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16.11.2012 Von: Christian Müller Lesedauer: 3 Minuten

Gut genug reicht: So entkommt ihr dem Perfektionisums

Darf ich vorstellen? Sonja, berufsbegleitende Studentin im Fach Sozialwissenschaften und gerade ein klein wenig am verzweifeln. Denn Sonja sitzt vor ihrer nächsten Studienarbeit und findet einfach kein Ende. Der Text ist zwar bereits fertig geschrieben, doch beim erneuten Lesen fallen ihr hunderte Dinge ein, die sie anders machen und umschreiben möchte. Also macht Sie sich an die Arbeit, ändert, korrigiert und formuliert neu. Die Deadline rückt immer näher und schlussendlich gibt Sonja ihre Arbeit mit einem unguten Gefühl im Bauch ab. Sie ist völlig erledigt und gestresst.

Auch wenn es sich bei Sonja um eine fiktive Studentin handelt, dürfte dem einen oder anderen diese Situation bekannt vorkommen. Denn viele Studenten und Arbeitnehmer leiden unter akutem Perfektionismus, der oft weit mehr schadet als nützt.

Okay okay, einige Leser werden jetzt gerade lachend vor ihrem Computer sitzen und sich denken: „Perfektionismus? Kann mir nicht passieren.“ Natürlich gibt es Menschen, die damit so gar kein Problem haben und nur das Nötigste tun. Dennoch ist es erstaunlich, wie viele Studenten bei ihrer ersten Studienarbeit plötzlich einen Hang zum Perfektionismus entwickeln. Denn so wichtig und gut die Techniken wissenschaftlichen Arbeitens auch sind: Wer sich zu intensiv auf Details konzentriert, kann darüber den Blick für das Wesentliche verlieren.

Gut genug – Mehr als eine Floskel

Perfektionismus zu überwinden ist dabei gar nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Denn dahinter steht meist nicht die bewusste Entscheidung, jetzt endlich auch mal auf Details zu achten, sondern eine grundlegende Haltung. Diese lässt sich nur aktiv und Schritt für Schritt ändern. Das Ziel sollte dabei eine Haltung sein, die ich mit den beiden Worten „gut genug“ zusammenfasse.

Das ist weit mehr als eine Floskel, denn „gut genug“ bedeutet: Wenn eine Arbeit oder Aufgabe erfüllt ist, solltet ihr sie abschließen und beenden. Sicher, ihr könnt immer mehr tun und immer Details verbessern. Doch wenn ihr damit anfangt, wird die Aufgabe garantiert nicht rechtzeitig fertig. Und dann kann aus einer bereits fertig geglaubten Aufgabe auf einmal ein echtes Problem werden, weil ihr die Arbeit nicht rechtzeitig abgegeben habt oder Euch dabei mies fühlt. Denn mit einem perfektionistischem Ansatz werdet ihr Euch immer auch Stress aufladen, der objektiv betrachtet völlig unnötig ist.

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Und so funktioniert’s

Stellt sich natürlich die Frage, wie ihr Euch vom Perfektionismus lösen und zu einer „Gut genug“-Haltung kommen könnt. Um es gleich zu sagen: Es ist ein andauernder Prozess und ab und an werdet ihr in perfektionistische Muster zurückfallen. Das sollte Euch jedoch nicht abschrecken, es gehört einfach dazu.

Grundsätzlich reichen meiner Erfahrung nach drei Schritte, um dem Perfektionismus zu entkommen. Das sind:

1. Klares Ziel – Macht Euch klar, wann Eure Aufgabe erfüllt und welches Ergebnis gut genug ist. Schreibt dieses Ergebnis auf und hängt es Euch direkt in Sichtweite an Euren Arbeitsplatz, um Euch stetig daran zu erinnern.
2. Evaluation – Nehmt Euch während des Arbeitsprozesses immer wieder die Zeit, um Euren aktuellen Stand mit Eurem Ziel abzugleichen. Nur so merkt ihr, wann ihr die Arbeit gut genug erledigt habt.
3. Kontrolle – Gebt Eure Arbeit immer wieder Freunden, Kommilitonen oder Kollegen zu lesen. Sie werden Euch sagen, wenn ihr Eure Arbeit gut genug gemacht habt. So habt ihr ein gewisses Maß an externer Kontrolle.

Das Wichtigste: Wiederholt diese drei Schritte immer und immer wieder. Um Perfektionismus loszuwerden, müsst ihr kontinuierlich daran arbeiten. Doch der Aufwand lohnt sich.

Porträt Christian Müller

Christian Müller

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Christian unterstützt als Kommunikationsberater Soziale Einrichtungen, Bildungsträger, KMU und Start Ups auf dem Weg in die digitale Kommunikation. Mit seinen Kunden entwickelt er Kommunikationsstrategien, schult Mitarbeiter und hilft dabei, die nötige Kompetenz inhouse aufzubauen. Das Ziel: Die individuell wichtigen Menschen zu erreichen, Gespräche zu initiieren und tragfähige (Kunden) Beziehungen aufzubauen.

Kommentare zu diesem Artikel

[…] und Kommunikation sein. Das bedeutet ausdrücklich nicht, dass ihr an der Qualität sparen sollt! „Gut genug“ sollte von Euch oder in Eurem Unternehmen so definiert werden, dass Inhalte und Kommunikation den […]

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