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Google Authorship ist tot, lang lebe Google+
Heute Morgen tauchte in meinem Twitter-Stream ein Artikel auf, den ich erst mal mit Kopfschütteln quittiert habe. „Google kills Authorship“ war da zu lesen. Mein erster Gedanke: „Ach kommt, das hatten wir schon, es fehlen nur die Statistiken in den Webmaster Tools.“ Glücklicherweise habe ich den Artikel dann doch gelesen, bevor ich der geschätzten Magdalena Rogl auf ihren Tweet geantwortet habe.
Denn Google – genauer gesagt John Mueller von Google – hat auf Google+ bekannt gegeben, dass der Authorship keine Bedeutung mehr hat. Beim Lesen des ersten Artikels – der übrigens lesenswert ist – war ich noch skeptisch, doch ein Blick auf den Original-Google+-Beitrag hat mich davon überzeugt: der Google Authorship ist Geschichte.
Google Authorship ist nicht Google+
Ich persönlich bedaure das sehr und kann die offizielle Begründung auch nur schwer nachvollziehen. Es ist kein Geheimnis, dass ich ein Fan des Authorship war und nach der letzten Änderung noch auf einen Umbau gehofft habe. Dazu wird es jetzt wohl nicht kommen, schade.
Eines ist mir jedoch wichtig und deshalb schreibe ich auch so spontan diesen Artikel:
Google+ ist durch den Wegfall des Authorship nicht wertlos!
Ich betone es, weil ich schon unter dem Google+-Beitrag von John Mueller die erste Kommentare im Stile von: „Dann kann ich meinen Google+-Account ja endlich löschen“ gelesen habe. Klar, kannst Du machen. Ist nur nicht wirklich clever. Um das mal kurz festzuhalten:
- Google+ ist nach wie vor eng mit Youtube und anderen Google-Diensten verknüpft.
- Die Google+-Business-Seite ist für Unternehmen – auch lokale Dienstleister – immer noch relevant.
- Auch wenn Google das manchmal bestreitet oder relativiert: Google+-Beiträge sind in der Google-Suche enorm sichtbar und pushen auch dort geteilte Beiträge.
- Die Zukunft von Google+ mag unklar sein, doch so schnell wird es nicht sterben. Die tiefe Integration in das Google-Öko-System ist nach wie vor ein Alleinstellungsmerkmal.
- Hangouts (on Air) sind immer noch an ein Google+-Konto gebunden.
Ich bin mir sicher, dass trotz all dieser Punkte heute und in den nächsten Tagen die Abgesänge auf Google+ beginnen werden. Ja, der Authorship war wichtig und ich bedaure das Ende sehr. Doch wer Google+ ernsthaft und strategisch als Netzwerk nutzt, muss sich aktuell darüber keine Gedanken machen. Es ist nach wie vor von Wert und Bedeutung.
P.S.: Für die technisch versierten Leser: John Mueller stellt in den Kommentaren auf Google+ auch klar, dass das Publisher Markup von den Änderungen nicht betroffen ist. Das finde ich durchaus interessant.
Kommentare zu diesem Artikel
„Google Plus ist nach wie vor…“
Sobald ein „nach wie vor“ auftaucht, ist in der Regel mit einem weitere Abgesang zu rechnen.
😉
Natürlich nicht für Google, aber bestimmt für Google plus, wie wir es jetzt kennen.
Na, es wird sich verändern, da bin ich mir sicher, Lars. Aber Veränderung ist ja per se nicht schlecht. Ich bin gespannt auf die Richtung und Entwicklung und nicht bereit, das Ende des Authorship als Ende von Google+ zu sehen.
Sicher, Google baut gerade um. Doch was sie vorhaben, wissen sie nur (hoffentlich) selbst. Mein Punkt ist: Google+ ist wertvoll und lohnt sich, auch ohne Authorship, wenn es strategisch genutzt wird.
Ich bin offen für Gegenargumente :-).
Hnagouten kann man wohl inzwischen auch ohne G+-KOnto (ich hab aber den weg nicht im Kopf, hat Gina Trapani in einer der TwiG_Senmdungen erklärt. Im Changelog. Ah hier: http://techcrunch.com/2014/07/30/hangouts-now-works-without-google-account-becomes-part-of-google-apps-for-business-and-gets-sla/
Stimmt, geht auch ohne. Mir geht es mehr darum, dass Hangouts sehr prominent in G+ integriert sind und vor allem die on Air Hangouts ihre beste Wirkung aus meiner Sicht (noch) nur in Verbindung mit G+ entfalten.
Hast du Erfahrungen mit on Air Hangouts ohne G+ Einsatz?
Hi Christian,
lese ich Deine Meinung also richtig raus? Alle rel=author der eigenen oder betreuten Blogs in rel=publisher ändern, sofern eigene G+-Seiten vorhanden sind? Oder dann doch noch (aus der Sicht des einzelkämpfenden Freiberuflers) eine Seite einrichten und den bisherigen beruflichen Traffic darauf leiten, statt das Profil zu benutzen?
Spannende Zeiten,
schönen Sonntag,
Maik
Hi Maik,
die Umstellung auf den Publisher Tag muss ich erst testen, kann ich dir noch nicht sagen.
Für Freelancer reicht ein Profil für die Sichtbarkeit aus, ist – je nach Nutzungsszenario – vielleicht sogar die bessere Lösung.
Gruß,
Christian
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