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Intuition und Leidenschaft: Vergiss Strategie und blogge
Wieder mal eine lange Pause hier und wieder ein altbekanntes Problem, mit dem ich konstant zu kämpfen habe: Viel Arbeit, zu hohe Ansprüche an sich selbst und Perfektionismus. Seit Tagen arbeite ich an einem langen Blogartikel – der wird auch noch erscheinen – und lasse dafür mein Blog brach liegen. Gestern hatte ich im Zug dann mal wieder Zeit, mir in Ruhe Gedanken zu machen und strategisch an meinen Projekten zu arbeiten.
Dabei wurde mir klar, dass ich hier wieder schreiben will, schreiben muss. Nicht weil ich die lange Pause fürchte, die Leserzahlen steigen erstaunlicherweise, sondern weil es mir drängt und ich es einfach wieder brauche.
Ich muss wieder bloggen,
nicht weil es die Strategie vorsieht, sondern weil es mich drängt.
Strategie und Anspruch sind gut… meistens
Man könnte sagen, dass ich dadurch eine wichtige Lektion wieder gelernt habe und an ein Prinzip erinnert wurde, das ich im Grunde seit Jahren kenne, jedoch immer wieder vergesse:
Strategie und Anspruch sind gut und wichtig…
… doch sie dürfen nicht zur Bremse werden.
Ich bin der Letzte, der zur Kommunikation ohne Strategie und Planung rät und ja, ich empfehle jedem Blogger – auch wenn ihr es “nur” als Hobby betrachtet – sich eine Strategie zurechtzulegen und mit einem guten Qualitätsanspruch an Schreiben und Bloggen heranzugehen.
Reichweite, Sichtbarkeit und all die anderen Maßstäbe und Faktoren spielen dabei für mich nur eine untergeordnete Rolle. Der Qualitätsanspruch hat für mich einfach mit Respekt und Wertschätzung gegenüber Euren Lesern zu tun. Sie sollten es Euch wert sein, auf qualitativ gute Artikel zu achten und diese entsprechend zu gestalten.
Der Ansatz, Strategie und Anspruch hin und wieder zu vergessen, bedeutet ausdrücklich nicht, schlechte Artikel abzuliefern. Es ist auch keine Aufforderung, über völlig andere Themen zu schreiben und sich vom Kern des Blogs weit zu entfernen. Nein, es geht mir einfach darum, dass Du hin und wieder Deiner Leidenschaft und Intuition Raum geben und Artikel schreiben solltest, die rein strategisch vielleicht nicht wichtig sind, die Du aber schreiben musst und willst.
Genieße das Schreiben
Mit diesem Antrieb und dieser Motivation entstehen Artikel, die sich vielleicht nicht perfekt anfühlen und auf den ersten Blick möglicherweise nur eine Minderheit Deiner Leser interessieren. Meiner Erfahrung nach sind solche Artikel jedoch oft…
- … für Dich als Autor befriedigend und erfüllend.
- … bei den Lesern enorm beliebt.
- … langfristig beliebt und werden immer wieder gelesen und geteilt.
- … ein Grund für Dich, weiter zu schreiben.
- … auch ein Weg, Deine Motivation fürs Bloggen hoch zu halten.
- … eine angenehme Abwechslung – sowohl für Dich als auch für Deine Leser.
Einige der genannten Punkte solltest Du beim Schreiben solcher Artikel jedoch bitte gleich wieder vergessen. Denn wenn Du versuchst, solche Artikel bewusst und gezielt zu schreiben, wird es garantiert schief gehen.
Solche Artikel kannst Du nicht planen, sie entstehen einfach, wollen aus Dir heraus auf den Bildschirm, wollen, ja, müssen geschrieben werden. So wie dieser Artikel hier, den ich mir im Vorfeld keine Sekunde lang überlegt und dennoch in einem einzigen Zug und in der S-Bahn sitzend herunter geschrieben habe.
Er musste einfach raus. Und er fühlt sich gut an. Mein Tipp für Blogger und Freelancer: Schreibe – und vergiss hin und wieder Strategie und Anspruch. Du wirst sehen, so löst sich manche Blockade.
Kommentare zu diesem Artikel
Hallo Christian,
freut mich sehr, dass du meine Comments akzeptiert hast und sogar die Pingbacks waren angekommen. Das ist sehr erfreulich für mich, herzlichen Dank. Zum Thema: Ja, mir geht es oft so, dass ich etwas im Blog publizieren will, was vielleicht nicht mit meinem Kernthema etwas zu tun hat, aber eben einen ähnlichen Themenschwerpunkt hat. Ich will mich einfach zu etwas äussern, ohne dass ich vorher grossartig in Google recherchieren musste. Es muss ab und an einmal raus aus mir und ich will einfach bloggen.
Ich denke, dass meine Stammleser dieses hier verlinkten Blogs es mir gar nicht übel nehmen, denn sie kennen mich und meine Art und Weise zu bloggen 🙂
Ich will eigentlich meistens Blogger/CMS-Themen publizieren, aber ab und an muss auch eine persönliche Meinung zu etwas anderem verbloggt werden. Da mache ich es einfach und praktiziere dieses auf mehreren WP-Blogs von mir. Es kann einfach eine Bekanntmachung aus meinem Portfolio sein, wo ich denke, dass ich das den Lesern mitteilen kann.
Das geht dann ganz gut. Daher kann ich deine obigen Ansichten gut nachvollziehen.
Übrigens ist dieses Mal auch mein Feedback-Wochenende und weil ich es hier für lesenswert halte, wird heute/morgen auf Internetblogger.de im Kommentarerunden-Blogpost gerne verlinkt.