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14.09.2012 Von: Christian Müller Lesedauer: 3 Minuten

Aufbruch Bayern, das Spiel oder: So stellt sich die CSU ihre Wähler vor #Fail

Ehrlich gesagt schwanke ich immer noch zwischen Fassungslosigkeit und Lachen und hoffe darauf, dass sich das Ganze als Fake herausstellt. Nur leider sieht es so aus, als wäre es völlig ernst gemeint und das macht es extrem frustrierend. Was mich so fassungslos macht? Der Versuch der CSU, ihre Wähler online anzusprechen. Einerseits stimme ich Mirko Lange – über den ich auf das Ganze erst aufmerksam geworden bin – zu und muss anerkennen, dass die CSU zumindest versucht, das Internet zu nutzen um (junge) Wähler zu erreichen. Doch das Ergebnis bringt aus meiner Sicht zwei Probleme mit sich: Erstens ist die Umsetzung unterirdisch und zweitens sagt das Niveau des Spiels viel darüber aus, wie die CSU ihre jugendlichen Wähler sieht. Das ist das eigentlich Bittere daran.

Doch bevor ich direkt zum Spiel komme, dürfen erst mal die Entwickler ihre Intention erklären.

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Ich nehme den beiden Herren ihre Begeisterung nicht eine Sekunde ab. Der durchklingende Nationalstolz passt so ganz und gar nicht zu der Tatsache, dass die Entwickler in Köln sitzen. Aber gut, das ist Geschmacksache und vielleicht interpretiere ich da auch zu viel rein. Doch von den im Video beworbenen Achievements, Leveln oder gar verschiedenen Charakteren kann ich nichts entdecken. Halt, das stimmt so nicht ganz, denn natürlich gibt es verschiedene Charaktere: Bavaria, einen Löwen und den Spieler selbst.

Keiner will’s gewesen sein

Die Kollegen von vice.com haben sowohl beim Entwickler Takomat als auch bei der bayrischen Staatskanzlei nachgefragt und hochinteressante Antworten erhalten. Takomat hat sich mehr oder weniger deutlich von ihrem eigenen Spiel los gesagt und die Antworten der Staatskanzlei klingen fast so, als habe sich das Spiel niemand so richtig angeschaut.

Irgendwie kann ich sogar verstehen, dass niemand für das Spiel verantwortlich sein will. Denn das Ergebnis ist wirklich jenseits von gut und böse. Grafisch ist das Spiel eine echte Zumutung, nicht mal der Ansatz einer modernen Gestaltung oder Grafik-Engine ist sichtbar. Dabei gibt es in München einige wirklich gute Spiele-Entwickler, denen dieses Spiel wahrscheinlich körperliche Schmerzen verursacht. Beim Spielverlauf wird es nicht besser, denn dieser ist vorgegeben, die Entscheidungsmöglichkeiten sind extrem limitiert, Wissensfragen zu Bayern können beliebig oft falsch beantwortet werden – irgendwann landet da jeder einen Glückstreffer – und die „Dialoge“ und Spielanweisungen sind äußerst simpel gehalten. Die Spielzeit liegt bei maximal zehn Minuten. Glaubt Ihr nicht? Dann probiert es doch einfach mal aus, hier geht’s zum Spiel.

Junge Wähler = dumme Wähler?

Viel schwerer als die dilettantische Umsetzung wiegt für mich jedoch die Botschaft, die die CSU mit diesem Spiel vermittelt. Denn das Spiel ist vermutlich auf das Niveau der Zielgruppe ausgerichtet. Und dabei handelt es sich – das mache ich am Medium und der Aufmachung des Spieles fest – primär um jüngere Wähler. Daher stellt sich für mich nur eine Frage: Hält die CSU ihre – jungen – Wähler wirklich für so unglaublich dumm? Das kann doch nicht deren Ernst sein! Geht die CSU ernsthaft davon aus, dass Ihre Wähler sich auf diesem intellektuellen Niveau befinden? Die Antwort auf diese Frage kenne ich leider nicht. Doch eines ist sicher: Das Spiel sagt viel mehr über die CSU als über ihre Wähler aus.

Porträt Christian Müller

Christian Müller

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Christian unterstützt als Kommunikationsberater Soziale Einrichtungen, Bildungsträger, KMU und Start Ups auf dem Weg in die digitale Kommunikation. Mit seinen Kunden entwickelt er Kommunikationsstrategien, schult Mitarbeiter und hilft dabei, die nötige Kompetenz inhouse aufzubauen. Das Ziel: Die individuell wichtigen Menschen zu erreichen, Gespräche zu initiieren und tragfähige (Kunden) Beziehungen aufzubauen.

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