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Energiemanagement: Sprich nicht zu viel über Deine Ziele #Video
Durch die lange Pause bei den Gehdanken sind bei mir zahlreiche Leser- und Zuschauerfragen aufgelaufen. Diese arbeite ich jetzt nach und nach ab und beantworte sie – wenn der oder die Leserin damit einverstanden ist – in den Gehdanken. Heute ist die Frage einer jungen Leserin an der Reihe, die folgendes Phänomen an sich beobachtet:
Damit ich meine Ziele erreiche, will ich diese öffentlich bekannt machen und mich verpflichten. Das klappt dank meiner Kommilitonen und meiner Freunde sehr gut. Doch wenn ich viel über meine Ziele spreche, fehlt mir die Energie, um sie zu erreichen. Was mache ich falsch?
Meine Antwort: Sie macht nichts falsch, aber sie folgt einem für sie falschen oder zumindest unpassenden Ansatz. Denn über Ziele zu sprechen, kann auch zum Problem werden. Hier ist individuelles Energiemanagement gefragt, um die Ziele zu erreichen.
Energiemanagement: Achtest Du Dich selbst?
Das Wort Energiemanagement klingt vermutlich etwas seltsam, beschreibt für mich jedoch lediglich den achtsamen Umgang mit sich und seinen eigenen Ressourcen. Oft bekomme ich im Coaching bei diesem Thema Antworten wie: “Aber ich nehme mir doch Zeit für mich.” oder “Ich habe viele Hobbys.” und “Natürlich nehme ich mir Zeit für mich.” Klingt alles gut, geht jedoch am Thema vorbei. Denn aktives Energiemanagement und Achtsamkeit haben nicht unbedingt mit Aktivität zu tun oder damit, sich um seine Gesundheit zu kümmern.
Nein, mir geht es darum, ob Du auf Deine Bedürfnisse hörst, Deiner Intuition und Deinen unbewussten Themen Raum gibst und ob Du Deine Handlungen und Rahmenbedingungen so gut Du kannst an Dich und Deine Eigenheiten anpasst.
Für die junge Leserin bedeutet das konkret: Sie hat jetzt durch ihre Erfahrung gemerkt, dass sie nicht zu viel über ihre Ziele sprechen sollte. Denn hier gibt es meiner Erfahrung nach zwei verschiedene Typen: Die einen ziehen aus Gesprächen über ihre Ziele Energie, können diese als Motivation nutzen und brauchen diese Form der Motivation. Die anderen – und dazu gehört die junge Leserin ihrer Beschreibung nach – verlieren durch zu viele Gespräche über ihre Ziele Energie und werden ihrer Motivation beraubt. Wenn Euch ihre Beschreibung bekannt vorkommt, könnt ihr vielleicht auch etwas mit den folgenden Punkten anfangen. Ihr…
- … habt beim Sprechen über Eure Ziele das Gefühl, diesen bereits näher zu kommen.
- … könnt Euch Eure Ziele durch Gespräche immer besser vorstellen.
- … könnt Eure Ziele durch Gespräche auch emotional besser greifen.
- … spürt, dass Eure Sehnsucht nach Euren Zielen durch Gespräche nachlässt.
- … merkt, dass Eure Motivation durch Gespräche über Eure Ziele schwindet.
Worte töten Sehnsucht und Leidenschaft
Für manche Leser mögen die obigen Punkten völlig unverständlich sein. Auch Stammleser werden sich wundern, denn ich beschwöre immer wieder die motivierende Wirkung der richtigen Worte, Sprache prägt schließlich Wahrnehmung. Doch das gilt nicht für alle Situationen und Menschen. Die junge Leserin scheint – das legen ihre Beschreibung und ihre Antworten auf meine Nachfragen nahe – zu den Menschen zu gehören, die sich ihre Ziele durch Gespräche immer besser und realistischer vorstellen können. Das kann motivieren – oder dazu führen, dass das konkrete Ziel immer weniger attraktiv wird und die Sehnsucht nachlässt.
In diesem Fall – und das ist auch mein Rat an die junge Leserin – empfehle ich Euch, nur mit wenigen ausgewählten Menschen über Eure Ziele zu sprechen und Eure Energie ansonsten auf die Umsetzung und Erreichung Eurer Ziele – also auf die konkreten Handlungen – zu fokussieren. Arbeitet auf Eure Ziele hin und lasst andere Menschen nur dann daran Teil haben, wenn sie Euch wirklich helfen können. Ansonsten schweigt – und macht Euch an die Arbeit.