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23.04.2017 Von: Christian Müller Lesedauer: 4 Minuten

Digitale Informationskompetenz: Workflow für Sozialarbeitende #podcast

Digitale Informationskompetenz ist eine Kernkompetenz und -fähigkeit von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern. Zumindest theoretisch. Wie nötig diese Kompetenz ist, zeigen sowohl meine Erfahrung als auch die Veränderungen in der Sozialen Arbeit. Heute beschreibe ich einen Workflow, mit dem Sozialarbeitende sich digital sinnvoll informieren können.

Digitale Informationskompetenz bedeutet für mich, digitale Informationskanäle und Soziale Netzwerke bewusst und professionell als Werkzeuge zu nutzen. Informationen können so zeitnahe gefunden, gefiltert, aufbereitet und für die eigene Arbeit genutzt werden.

Die Bedeutung digitaler Informationskompetenz wurde in jüngster Zeit für mich durch die Podcastfolge des geschätzten Marc Kummer besonders deutlich. Unter dem etwas reißerischen Titel „Die Soziale Arbeit stirbt“ beschreibt Marc darin, wie die Veränderung und Digitalisierung der Gesellschaft auch die Soziale Arbeit betrifft und betreffen kann.

Marc selbst schreibt dazu:

Wir leisten Beziehungsarbeit, trösten, helfen und motivieren. Schon klar. Nur über was regen wir uns denn immer auf? Die Dokumentiererei, die Bürokratisierung, den scheiß Verwaltungskäse. Das liebe Leute ist bald zu Ende. Ich freu mich drauf.

Damit hat meines Erachtens nach recht. Einfache Verwaltungs- und Dokumentationsaufgaben werden in absehbarer Zeit durch digitale Tools ersetzt und überflüssig.

Der ebenfalls geschätzte Hendrik Epe hat zu diesem Thema noch einen Audiokommentar beigesteuert. Sein Blog finden Sie hier, den Podcast hören Sie im Folgenden.

Meine Haltung dazu: Die Soziale Arbeit stirbt nicht, doch sie verändert sich. Und damit verändern sich auch die Aufgaben.

Um die Soziale Arbeit ernsthaft betreiben und Klienten wirklich helfen zu können, müssen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter in der Lage sein, auf dem Laufenden zu bleiben Informationen nicht zur finden, sondern auch effektiv zu nutzen.

Digitale Informationskompetenz: Der Workflow

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Beim folgenden Workflow gehe ich davon aus, dass Sie bereits über Quellen – Blogs, Online-Magazine, Facebook-Seiten, Twitter-Accounts, YouTube-Kanäle, Podcasts und ähnliches – verfügen, denen Sie vertrauen und bei denen Sie regelmäßig neue und für Sie relevanten Informationen erhalten.

Bei Interesse stelle ich in einem späteren Beitrag gerne empfehlenswerte Quellen zu verschiedenen Themen zusammen. Wenn Sie daran Interesse haben, freue ich mich über Ihren Kommentar oder Ihre Nachricht dazu.

Mein Workflow ist zunächst für meine Informationsbeschaffung und meine Arbeit entstanden. In den letzten Jahren habe ich ihn immer weiter verfeinert und mit zahlreichen Teams in der Sozialen Arbeit getestet und umgesetzt.

Er adressiert die drei Fragen und Probleme, die ich bei Sozialarbeitenden am häufigsten beim Thema digitale Kommunikation und Information am häufigsten antreffe:

  1. „Ich habe keine Zeit für Social Media und Digitales.“ – Mein Workflow hilft Ihnen dabei, Informationen effizient zu recherchieren und Zeit zu sparen.
  2. „Social Media sind Zeitfresser und stören meine Arbeit.“ – Ja, das kann durchaus sein. Mit dem Workflow können Sie digitale Kanäle professionell und bewusst als Werkzeuge nutzen.
  3. „Social Media setzen mich unter ständigen Erreichbarkeits- und Informationsdruck.“ – Auch das kann passieren. Im Workflow empfehle ich Ihnen, feste Zeiten für die verschiedenen Phasen zu definieren. So können Sie das Gefühl der ständigen Erreichbarkeit ausschalten.

Natürlich ist der Workflow kein Wundermittel und kann nicht alle potenziellen Probleme lösen oder verhindern. Doch er kann Ihnen als Leitfaden dienen, um Ihre Informationskompetenz systematisch aufzubauen und digitale Informationsbeschaffung zum festen Teil Ihrer Arbeit zu machen.

Der Workflow ähnelt dabei meinen Empfehlungen für sinnvolle Automatisierung, die ich vor einiger Zeit im Kommunikationsraum Blog vorgestellt habe. Heute liegt mein Fokus jedoch auf der Nutzung für die individuelle Arbeite und nicht für Einrichtungen.

Meinen Workflow teile ich in drei Phasen auf.

1. Sammeln und scannen

In dieser Phase lesen Sie Artikel nur quer und scannen, ob der Artikel – oder ein anderer Inhalt – für Sie und Ihre Arbeit interessant ist. Ich trenne bewusst zwischen sammeln und lesen – das ist Phase zwei.

Der Grund: Vermutlich haben Sie im Alltag oft nicht die Zeit, potenziell interessante Artikel in Ruhe zu lesen. Würden Sie diese dann nicht speichern, geht dieser Artikel verloren und Sie finden ihn, wenn Sie Zeit, haben, nicht wieder.

Für das Speichern und später Lesen empfehle ich Tools wie Instapaper oder Pocket.

2. Lesen und durcharbeiten

In dieser zweiten Phase nehme ich mir Zeit, um die gespeicherten Inhalte in Ruhe zu lesen – oder bei Videos zu schauen – und bewusst durchzuarbeiten. Hier gibt es drei mögliche Handlungsoptionen:

    Inhalte, die doch nicht so interessant sind wie gedacht, werden direkt gelöscht.
  1. Inhalte, die zwar perspektivisch interessante, aktuell jedoch nicht relevant sind, werden archiviert und können später wieder gefunden werden.
  2. Aktuell relevante und interessante Inhalte werden in Phase drei weitergegeben. Bearbeiten oder teilen.

3. Bearbeiten oder teilen

Sind Inhalte und Informationen für die Arbeit relevant, dokumentiere ich die entsprechenden Informationen in meinem digitalen Notizbuch, in meinem Fall Evernote. Dann leite ich konkrete Aufgaben daraus ab und plane, mit wem ich über die Informationen sprechen will und in welche Projekte, Seminare und Vorträge sie einfließen werden.

Wenn Inhalte geteilt werden sollen, übertrage ich sie in Tools wie Socialpilot oder Buffer. Beide erlauben es, Beiträge zeitversetzt zu veröffentlichen und damit die Publikation zu entzerren.

Digitale Informationskompetenz ist wichtige Arbeit

Meine Empfehlung: Planen Sie feste Zeiten für die verschiedenen Phasen und Arbeitsschritte ein. Bitte nehmen Sie diese genau so ernst wie Ihre sonstige Arbeit.

Wenn Sie versuchen, Informationsbeschaffung, Recherche und Bearbeitung nebenher zu machen, wird es nie wirklich funktionieren. Wenn Sie die Arbeitsschritte jedoch ernst nehmen, können Sie dauerhaft relevante Informationen finden und für Ihre Arbeit nutzen.

Wenn Sie Fragen zum Workflow oder generell zum Thema digitale Informationskompetenz haben, freue ich mich auf Ihre Kommentare.

Meine Leseempfehlungen für Sie:

Porträt Christian Müller

Christian Müller

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Christian unterstützt als Kommunikationsberater Soziale Einrichtungen, Bildungsträger, KMU und Start Ups auf dem Weg in die digitale Kommunikation. Mit seinen Kunden entwickelt er Kommunikationsstrategien, schult Mitarbeiter und hilft dabei, die nötige Kompetenz inhouse aufzubauen. Das Ziel: Die individuell wichtigen Menschen zu erreichen, Gespräche zu initiieren und tragfähige (Kunden) Beziehungen aufzubauen.

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