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21.03.2013 Von: Christian Müller Lesedauer: 4 Minuten

Interne Kommunikation: Soziale Beziehungen sind der Schlüssel

„Die unternehmensinternen Voraussetzungen müssen natürlich stimmen.“ – Dieser Satz taucht in verschiedenen Variationen in allen guten Artikeln zum Thema Social Media Einstieg auf, auch in meinen. Und er hat definitiv seine Berechtigung: Nur wenn die Kommunikation, Atmosphäre und Stimmung in einem Unternehmen stimmen, kann auch die Kommunikation nach außen und in den Social Media gelingen. Soziale Netzwerke stellen für innerlich zerstrittene Unternehmen sogar eine echte Gefahr dar, denn interne Probleme werden über diese Kanäle schnell sichtbar und dann öffentlich diskutiert.

Wenn das so klar ist, warum haben dann viele Unternehmen nach wie vor mit großen Problemen bei der internen Kommunikation zu kämpfen? Weil vor lauter Konzepten, Umstrukturierungen und „Experten“ die Grundlagen vergessen oder ignoriert werden. Der Schlüssel zu erfolgreicher Kommunikation – auch innerhalb von Organisationen und Unternehmen – sind soziale Beziehungen.

Immer sprechen Menschen mit Menschen

Anders formuliert: Viele Unternehmen hören auf, ihre Mitarbeiter als Menschen zu sehen. Das hat gar nichts mit Dummheit, Ignoranz oder Inkompetenz zu tun. Es ist schlicht eine logische Folge vieler Management- und Organisations-Grundsätze. Denn in den meisten Konzepten und Modellen geht es primär darum, Produktivität und Umsatz zu erhöhen und optimale – oder gar maximale(?) – Ergebnisse zu erzielen.

Natürlich haben auch die Unternehmens-Strategen erkannt, dass sie die Bedürfnisse der Mitarbeiter nicht vollständig ignorieren können. Immerhin sinkt sonst deren Produktivität und Arbeitsleistung. Doch die Betrachtung bleibt auf genau diesem Niveau: Was müssen wir tun, um unsere Mitarbeiter so zufriedenzustellen, dass sie weiterhin gut und gerne für uns arbeiten? Es geht also um die Leistungsfähigkeit und Motivation der Mitarbeiter.

Das ist alles nicht falsch und viele Aspekte sind wirklich wichtig. Dennoch bleibt die grundlegende Sichtweise – meiner Meinung nach – falsch: Die Mitarbeiter werden auf ihre Rolle als Arbeitskraft oder vielleicht noch Fachkraft reduziert. Doch das sind sie nicht. Zumindest nicht nur. Sie sind auch Arbeitskraft und Mitarbeiter, ja, aber da fehlen noch massenweise andere Rollen wie beispielsweise Freund, Ehepartner, Elternteil, religiöser Mensch, leidenschaftlicher Hobbyist, Sportler, Künstler und viele mehr.

Wenn es um die interne Kommunikation in Unternehmen und Organisationen geht, muss der Blick auf all diese Rollen gerichtet sein. Es muss der gesamte Mensch im Blick behalten werden. Denn egal welche Prozesse, Konzepte und Strategie auch greifen: Schlussendlich sprechen immer Menschen mit Menschen. Und die sind viel mehr als eine Fachkraft.

Zuhören, verstehen, handeln

Wie so oft ist auch hier die Lösung für Unternehmen und Organisationen aus meiner Sicht theoretisch ganz einfach. Sie besteht aus drei Schritten:

  1. Hört euren Mitarbeitern aktiv und aufmerksam zu.
  2. Versteht ihre Bedürfnisse – sowohl auf der logischen als auch auf der emphatischen Ebene.
  3. Handelt entsprechend und geht auf die wahren Bedürfnisse Eurer Mitarbeiter ein.

Aktives Zuhören ist ein Buzzword das oft verwendet, jedoch von den wenigsten verstanden wird. Ich definiere es hier als zuhören und nachfragen. Klingt einfach, macht in vielen Unternehmen jedoch einen grundlegenden Mentalitätswandel notwendig. Zuhören, okay, damit können sich viele noch arrangieren. Doch nachfragen wäre in den Augen vieler Geschäftsführer ein Zeichen von Schwäche, eine Blöße, die völlig undenkbar ist.

Selten habe ich eine so falsche Aussage gehört. Warum soll es denn ein Zeichen von Schwäche sein, wenn Führungskräfte ernsthaft das Gespräch mit Mitarbeitern suchen und deren Bedürfnisse verstehen wollen? Warum sind Nachfragen von Mensch zu Menschen ein Problem? Durch ein solches Verhalten fühlen sich die Mitarbeiter doch erst wirklich ernstgenommen und respektiert.

Respekt heißt auch, Grenzen zu achten

Durch aktives Zuhören, nachfragen und dem daraus erwachsenden Verständnis können Organisationen und Unternehmen damit beginnen, wirklich auf ihre Mitarbeiter, die bei ihnen beschäftigten Menschen, einzugehen. Durch den aktiven Austausch entstehen soziale Beziehungen zwischen den Mitarbeitern, ihren Chefs und der Geschäftsführung.

Manche Unternehmen schießen bei der Umsetzung dieses Prinzips jedoch über das Ziel hinaus. Eine von Respekt geprägt soziale Beziehung kennt klare Grenzen und beschränkt sich – in Organisationen und Unternehmen – primär auf den beruflichen Bereich.

Private Themen bleiben nach wie vor der Freizeit und dem Privatleben vorbehalten. Wichtig ist jedoch, dass die Mitarbeiter wissen, dass große private Probleme auch dem Chef gegenüber erwähnt werden und dort auf Verständnis treffen können. Schließlich können Menschen nicht alle Probleme einfach ausblenden. Zeigen Organisationen und Unternehmen hier Verständnis, steigen auf Dauer sowohl die Produktivität als auch die Loyalität der Mitarbeiter. Und all das nur, weil der Mensch und die wichtigen sozialen Beziehungen im Mittelpunkt stehen.

Porträt Christian Müller

Christian Müller

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Christian unterstützt als Kommunikationsberater Soziale Einrichtungen, Bildungsträger, KMU und Start Ups auf dem Weg in die digitale Kommunikation. Mit seinen Kunden entwickelt er Kommunikationsstrategien, schult Mitarbeiter und hilft dabei, die nötige Kompetenz inhouse aufzubauen. Das Ziel: Die individuell wichtigen Menschen zu erreichen, Gespräche zu initiieren und tragfähige (Kunden) Beziehungen aufzubauen.

Kommentare zu diesem Artikel

[…] aktives Personal Branding. Ja genau, die aktive Kommunikation in den sozialen Netzwerken, den nachhaltigen Beziehungsaufbau mit Kunden, Netzwerkpartnern und Menschen, die sich für Eure Themen interessieren. In meiner Beratung von […]

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