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Influencer: Ist Klout völlig sinnlos? #Video
Die Leserfrage erreichte mich per E-Mail: „Ist Klout wirklich völlig sinnlos?“ Es war eine Reaktion auf die Gehdanken 72, in denen ich auch einen kleinen Klout-Rant untergebracht habe. Wörtlich sage ich dort: „… Klout ist nur eine Zahl…“ und mache so deutlich, dass ich von diesem „Maßstab“ für Influencer nicht allzu viel halte.
Die Frage der Leserin hat jedoch einen konkreten Hintergrund: Sie bewirbt sich im Kommunikationsbereich und fragt sich daher, ob ihr Klout-Score dabei eine Rolle spielt. Meine Antwort fällt nicht so eindeutig aus, wie mancher das vielleicht erwartet.
Zu Beginn meine persönliche Meinung: Ja, Klout ist weitgehend sinnlos. Die Klout-Macher geben sich sicherlich alle Mühe, einen aussagekräftigen Maßstab zu erstellen. Doch wie dieser genau zustande kommt, ist von außen nicht nachvollziehbar und kann nur vermutet werden. Dazu kommt, dass die Zahl der Kontakte und sogar die Häufigkeit der Interaktion nicht unbedingt die Qualität eines Netzwerks und schon gar nicht einzelner Beziehungen beschreiben.
Klout hat hier aus meiner Sicht mehrere Probleme, denn…
- … es werden nur die öffentlich sichtbaren Konversationen und Interaktionen erfasst.
- … der Inhalt von Konversationen spielt keine Rolle.
- … Kontakte werden nur nach ihrer Vernetzung, nicht jedoch nach ihrer Expertise und Reputation beurteilt.
- … wer viel Zeit in die konkrete Arbeit und wenig in die Kommunikation steckt, muss in der Regel mit einem sinkenden Klout-Score rechnen
Der letzte Punkt macht Klout für mich dann auch völlig absurd und irrelevant. Wer echte Leistungen bringt, sich auf Projekte konzentriert und damit auch Erfahrung und Kompetenz aufbaut, wird in Klout – wenn die öffentlich sichtbare Kommunikation als Konsequenz nachlässt – abgestraft.
Klout wird zum Maßstab erhoben – und damit relevant
Ganz so sinnlos ist Klout dann doch nicht, denn der Score wird von Unternehmen und Arbeitgebern mancher Branchen sehr ernst genommen und zum Maßstab der Vernetzung von Fachkräften und Freelancern erhoben.
Es ist ein wenig absurd: Dieser an sich wenig aussagekräftige Score wird erst durch die Bedeutung, die Entscheider und Führungskräfte ihm beimessen, wirklich relevant. Bewerber können es sich daher – vor allem im Kommunikationsbereich – leider nicht leisten, den Klout-Score völlig zu ignorieren.
Eine Bitte habe ich an dieser Stelle jedoch, sowohl an Unternehmen als auch an Bewerber: Sprecht Klout nicht zu viel Bedeutung zu und bezieht den Score – wenn überhaupt – als einen von vielen Faktoren in Eure Überlegungen ein. Wer den individuellen Klout-Score zum alles entscheidenden Aspekt macht – und ja, solche Unternehmen, Personaler und Bewerber gibt es leider – begeht einen schweren Fehler und reduziert sich oder den Bewerber auf eine mehr oder weniger sinnlose Zahl.
Und was bedeutet das für die Leserin und ihre Bewerbung? Wie ich bereits per E-Mail schrieb: Klout in die Bewerbung zu integrieren und im Vorfeld bewusst zu pushen kann durchaus sinnvoll sein. So lange der Score nicht zum Schwerpunkt der Bewerbung wird, schadet er zumindest nicht.
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