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Autodidaktisches Lernen: Lernanlässe durch Projekte schaffen
Immer wieder werde ich von Coachees, Studenten und Geschäftspartnern gefragt, wie ich mir mein Wissen und meine Kenntnisse angeeignet habe. Nein, dass heißt ganz eindeutig nicht, dass ich außergewöhnlich gut oder in vielen Bereichen so überragend gebildet wäre. Die Frage hat einen anderen Hintergrund: Die meisten wissen, dass ich viele meiner Kenntnisse autodidaktisch erworben habe. Sicher, mein Studium der Sozialpädagogik ist eine gute Basis, doch viel Wissen rund um Social Media, Technik und Kommunikation ist im Lauf der Zeit entstanden.
Nein, damit will ich mich nicht selbst loben, es geht mir viel mehr um die Methode und den Ansatz, der meiner autodidaktischen Bildung zugrunde liegt. Das „Geheimnis“ ist einfach: Ich kreiere mir durch selbstgewählte Projekt Lernanlässe. Dazu müsst ihr wissen: Ich eigene mir immer die Fähigkeiten und Kenntnisse an, die ich für meine Arbeit und meine Projekte brauche. Folglich gibt es Bereiche, die ich mir nicht anschauen würde.
Wenn, ja, wenn ich mir nicht durch konkrete Projekte entsprechende Lernanlässe schaffen würde. Diese Methode empfehle ich meinen Coachees und auch ihr könnt davon profitieren.
Konkrete Projekte schaffen Bedarf
Vielen Menschen geht es da ganz ähnlich wie mir: Ohne einen konkreten Grund gibt es keinen Bedarf, sich neue Fähigkeiten und Wissen anzueignen. Ohne diesen Bedarf sind viele einfach zu bequem, um sich mit neuen Themen zu beschäftigen. Das klingt negativer, als ich es meine. Die meisten haben mit der täglichen Arbeit wahrlich genug zu tun und leiden nicht an einem Mangel von Aufgaben oder Aktivitäten.
Tim Ferriss on Learning from Leo Babauta on Vimeo.
Daher bedeutet „bequem“ in diesem Kontext nichts anderes, als einen sinnvollen Einsatz der verfügbaren Zeit, Energie und Ressourcen. Konkrete Projekte sind jedoch Grund genug, Energie und Zeit für das Erlernen neuer Fähigkeiten einzusetzen. Wenn ich dieses Konzept erkläre, wird oft eine Frage gestellt: „Alles gut und schön, doch wie schaffe ich es denn, dass ein selbstgewähltes Projekt auch verbindlich ist?“
Verbindlichkeit durch Öffentlichkeit und Verpflichtung
Die Frage ist berechtigt, denn selbstgewählte Projekte können leicht zugunsten anderer Aufgaben zurückgestellt werden. Damit ihr an einem solchen Projekt wirklich dran bleibt, sind aus meiner Sicht drei Voraussetzungen notwendig.
1. Kennt Euer Ziel
Gerade bei einem selbstgewählten Projekt muss Euch Euer Ziel klar sein. Nur wenn ihr wisst, warum und wozu ihr das Projekt angeht und was ihr damit erreichen wollt, könnt ihr das auch durchziehen und schaffen.
2. Stellt Öffentlichkeit her
Diese Methode funktioniert bei fast allen Vorsätzen und Projekten: Verpflichtet Euch öffentlich, das Projekt auch wirklich umzusetzen. Gebt es im Freundeskreis oder den sozialen Netzwerken – hier natürlich abhängig vom Thema – bekannt. Dann könnt ihr das Projekt nur noch schwer aufgeben.
3. Verpflichtet Euch
Neben der öffentlichen Verpflichtung solltet ihr Euch auch durch konkrete Zusagen binden. Versprecht beispielsweise einem Freund, ihm bei einem Problem zu helfen, das mit Eurem Projekt thematisch im Zusammenhang steht. So habt ihr einen wichtigen Grund, Euch die Kenntnisse wirklich anzueignen.
Wenn ihr es schafft, Euer selbstgewähltes Projekt verbindlich zu machen und konsequent umzusetzen, könnt ihr Euch neue Kenntnisse und Fähigkeiten erstaunlich schnell aneignen. Wiederholt diesen Prozesse mehrmals im Jahr und ihr werdet Euch wundern, wie viel ihr in dieser Zeit gelernt habt. Persönliches Wachstum inklusive.