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30.01.2012 Von: Christian Müller Lesedauer: 8 Minuten

Bildungstablet – 12 + 1 Anwendungen von iPad und Co. im Studium

Vor kurzem fragte mich einer meiner Studenten während eines Coaching-Gespräches: „Ich habe zu Weihnachten ein Galaxy Tab 10.1 geschenkt bekommen. Zum spielen ist das ja ganz toll, aber kann ich das auch sinnvoll im Studium nutzen?“ Meine spontane Antwort: Klar, kein Problem. Okay, zugegeben, ganz so spontan war die Antwort nicht, diese oder ähnliche Fragen habe ich schon öfter mit verschiedenen Coachees diskutiert. Daher gibt es heute meine ganz persönliche Auswahl an Produktivitäts- und Organisations-Apps für die Android und iOS. Und einige – teilweise ungewöhnliche – Einsatzmöglichkeiten für Tablets im Studium.

Tablets dürften bei vielen Studenten unter dem Weihnachtsbaum gelegen haben, zumindest gefühlt rennt jeder Dritte seit Weihnachten mit einem Tablet unter dem Arm herum. Ganz klassisch sind werden die meisten dieser mobilen Computer als Video-, Spiele- und Surf-Gerät genutzt. Beim Thema Produktivität fallen den meisten dann noch To-do-Liste und digitale Dokumentenmappe ein. Doch Tablets können viel mehr.

Tablet-Computer als digitale Studienbegleiter

To-do-Liste – iPad oder Android-Tablet werden oft als mobile To-do-Liste eingesetzt, bietet sich ja auch an. Logischerweise gibt es daher auch viele Applikationen für diesen Anwendungsfall. Im Lauf der Zeit habe ich viele davon getestet. Meine Favoriten sind: Wunderlist, Astrid, Toodledo, Remember the Milk und Producteev (hat seit kurzem auch eine Android-Version).

Dokumentenmappe – Natürlich eignen sich Tablets wunderbar als digitale Dokumentenablage. Viele Universitäten und Fachhochschulen bieten immer mehr Dokumente und Unterrichtsmaterial als PDF- oder Word-Dokumente an. Durch den Einsatz eines Tablets können sich Studenten so viel Gewicht und Papierkram sparen. Häufig wird hier die Kritik geäußert, dass bei digitalen Dokumenten ja keine Notizen und Anmerkungen möglich seien. Richtig ist, dass Randnotizen und Unterstreichungen auf Papier oft schneller und einfach möglich sind. Falsch ist jedoch, das PDF-Dokumente auf Tablets sich nicht kommentieren lassen. Applikationen wie neu.AnnotatePDF und Good Reader – beide für iOS – oder Foxit Mobile PDF und ezPDf Reader – für Android – erlauben es, PDF-Dokumente problemlos mit Notizen und Unterstreichungen zu ergänzen. Ideal ist dazu – meiner Meinung und Erfahrung nach – ein spezieller Stift zum markieren und für handschriftliche Notizen. Mit dem AluPen von Just Mobile habe ich persönlich sehr gute Erfahrungen gemacht. Unterlagen die nur auf Papier ausgegeben werden, müssen natürlich zuerst eingescannt werden. Doch dazu braucht es kein spezielles Gerät, die Kameras moderner Smartphones und auch mancher Tablets reichen für diesen Zweck völlig aus.

Skizzenbuch – Wenn es um das erstellen von Zeichnungen geht, scheinen Papier und Bleistift auf den ersten Blick jedem Tablet-Computer überlegen zu sein. Doch das stimmt so nicht, denn mit dem oben bereits beschriebenen AluPen in Kombination mit speziellen Apps sind Tablets hervorragende Mal- und Zeichenbücher. Inzwischen gibt es sogar Künstler, die nur noch auf dem iPad malen und zeichnen. Applikationen für diesen Anwendungsfall sind unter iOS beispielsweise das bekannte Brushes, auf der Android-Plattform habe ich mit PaintUp gute Erfahrungen gemacht.

Notizen – Eines vorneweg: So schön Apple in seinen Werbevideos iPads un Vorlesungen und im Unterricht auch darstellt, um in einer akzeptablen Geschwindigkeit mitschreiben zu können, braucht es einfach eine richtige Hardware-Tastatur. Bluetooth-Keyboards oder Hüllen mit eingebauten Tastaturen eignen zum mitnehmen wunderbar. So ergänzt sind Tablets jedoch optimal als digitale Notizbücher geeignet. Die Akkulaufzeit liegt meisten deutlich über der eines durchschnittlichen Laptops und mit Programmen wie Evernote oder Simple Note lassen sich die Notizen auch gleich speichern und verwalten. Vor allem Evernote leistet hier – meiner Erfahrung nach – hervorragende Dienste. Ach ja, eines noch. Oft wird die Frage gestellt, ob sich denn auf einem Tablet auch eine Haus- oder Bachelorarbeit schreiben lässt. Meine Antwort: Nicht wirklich. Klar, es gibt Pages, Documents to go und viele mehr, doch alle diese Programm stoßen – zumindest bei wissenschaftlichem Schreiben, ganz schnell an ihre Grenzen. Fußnoten, Zitate, Formatvorlagen, Inhaltsverzeichnis, Quellennachweise – alles nur mit viel Hängen und würgen und einigen mehr als nur nervigen Umwegen machbar. Vielleicht ändert sich die Situation, wenn Microsoft seine Office-Programme Word, Excel und Co. auf das iPad bringt, Gerüchte dazu gibt es ja bereits.

Bildbearbeitung – Für die schnelle Bildbearbeitung zwischen durch gibt es für iOS und Android Applikationen wie beispielsweise Adobe Photoshop Touch, zum zeichnen eignet sich Sketchbook Mobile. Natürlich gibt es noch eine Vielzahl an applikationen mit ähnlichen Funktionsumfängen. Doch für Grafik lastige Studiengänge wie Design und Co. sind Tablet leider nur eine Notlösung, auch hier können Sie – noch – keinen Laptop ersetzten.

E-Reader – Als Lesegerät für PDF-Dokumente oder Ebooks sind Tablets natürlich prädestiniert. Doch auch wenn Sie auf den ersten Blick für diese Anwendung optimal sind, gibt es auch hier Einschränkungen. Ob das Lesen auf einem beleuchteten Display für die Augen anstrengend ist oder nicht, kommt auf das individuelle Empfinden an. Ein E-Ink-Display wie es im populären Kindle von Amazon verwendet wird, ist als Lesegerät jedoch für die meisten Menschen deutlich besser geeignet. Der große Vorteil von Tablets: Sie können auch bewegte Inhalte darstellen und erlauben die Interaktion mit den Inhalten. Genau darauf bauen auch die von Apple vor kurzem vorgestellten Lehrbücher – im englischen Textbooks genannt – auf. Für diese Art von Inhalten ist das iPad perfekt, zum reinen lesen sind E-Ink-Reader besser.

Nachrichten – Egal ob RSS-Feeds, Google News oder andere Nachrichten-Quellen: Es gibt für annähernd jeden Kanal eine passende Applikation. Als RSS-Reader hat sich für mich Reeder auf dem iPad bewährt, auf Android hat gReader gute Bewertungen, selbst getestet habe ich diese App jedoch nicht. Und auch die Tagesschau-App ist sowohl auf iOS als auch auf Android zu finden und für mich eine klare Empfehlung.

Kommunikation – Jetzt kommt natürlich sofort der Einwand, Studenten sollten doch gefälligst studieren und nicht dauern in Facebook und anderen sozialen Netzwerken rumhängen. Tatsächlich ist das für einige Professoren ein so wichtiges Thema, dass sie ihren Studenten die Nutzung von Laptops und Tablets in der Vorlesung am liebsten untersagen würden und teilweise tun sie das auch. Nur: Studenten sind clever und chatten und mailen daher munter auf Ihren Smartphones oder Handys, denn auch für nicht ganz so smarte Telefone gibt es angepasste Facebook-Apps. Doch Facebook kann von Studenten auch sinnvoll für das Studium genutzt werden, auf der Karrierebibel habe ich schon mal beschrieben, wie ich Facebook in Seminaren einsetze. Das geht natürlich auch mit einer Arbeitsgruppe im Studium. Und auch Twitter und Google+ können hier Sinn machen, dass E-Mail und Chat durchaus auch produktiv genutzt werden können, dürfte klar sein.

Präsentation – Zum einen eignen sich Tablets allein auf Grund ihres Formfaktors hervorragend dafür, in kleineren Gruppen als Präsentationsplattform genutzt und eventuell durchgereicht zu werden. Doch daran denken die meisten beim Stichwort Präsentation nicht zuerst. Nein, zuerst kommen vielen Programme wie Power Point oder Keynote in den Sinn. damit verbunden sind dann oft auch Horrorvorstellungen von langweiligen und öden Bullet-Point-Wüsten und knochentrockenen, heruntergeleierten Vorträgen. Gut, ich übertreibe hier ein bisschen, doch im Kern geht es doch genau darum. Und auch für diese eher klassische Form der Präsentation eignen sich Tablets hervorragend. Wenn ich die Wahl habe, nutze ich Keynote auf meinem iPad um eine Präsentation zu erstellen und zu halten. Sicher braucht es dafür Adapter, doch ich finde ich es sehr praktisch und der Effekt, wenn Sie einfach nur mit einem Tablet in der Hand vor Publikum stehen, ist immer wieder hoch interessant. Das bereits verlinkte Documents to go scheint sich auf Android auch für Präsentationen sehr gut zu eignen, zumindest versichern mit das meine Coachees, die ein Xoom-Tablet ihr Eigen nennen.

Videobearbeitung – Die meisten aktuellen Tablets verfügen über eine Kamera auf der Vorder- und eine auf der Rückseite. Doch Videos damit zu drehen macht oft keinen all zu großen Sinn, denn berühmt sind ist die Qualität solcher Kameras bei keinem Hersteller. Doch zur Videobearbeitung gibt es sowohl auf iOS als auch auf Android recht gute Programme. Diese ersetzen zwar keine (semi-)professionelle Schnittsoftware auf einem Laptop, doch für eine schnelle Videobearbeitung reichen sie allemal. Unter iOS machen iMovie und ReelDirector eine gute Figur, während ich unter Android aus Gesprächen nur VidTrim empfohlen bekommen habe.

Audiorekorder – Podcasten wird immer beliebter und viele meiner Coachees führen im Rahmen ihres Studium zumindest Interviews. Natürlich gibt es an Universitäten oft Audiorekorder, doch einige meiner Studenten sind dazu übergegangen, ihr iPad oder Android-Tablet mit Applikationen wie Voice Recorder oder Digital Audio Recorder in Verbindung mit einem externen Mikrofon zu nutzen. Funktioniert in der Praxis sehr gut und schlägt jedes Smartphone in Sachen Akkulaufzeit um Längen.

Surfen – Das sich Tablets zur mobilen Internetnutzung anbieten, ist offensichtlich. Natürlich kann auch das ablenkend wirken. Doch in vielen Vorlesungen und vor allem Arbeitsgruppen ist eine kurze Internetrecherche oder der Blick auf eine Homepage immer wieder notwendig. Außerdem verwenden auch immer mehr Universitäten und Fachhochschulen E-Learning-Systeme, von denen die meisten inzwischen auch mit den mobilen Browsern von iOS und Android nutzbar sind. Hier sind Android-Tablets im Vorteil, denn der eingebaute Browser erlaubt von Haus aus das herunterladen von Dateien. Auf iOS sind dazu alternative Browser – wie beispielsweise iCab Mobile – nötig.

Bloggen – Auch dafür eignen sich Tablets, wenn auch nur bedingt. Über Blogsy für das iPad hatte ich bereits auf der Karrierebibel geschrieben, in Kürze folgt auch noch ein ausführlicher Artikel zum Bloggen mit dem iPad. Ach ja, oft höre ich die Frage, warum Studenten denn im Studium bloggen sollten. Zum einen gibt es durchaus Medien orientierte Studiengänge, in denen bloggen so langsam Einzug hält und zur Projektarbeit gehört. Zum anderen kann ein Blog auch eine hervorragender Sammelort für eine Arbeitsgruppe sein, dazu mehr in einem gesonderten Artikel.

Porträt Christian Müller

Christian Müller

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Christian unterstützt als Kommunikationsberater Soziale Einrichtungen, Bildungsträger, KMU und Start Ups auf dem Weg in die digitale Kommunikation. Mit seinen Kunden entwickelt er Kommunikationsstrategien, schult Mitarbeiter und hilft dabei, die nötige Kompetenz inhouse aufzubauen. Das Ziel: Die individuell wichtigen Menschen zu erreichen, Gespräche zu initiieren und tragfähige (Kunden) Beziehungen aufzubauen.

Kommentare zu diesem Artikel

[…] wie digitale Medien und neue technische Möglichkeiten im Bildungsbereich eingesetzt werden. Mit Tabletts und E-Books sind die technischen Voraussetzungen inzwischen dafür vorhanden. Doch die Integration […]

[…] er sich mit Themen rund um die Bildung und schreibt auch über seine Erfahrungen mit dem iPad als digitalem Begleiter. Wir haben uns unter anderem über den Einsatz des iPads im Unterricht und […]

[…] Artikeln zum Nexus 7 muss ich derzeit noch schmunzeln, wird doch immer wieder der Vergleich mit dem iPad bemüht. Dabei handelt es sich bei den beiden Geräten um völlig verschiedene Gerätekategorien. […]

[…] keinen Monitor mehr in der Wohnung stehen haben und zweitens bin ich ein Fan mobiler Technik. Das iPad mini ist zum lesen und als Konsum-Device echt super, doch als mobiler Rechner-Ersatz taugt es […]

Student  |   11. März 2013 um 10:35 Uhr

Ein sehr schöner Artikel zur produktiven Tablet-Nutzung, vielen Dank dafür :). Trotz aller guten Vorsätze sehe ich meine Kommilitonen aber trotzdem meistens dann an ihren Tablet rumwerken, wenn die Vorlesung grade zum Nickerchen einlädt – und in den allermeisten Fällen erhascht man dann beim Schauen aufs Display einen Blick des Facebook-Logos ;).

Christian  |   11. März 2013 um 10:36 Uhr

Tja, ohne Disziplin ist auch die beste Technik nicht sinnvoll. 😉

[…] sind ihre Computer und Tablets weit verbreitet und werden aktiv und gerne eingesetzt. Vor allem das iPad und das Apple eigene E-Book-Format iBooks haben sich in den letzten Jahren im Bildungssektor […]

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