reichen Smartphonekameras völlig aus.
Auch wenn das Bloggen von Fotos auf den ersten Blick sehr einfach erscheint, sind zahlreiche rechtliche Hürden zu beachten. Dazu informiert das Blog von Rechts- und Medienanwalt Thomas Schwenke. Einige wichtige rechtliche Grundlagen, die du immer beherzigen solltest:
- Immer nur eigene Fotos hochladen, nie von anderen Fotografen.
- Bei Portraits immer eine Einverständniserklärung vom Fotografierten geben lassen, am besten schriftlich.
- Auch bei (Kunst)Objekten können Genehmigungen notwendig sein, am besten vorab klären.
- Vorsicht bei Auslandsbesuchen, hier können andere rechtliche Bestimmungen gelten.
- Ein Wasserzeichen kann helfen, die eigenen Bilder im Internet nachzuverfolgen.
- Informiere Dich umfassend über Fotolizenzen und wähle die passende für Dein Blog aus.
Tolle Fotoblogs gibt es natürlich viele, hier das Blog von Lauren Kuipers als persönlicher Favorit zur Inspiraton:
3. Das Audioblog/Podcast-Blog
Um das gesprochene Wort geht es auf Audioblogs oder Podcasts. Firmen, Vereine aber auch Privatleute nutzen Podcasts, um andere im wahrsten Sinne des Wortes anzusprechen. Vorteil gegenüber Videos und Texten: Die Produktion ist weniger aufwendig als bei Videos und sie sind leichter zu konsumieren als Texte. Die benötigte Technik hängt von den Ansprüchen des Podcasters ab, als Einsteigerset reicht jedoch bereits ein Mikrofon, Mikrofonstativ und ein Popschutz (Mikrofon-Windschutz).
Passende Produktionssoftware gibt es kostenlos im Internet, zum Beispiel Audacity. Inhaltlich eignen sich Solo-Beiträge, Interviews oder Gesprächsrunden.
Hier einige Basis-Tipps für die Aufnahme eines Podcasts:
- Am Anfang steht die genaue Planung: Wer sagt was wann? Worum geht es? Was ist das Ziel?
- Komm auf den Punkt: Langatmiges Geschwafel langweilt und vergrault Deine Hörer.
- Vermeide Stör- und unnötige Hintergrundgeräusche.
- Achte bei der Verwendung von Musik auf GEMA-Bestimmungen.
Für qualitativ einwandfreie Aufnahmen solltest du den Podcast in einem Raum ohne großen Hall aufnehmen, um die Aufnahme nicht unnötig zu stören. Bücherregale, Pflanzen, Polstermöbel, (Wand-)Teppiche und Vorhänge schlucken den Schall und verbessern damit das Podcast-Ergebnis. Bei Aufnahmen mit mehreren Personen sollte jede Person ein eigenes Mikrofon nutzen, um unnötige Pausen und Störgeräusche zu vermeiden. Ist der Podcast produziert, kann er als Beitrag im Blog eingestellt werden.
Dafür stellt WordPress sogenannte Themes für Podcaster zur Verfügung. Weiterer Pluspunkt: WordPress generiert dabei automatisch einen RSS-Feed. Dem Abo über I-Tunes, Podcast.de oder Podster steht nun nichts mehr im Wege.
Ein schönes Beispiel für ein meiner Meinung nach gut gemachtes Special-Interest-Blog für Filmfans ist das Blog celluleute.de, das zum Austausch über Filme einlädt.
Inspiration für einen eigenen Podcast liefert die Podcast-Sammlung WRINT von Holger Klein. WRINT steht für „Wer Redet Ist Nicht Tot“ und versammelt Podcasts zu den unterschiedlichsten Themen von Politikunterricht bis Kochen, von der Sicht auf das Leben bis zur Wissenschaft.
Alle vorgestellten Blogformate lassen sich natürlich problemlos mischen, was in der Praxis auch häufig geschieht. Was sind Eure Erfahrungen? Habt ihr noch schöne Blog-Empfehlungen aus dem Video-, Audio- oder Fotobereich?
Kommentare zu diesem Artikel
Toller Artikel. Aber wieso diese Einleitung mit: „Bloggen ist hip“? Was ist hip? Was bedeutet hip? Wer sagt, dass Bloggen hip ist? Hip ist gut? Hip ist schlecht? Muss man hip sein? Ableitung von Hype? Warum nicht: Bloggen ist eine gute Gelegenheit, um…. Wenn etwas hip ist, muss man es dann auch machen?
Danke für dein Feedback. Mit dem Einstiegssatz soll hier nur auf die Tatsache hingewiesen werden, dass immer mehr Menschen bloggen. Es geht nicht darum, dass man es zwingend machen muss. Dieser Artikel will einfach Möglichkeiten für diejenigen aufzeigen, die sich zwar gerne im Netz präsentieren möchten, jedoch nicht gerne schreiben.
Danke für Deine Rückmeldung. Der Satz: „, dass immer mehr Menschen bloggen“ hört sich doch viel angenehmer anstatt „Bloggen ist hip.“ oder viel mehr Menschen erkennen für sich, dass Blogging eine gute Möglichkeit ist, um… Der Inhalt ist wirklich super. Mich persönlich stört nur diese Worthülse „hip“, oder allgemein dieses „Hipster-Dingens“.
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.
Na ja, Worte sind natürlich immer auch Geschmackssache. Freut mich, dass du trotzdem weitergelesen hast:) Dir auch ein schönes Wochenende!
Hallo,
vielen Dank für die Erwähnung meines Podcasts mit den einzelnen Schritten. 🙂 Ich freue mich, wenn das Euren Lesern hilft.
Beste Grüße
Christian Gursky
Das ist ja mal ein interessanter Ansatz, das Medium nach der Vorliebe des Verfassers zu wählen. Als Marketer oder PRler fragt man sich ja normalerweise „Womit erreiche ich die Zielgruppe“. Es nützt tatsächlich nichts, meinem schreibfaulen (schreibunsicheren) Kunden ein textlastiges Corporate Blog zu empfehlen, wenn er sich vor der Videokamera viel souveräner bewegt als auf der Tastatur.
Es ist gut, dass Du die „genaue Planung“ erwähnst, denn ohne Konzept und Script dürften Podcast und Videoblog ziemlich chaotisch werden. Da tun es aber auch Stichpunkte, mehr Schreibe ist nicht nötig.
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