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Instagram in der Unternehmenskommunikation: Wann lohnt sich das Netzwerk?
Immer wieder werde ich von Kunden gefragt, ob sie sich denn auch auf Instagram engagieren sollten. Häufig haben sie das Netzwerk bei Jugendlichen gesehen oder über diese kennengelernt und bei der Recherche dann auch Unternehmen entdeckt, die diese Plattform aktiv für ihre Kommunikation nutzen. Die Frage freut mich jedes Mal, zeigt sie doch, das meine Kunden sich Gedanken über die Weiterentwicklung ihrer Kommunikation machen und sich damit beschäftigen. Das dahinter die Angst vor Konkurrenz stehen könnte, nehme ich mal nicht an. (Ist in den meisten Fällen auch tatsächlich nicht der Fall.)
Da ich die Frage in den letzten Wochen mindestes ein Dutzend Mal gehört habe, beantworte ich sie heute einfach öffentlich in Form dieses Artikels. Ein Grundsatz ist mir für den gesamten Artikel enorm wichtig:
Der Einstieg in ein neues Netzwerk ist
nur sinnvoll, wenn ihr Eure bestehenden Netzwerke problemlos abdecken könnt.
Mir ist fast egal, warum ihr in ein neues Netzwerk oder eine neue Plattform einsteigen wollt: Wenn ihr mit der Kommunikation in Euren aktuell bestehenden Kanälen gut gefordert seid und kaum Kapazitäten frei habt, solltet ihr die Finger davon lassen. Erst wenn die bestehenden Kanäle problemlos gepflegt werden können, solltet ihr an den Einstieg in ein neues Netzwerk denken.
Instagram: Ist optische Kommunikation Eure Stärke?
Bei Instagram handelt es sich um ein Bilder- und Videonetzwerk, in dem der Schwerpunkt naturgemäß auf der optischen Kommunikation liegt. Setzt ihr auch bisher schon viele Bilder, Videos und Infografiken in Euren Netzwerken ein, liegt der Einstieg in Instagram natürlich nahe. Doch auch wenn ihr bisher keine optische Kommunikation betrieben habt, kann sich das Netzwerk für Euch lohnen. Das Potenzial liegt aus meiner Sicht in…
- … der Nutzung von Instagram als Bildzentrale, von der aus die Bilder auch in andere Netzwerke geteilt werden.
- … einer potenziell großen und aktiven Community, die sich für gut aufbereitete Bildinhalte begeistern kann.
- … der optischen Präsentation Eurer Produkte und Konzepte.
- … der Nutzung des Netzwerks für das Employer Branding. Dazu bietet ihr dann Bild- und Videoeinblicke in Euren Arbeitsalltag und Euer Unternehmen.
- … die problemlose Nutzung des Netzwerks direkt von den Smartphones der Mitarbeiter aus.
- … der Möglichkeit des visuellen Storytellings, das durch Dienste wie beispielsweise Storify noch einfacher wird.
- … der Chance, durch eine aktive Instagram-Nutzung eigene Bilder für Blogbeiträge und Werbematerial zu generieren, das ihr bedenkenlos einsetzen könnt.
- … die Möglichkeit, Euch eine neue Zielgruppe zu erschließen.
Mit ist klar, dass besonders Einsteiger und mit Instagram nicht vertraute Leser bei einigen der genannten Punkte die Stirn runzeln und sich fragen, was genau denn mit den Aspekten gemeint sein mag. Daher fasse ich die oben detailliert dargestellten Punkt kurz zusammen: Instagram ermöglicht es Euch, Euer Unternehmen als guten Arbeitgeber darzustellen, Eure Geschichten mit Bildern und Mini-Videos zu erzählen und die Organisation Eurer Bilder deutlich zu vereinfachen.
Natürlich könnt ihr das Netzwerk aktiv als solches nutzen und dort mit Hashtags arbeiten, anderen Instagram-Nutzern folgen und Eure Followerzahl dort aktiv erhöhen. Doch das muss gar nicht sein. Alternativ könnt ihr Instagram auch als Container-Kanal nutzen, den ihr für die Erstellung und Auslagerung Eurer Bilder einsetzt, die ihr dann wiederum in Blogartikel und andere Beiträge einbindet.
Instagram-Einstieg: Lohnt sich der Aufwand?
Ob das Netzwerk für Euch wirklich in Frage kommt, hängt von zahlreichen individuellen Faktoren und Besonderheiten ab. Es spielt beispielsweise auch eine Rolle, wie aktiv Eure Mitarbeiter ihre Smartphones nutzen und damit fotografieren. Tun sie das ohnehin schon, ist es ein leichtes, sie für den Instagram-Einsatz zu gewinnen und sich von ihnen passendes Bildmaterial liefern zu lassen, dass dann – nach Sichtung – auf dem offiziellen Firmenaccount zu sehen ist. Nutzen Eure Mitarbeiter ihre Smartphones privat jedoch nur wenig, dürfte die Hauptarbeit an den Mitarbeitern der Kommunikationsabteilung – wenn es denn mehrere sein sollten – hängen bleiben. Das Aspekte wie die Zusammensetzung Eurer Zielgruppe und Kundschaft, Eure Produkte und ähnliche eine Rolle spielen, versteht sich von selbst.
Natürlich können Unternehmen ohne freie Kapazität
einsteigen – sie sollten es im eigenen Interesse jedoch besser lassen.
Sind diese allerdings wie eingangs erwähnt bereits gut ausgelastet, ist das vermutlich keine allzu gute Idee. Könnt ihr auch einsteigen, wenn Euch das Potenzial fasziniert, ihr für das Netzwerk jedoch kaum Ressourcen und Kapazitäten habt? Sicher könnt ihr das, nur empfehlen würde ich es Euch nicht. Denn ein so halbherziges Engagement vermittelt auch eine Botschaft – nur ist die eben nicht in Eurem Sinne. Instagram bietet Euch für optische Kommunikation viele Chancen und echtes Potenzial. Doch der Einstieg ist nur sinnvoll, wenn ihr ihn richtig angehen könnt.
P.S.: Natürlich begleite ich Euch – egal ob Freelancer oder Unternehmen – gerne beim Einstieg in Instagram und andere Netzwerke. Schreibt mich dazu einfach per E-Mail an oder nehmt in einem der zahlreichen sozialen Netzwerke Kontakt zu mir auf.
Kommentare zu diesem Artikel
Richtig klasse kann Instagram werden, wenn die Community abgeholt wird. Das Dortmunder U hatte unseren Instawalk Ruhr, einen Spaziergang von Instagramern in Haus geholt und damit sich selbst Publicity geschaffen. Also sozusagen: Nutzung von Instagram fürs Marketing, ohne Instagram selbst zu nutzen. Auch eine Möglichkeit! Darüber hatte ich mal beim Twittwoch Ruhr erzählt.
http://systematischkaffeetrinken.de/2013/12/04/marketing-instagram-und-business-beim-twruhr/