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Facebook-Fanpage: 12 Dos and dont’s für Seitenbetreiber
Facebook – Netzwerk, Plattform, Quell unzähliger Möglichkeiten und Chancen, Kommunikationskanal für Unternehmen und… Grund ständiger Frustration und Neuerungen für Seitenbetreiber. Nein, ich rede nicht von der – meiner Meinung nach – völlig übertriebenen Kritik und Aufregung um die Änderungen des Algorithmus. Die Änderungen an sich sind aus Sicht von Facebook durchaus sinnvoll und das Werbung für viele Firmen inzwischen notwendig ist, halte ich für einen völlig nachvollziehbaren Schritt. Doch die Kommunikation der Änderungen – und vor allem die praktisch anwendbaren Tipps für Seitenbetreiber – durch Facebook selbst halten sich in Grenzen und sind für viele KMU völlig unzureichend.
Klar, es gibt dutzende Webseiten und Blogs, die sich mit dem Thema befassen – beispielsweise schwindt-pr, thomashutter, allfacebook und futurebiz (ergänzt auf Anregung von Annette Schwindt), um mal vier empfehlenswerte zu nennen – doch die Informationspolitik von Facebook selbst ist noch deutlich verbesserungswürdig. Heute trage ich etwas zur Information bei und nutze dafür eine Infografik, die ich bei Brandon Gaille gefunden habe.
Facebook folgt eigenen Gesetzen
und diese sollten Seitenbetreiber kennen
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12 Dos and Dont’s für Facebook-Seitenbetreiber
Die Infografik fasst zwölf der wichtigsten Dos and Dont’s zusammen, die für Facebook-Seitenbetreiber zum absoluten Grundwissen gehören sollten. Facebook-Profis überkommt bei den Punkten vielleicht das Gähnen, doch ich warne ausdrücklich davor, die Infografik einfach zu übergehen. Auch wenn es sich hier um Grundlagen handelt – oder gerade deshalb – sollten erfahrene Facebook-Seitenbetreiber die Infografik als Reflexionschance nutzen. Im Arbeitsalltag schleichen sich hin und wieder doch Gewohnheiten ein, die mit den folgenden zwölf Grundsätzen nicht vereinbar sind.
Dos für Facebook-Seitenbetreiber
1. Nutzerrelevanter Content
Der beste Content ist der, der Eure Fans und Kunden wirklich interessiert. Und so bitter das für manche Unternehmen auch sein mag: Wenn ihr ständig über Eure Produkte oder über Euch selbst sprecht, ist das leider nicht der Fall. Bedeutet konkret: Nutzt die in der Infografik vorgeschlagene 80/20-Regel und bietet 80 Prozent Informationen, die primär Eure Fans interessieren und Ihnen nützen. 20 Prozent der Beiträge können sich durchaus um Euer Unternehmen drehen. Idealerweise braucht ihr diese Unterscheidung allerdings gar nicht zu treffen, sondern schafft es, die Informationen zu Eurem Unternehmen so zu gestalten, dass sie für Eure Nutzer relevant und interessant sind.
2. Zeitnahe Antworten
Ihr habt es bestimmt schon dutzende Male gelesen: Nutzer und Fans erwarten in den Social Media schnelle und kompetente Antworten. Auf Facebook gilt das ebenfalls. Die in der Infografik vorgeschlagene Zeitspanne von 1 bis 24 Stunden ist ein guter Richtwert. Eine Antwort muss – das ist wichtig – dabei nicht das Problem lösen. Es reicht oft, dem Fan Bescheid zu sagen, dass sein Anliegen bearbeitet wird und die fachlich umfassende Antwort nach Absprache erfolgt. Die muss dann natürlich auch – und zwar innerhalb weniger Tage – kommen.
3. Prägnante Beiträge
In der Infografik wird die Grenze von 80 Zeichen genannt. Es ist korrekt, dass Beiträge mit 80 oder weniger Zeichen in manchen Untersuchungen deutlich besser performen und mehr Sichtbarkeit erreichen, als längere Beiträge. Der Fokus liegt für mich jedoch auf einem anderen Aspekt: Prägnanten Beiträgen. Fasst Eure Aussagen so präzise und prägnant wie möglich und gestaltet sie lesenswert, dann werden Eure Fans das auch honorieren.
4. Organischer Fanaufbau
Anders formuliert: Baut echte Beziehungen zu Euren Fans auf, stellt Kontakte zu anderen Seiten und Gruppen her, sprecht Menschen durch Euren Content und Eure Kommunikation an und setzt Werbung nur sparsam und als gezielte Ergänzung, jedoch niemals als Kern Eures Reichweitenaufbaus, ein. Ich gehe sogar soweit zu sagen: Versucht nicht, primär Eure Reichweite zu steigern, sondern Euren Fans Mehrwert zu bieten und sie so zu begeistern, dass sie über Euch sprechen und Euch weiterempfehlen. Dann wächst Eure Reichweite organisch und aus den richtigen Gründen.
5. Interaktion triggern
Stellt Fragen, sprecht Eure Fans und Kunden direkt an, traut Euch auch mal an kontroverse Themen, provoziert und vertretet klare Haltungen und Standpunkte. Zeigt Profil und scheut Euch nicht vor Diskussionen und einem aktiven Austausch mit Euren Fans. Dass ihr Euch darauf nur einlassen solltet, wenn ihr die personellen und zeitlichen Ressourcen habt, um diesen Austausch auch aktiv zu begleiten, versteht sich von selbst.
6. Angepasste Postingfrequenz
Tägliche Beiträge sind sinnvoll und – je nach Thema und Nische – auch notwendig, um bei Euren Fans im Gedächtnis zu bleiben und diese zu erreichen. Wenn ihr es allerdings übertreibt, gehen Eure zahlreichen Beiträge unter oder fluten den Newsfeed Eurer Fans – was diese garantiert nerven wird.
Dont’s für Facebook-Seitenbetreiber
7. Kein Verkaufskanal
Das erst Don’t ist naheliegend, wird jedoch von unglaublich vielen Firmen ignoriert: Facebook ist kein Verkaufskanal! Nutzer, Fans und Kunden suchen hier Informationen, wollen kommunizieren und sich über aktuelle Entwicklungen und interessante Themen auf dem Laufenden halten. Sie wollen jedoch ganz sicher nicht mit Werbeanzeigen und ständigen Produktvorstellungen zugemüllt werden. Wer das Netzwerk als reine Werbeplattform versteht – das Werbung eine Rolle spielt, steht außer Frage – ist hier falsch.
8. Nicht zuhören
Es gibt Unternehmen, die ständig nur über sich und ihre Produkt sprechen, nur die Themen kommunizieren, die sie selbst für sinnvoll und relevant halten und sich auch ansonsten herzlich wenig um ihre Fans scheren. Das ist wunderbar – wenn ihr es darauf anlegt, Eure Fanbasis klein zu halten und bestehende Fans zu verschrecken. Wenn ihr es richtig machen wollt, solltet ihr Euren Fans allerdings zuhören und ihre Fragen, Bedürfnisse und Themen ernst nehmen.
9. Nicht labern
Bei Punkt drei habe ich es schon erwähnt: Fans und Kunden wissen prägnante und aufs Wesentliche reduzierte Beiträge zu schätzen. Labert ihr stattdessen rum, füllt Eure Beiträge mit leeren Worthülsen und – aus meiner Sicht die Krönung – unzähligen Marketing- und Werbephrasen, dürft ihr Euch über fehlende Interaktion und ausbleibendes Wachstum nicht wundern.
10. Kein Fankauf
Es macht mich ein wenig traurig, dass dieser Punkt überhaupt in die Infografik aufgenommen wurde. Noch trauriger macht mich, dass es leider notwendig und sinnvoll ist, ihn zu nennen. Um es kurz zu machen: Gekaufte Fans bringen Euch – abgesehen von einem kleinen psychologischen Vorteil bei potenziellen Fans – nichts außer Scherereien und Problemen bei der Auswertung der Statistiken. Lasst es einfach bleiben.
11. Fake Kommentare
Direkt hinter gekauften Fans stehen Fake Kommentare ganz oben auf meiner Tu-das-niemals-wenn-Du-Dir-nicht-schaden-willst-Liste. Kommentare unter falschem Namen und über Fake-Profile abzusetzen ist nicht nur unnötig, sondern oft auch schädlich. Denn das Risiko ist durchaus real, dass diese Form des Betrugs auffliegt und Eure Reputation nachhaltig schädigt und Euch viel Vertrauen und Glaubwürdigkeit kostet. Auch hier gilt: Lasst es am besten bleiben.
12. Fans zumüllen
Bezugnehmend auf Punkt sechs gilt: Wenn ihr Eure Fans effektiv vertreiben wollt, müsst ihr einfach nur möglichst viele – und völlig uninteressante – Beiträge pro Tag absetzen. Quantität vor Qualität ist ein sicherer Weg, Fans und Kunden zu vertreiben. Und damit natürlich auch eines der größten Dont’s überhaupt.
All diese Dos and Dont’s sind natürlich nicht der Weisheit letzter Schluss und nicht in allen Lagen und Situationen gültig. Manchmal kann es sinnvoll sein, ganz bewusst einen langen Beitrag zu verfassen, außerordentlich viele Beiträge zu teilen – beispielsweise um ein Event zu begleiten – oder Kritik zu ignorieren. Doch diese Ausnahmen bestätigen lediglich die Regeln, die in den zwölf Punkten zusammengefasst sind. Zum Abschluss hier noch die hervorragende Infografik.
Kommentare zu diesem Artikel
Eine tolle Auflistung! Gerne würde ich noch zu folgender Problematik Ihr Meinung wissen: Interaktion mit den Followern/Fans findet statt in dem um Meinungen gebeten wird oder um Tipps/Empfehlungen zu bestimmten Themen gebeten bzw. aufgerufen wird. Nur kommt darauf keinerlei Resonanz. Die Beiträge werden gesehen und auch geliked, mehr aber auch nicht. So fällt es extrem schwer herauszufinden, was die Leser möchten oder wo sie sich einbringen können. .
Gute Auflistung. Schade, dass es sowenig Gehör findet. Gerade Frequenz der Postings: Auch wenn ich Jura / Daimler etc. mag, brauche ich da nicht täglich, geschweige denn stündlich Input.
lG
Stephan
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super Beitrag, alles ist genau so. Gratulation!
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