• Twitter-Symbol
  • Facebook-Symbol
  • YouTube-Symbol
  • Xing-Symbol
  • LinkedIn-Symbol
  • Skype-Symbol
  • RSS-Symbol
11.02.2013 Von: Christian Müller Lesedauer: 4 Minuten

Ex-Bildungsministerin Schavan und Papst Benedikt XVI: Beispiele mit Vorbildcharakter

FrauStaunenGesichtWie gestern bereits angekündigt hatte ich seit einigen Tagen einen wirklich netten Rant zur Rolle der Medien bei der Plagiatsaffäre unserer Ex-Bildungsministerin Annette Schavan rumliegen. Doch irgendwie soll es wohl nicht sein, denn als heute die Meldung des bevorstehenden Papstrücktritts bekannt wurde, kam mir ganz spontan die Idee zu einem völlig anderen Artikel. Gesagt, getan und schon war der Rant komplett überarbeitet und deutlich positiver. Ihr lest ihn gerade.

Um was geht es also? Um die Entscheidung die beide – Anette Schavan und Papst Benedikt XVI – getroffen haben. Natürlich kann man bei beiden davon ausgehen, dass sie unter einem enormen Druck standen. Dennoch gilt für mich: Ich ziehe vor beiden Entscheidungen und Rücktritten den Hut und habe vor beiden Menschen großen Respekt. Es sind Beispiele, von denen wir alle etwas lernen können.

Nein, ich habe nicht den Verstand verloren. Ja, es geht mir gut und ich bin im Vollbesitz meiner geistigen Fähigkeiten, danke der Nachfrage. Bevor sich in den Kommentaren die Trolle zusammen rotten: Lasst es. Erstens schalte ich Eure Kommentare ohnehin nicht frei, zweitens stelle ich hier meine ganz persönliche Meinung dar. Ihr müsst mir nicht zustimmen, ihr dürft und sollt mir gerne entschieden widersprechen. So lange ihr das zivilisiert und idealerweise mit Argumenten tut, freue ich mich darauf.

Annette Schavan: Unschöne Gründe doch gute Entscheidung

Um das klar zu sagen: Die Plagiate in der Doktorarbeit von Annette Schavan regen mich auf. Nein, ich finde das nicht in Ordnung. War die Aberkennung notwendig? Da bin ich mir nicht sicher, ich erkenne durchaus an, dass die wissenschaftliche Arbeit vor 30 Jahren – rein technisch – schwieriger war als heute. Doch die Art und Weise, wie die Untersuchung der Plagiatsvorwürfe kommuniziert wurde, empfinde ich persönlich als Unverschämtheit, hier haben sich sowohl die Universität als auch die Medien erbärmlich – sorry für das Wort – verhalten. Und nein, ich bin absolut kein Fan von Annette Schavans Politik.

Doch den für den raschen und entschiedenen Rücktritt empfinde ich Hochachtung und Respekt. Annette Schavan erspart sich, ihrer Partei und der Politik ein Drama im Stil von zu Guttenberg und zieht schnell die Konsequenzen. Sicherlich hat hier auch das Wahljahr eine Rolle gespielt und natürlich war der Druck groß. Dennoch: Die Entscheidung war richtig und beachtenswert konsequent. Hut ab. Eine klare Hörempfehlung zum Thema: Die passende Folge von dradio Hintergrund „Das Risiko der Doktorwürde“.

Papst Benedikt XVI: Ein Rücktritt aus Verantwortungsgefühl

Die Rücktrittsankündigung des Papstes kam überraschend und ohne die offizielle Stellungnahme des Vatikans hätte ich an einen schlechten Scherz geglaubt. Doch wie es aussieht, wird Papst Benedikt XVI tatsächlich zurücktreten. Mit ist klar, dass Verschwörungstheoretiker jetzt ein wahres Fest feiern und mit zahllosen Theorien daher kommen werden. Ich persönlich gehe einfach mal davon aus, dass die offizielle Erklärung des Papstes stimmt und er gesundheitlich wirklich stark angeschlagen ist.

Und wisst ihr was? Vor diesem Hintergrund finde ich es beeindruckend, dass er sein Amt zum Wohle der Kirche aufgibt. Auch wenn mir persönlich sein Vorgänger im Amt deutlich sympathischer war: Johannes Paul II klebte bis zum Schluss an Papst-Amt und gab es auch dann nicht ab, als er sichtbar angeschlagen und nicht mehr in der Lage war, die Kirche aktiv zu führen. Genau das verhindert Benedikt XVI durch seinen Rücktritt – zum Wohle der Kirche. Und auch hier gilt: Ich bin kein Katholik und wahrlich kein Fan des Papstes. Doch für diese Entscheidung gebührt im mein Respekt.

Zwei vorbildliche Entscheidungen – zum Wohle der Sache

Aus diesen beiden Beispielen ziehe ich für mich eine Lehre: Ein Rücktritt zum Wohle der Sache mag persönlich schwer sein – doch er ist definitiv die richtige Entscheidung. Und es bedarf einiger Größe und Stärke, um diese Entscheidung zu treffen. Die Ereignisse im Vorfeld mögen schlecht, negativ und unnötig sein. Doch wenn jemand auf ein Amt oder eine Aufgabe verzichtet, weil ihm oder ihr die Sache wichtig ist, verdient diese Entscheidung meinen Respekt. Egal, ob ich sonst mit der Person übereinstimme oder nicht.

Porträt Christian Müller

Christian Müller

Twitter-Symbol Facebook-Symbol YouTube-Symbol Soundcloud-Symbol Xing-Symbol LinkedIn-Symbol Skype-Symbol

Christian unterstützt als Kommunikationsberater Soziale Einrichtungen, Bildungsträger, KMU und Start Ups auf dem Weg in die digitale Kommunikation. Mit seinen Kunden entwickelt er Kommunikationsstrategien, schult Mitarbeiter und hilft dabei, die nötige Kompetenz inhouse aufzubauen. Das Ziel: Die individuell wichtigen Menschen zu erreichen, Gespräche zu initiieren und tragfähige (Kunden) Beziehungen aufzubauen.

Kommentare zu diesem Artikel

Swen-William Bormann  |   11. Februar 2013 um 20:41 Uhr

Lieber Christian,

es weißt uns den Weg zu einer authentischen Gesellschaft!

Danke für den Artikel!

Mit den besten mentalen Erfolgsgrüssen,
Swen-William 😉 If you can dream it, you can do it!

Alexandra Bock  |   12. Februar 2013 um 08:36 Uhr

Aus dem Blickwinkel habe ich das Ganze noch nie betrachtet. Schade, dass die Medien nie auf so etwas eingehen… Ich glaube ich selbst könnte so etwas nicht. Ich wäre eher so wie Johannes Paul II 🙂

Einen Kommentar schreiben

* Pflichtfeld / ** Wird nicht veröffentlicht!

 
Ich stimme zu, dass meine Angaben und Daten elektronisch erhoben und gespeichert werden.
Mehr dazu finden Sie in der Datenschutzerklärung. Hinweis: Sie können Ihre Einwilligung jederzeit für die Zukunft per E-Mail an cm@sozial-pr.net widerrufen.
 
Navigation