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20.03.2018 Von: Christian Müller Lesedauer: 3 Minuten

Critical Campaigning Manifest: Diskussionseinladung für die Soziale Arbeit und NGO

Critical Campaigning Manifest - der Name klingt hochtrabend und groß, vielleicht ein wenig übertrieben. Die elf in ihm formulierten Regeln oder Thesen sind absolut formuliert, sie ecken an. Und genau das sollen sie auch. Da sie für NGO gedacht sind, ist die Nähe zur Sozialen Arbeit klar erkennbar. Daher bitte ich Dich heute: Nutze das Critical Campaigning Manifest als Reflexionsimpuls für Deine Arbeit.

Bildnachweis: Viktor Hanacek by picjumbo.com

Werte und Haltung sind für mich die Grundlage jedes langfristig erfolgreichen Unternehmens und jeder Kommunikation. Das Critical Campaigning Manifest, formuliert von Jean Peters und geschliffen in Diskussionen mit vielen Beteiligten aus Kultur und NGO, stellt elf Thesen oder Regeln auf, die klar auf Werten basieren.

Das Manifest ist dabei keineswegs allgemeingültig. Denn einerseits richtet es sich an CampaignerInnen von NGO, andererseits formuliert es absolute und idealistische Ansprüche, die in der Praxis nicht komplett umsetzbar und haltbar sind. Doch wie Jean Peters selbst es auch im Interview sagt:

Das Critical Campaigning Manifest soll zur Diskussion und Reflexion anregen und andere Haltungen und Gegenthesen provozieren. Und das tut es meiner Meinung nach hervorragend.

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Reflexionsimpuls und Werkzeug für die Soziale Arbeit

NGO sind zwar Teil meiner Arbeit, mein Fokus liegt bekanntermaßen jedoch auf der Sozialen Arbeit. Auch wenn es nicht explizit für diesen Bereich verfasst wurde, kann das Critical Campaigning Manifest hier durchaus Reflexionsimpuls und Werkzeug sein.

Die fünfte These lautet beispielsweise:

Die Critical Campaigner*in reflektiert die Position aus der sie spricht. Sie schafft für jede Einzelperson oder Gruppe mit weniger Zugang, Raum zur Selbstrepräsentation.

Sie bietet auch in der Sozialen Arbeit Anlass zur Reflexion. Sprechen Sozialarbeitende manchmal nicht für einzelne Gruppen von Klientinnen, vielleicht auch ohne die KlientInnen selbst davor wirklich nach ihren Bedürfnissen und ihrer Meinung zu fragen?

Gibt es möglicherweise Situationen, in denen Sozialarbeitende meinen, es besser zu wissen als die KlienteInnen? Ist es manchmal nicht verlockend einfach, für KlienteInnen zu sprechen statt ihnen Raum und Möglichkeit zu geben, ihre Bedürfnisse und Anliegen selbst zu formulieren?

Solche und ähnliche Fragen kann das Critical Campaigning Manifest meiner Meinung nach auslösen. Der Reflexionsprozess ist dabei nicht immer angenehm, wichtig ist er jedoch allemal.

Ich selbst unterschreibe das Manifest keineswegs komplett. Die elfte These lautet beispielsweise:

Die Critical Campaigner*in sieht im Überleben ihrer Organisation keine Priorität an sich. Auch wenn es manchmal wichtig sein mag, so ist es ihr immer zweitrangig gegenüber ihren politischen Zielen.

Hier sage ich: Als Leitung der Organisation habe ich auch eine Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden und ihrer Lebensgrundlage, die an der Organisation und den Arbeitsplätzen hängt. In der Praxis kann ich den absoluten Anspruch, die (politischen) Ziele über das Bestehen der Organisation zu setzen, daher nicht 100-prozentig unterschreiben.

Damit hat das Critical Campaigning Manifest sein Ziel jedoch schon erreicht: Ich reflektiere und stelle Fragen zu meiner Arbeit, suche nach meiner Position. Dafür ist das Manifest ein hervorragendes Werkzeug.

Ich lade Dich dazu ein, es für Deine Arbeit als Reflexionsimpuls zu nutzen und freue mich auf eine rege Diskussion.

Porträt Christian Müller

Christian Müller

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Christian unterstützt als Kommunikationsberater Soziale Einrichtungen, Bildungsträger, KMU und Start Ups auf dem Weg in die digitale Kommunikation. Mit seinen Kunden entwickelt er Kommunikationsstrategien, schult Mitarbeiter und hilft dabei, die nötige Kompetenz inhouse aufzubauen. Das Ziel: Die individuell wichtigen Menschen zu erreichen, Gespräche zu initiieren und tragfähige (Kunden) Beziehungen aufzubauen.

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