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20.11.2012 Von: Christian Müller Lesedauer: 3 Minuten

Kompetente Studenten und Bildungsarbeiter: Warum es keinen Anti-Plagiat-Service braucht *Update*

Seit den populären Plagiatsfällen des ehemaligen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg und der Bildungsministerin Annette Schavan sind viele Studenten nachhaltig verunsichert. Sie fürchten, ungewollt zu plagiieren und dann abgestraft zu werden. ProfNet, ein „Institut für Internet-Marketing“, hat das erkannt und bietet Studenten von fünf deutschen Hochschulen einen Anti-Plagiat-Service an. Dabei können die Studenten ihre Arbeiten kostenlos zur Prüfung einreichen. Auch wenn mir die Motivation von ProfNet noch nicht ganz klar ist – ich wittere da eine Marketing-Maßnahme – stellt sich mir eine Frage: Halten die Studenten und Bildungsarbeiter wirklich für so unfähig?!?

Als ich den Artikel der Wirtschaftswoche zu diesem Anti-Plagiat-Service gelesen habe, dachte ich zuerst an einen Witz. Nach mehrfachem Lesen ist allerdings klar: Die meinen das ernst. Natürlich wird es Leute geben, die diesen Service gut finden und gerne nutzen. Doch alleine die Tatsache, dass ein solcher Service Studenten angeboten wird, sendet für mich eine klare Botschaft aus: Ihr Studenten bekommt das mit dem wissenschaftlichen Arbeiten nicht hin und eure Professoren und Dozenten sind unfähig.

Grundlagenarbeit statt externer Dienste

Klar, die Nutzung eines solchen Dienstes ist wunderbar bequem und – da kostenlos – deutlich einfacher, als eine Studienarbeit konsequent selbst zu korrigieren. Doch die große Mehrheit der Studenten braucht diesen Service einfach nicht, die meisten sind durchaus in der Lage, eine ordentliche und korrekte wissenschaftliche Arbeit ohne Plagiate zu erstellen. An den meisten Hochschulen ist die Qualität der Seminare zum wissenschaftlichen Arbeiten auf einem wirklich hohen Niveau das völlig ausreicht, um Plagiate zu vermeiden.

Wenn also etwas nachhaltig gegen Plagiate getan werden soll, muss die Strategie ganz klar sein, die Seminare und Kurse zum wissenschaftlichen Arbeiten auszubauen und mehr Dozenten und Betreuer für die Studenten zu stellen. Das ist sicherlich nicht so bequem wie ein kostenloser externer Dienst. Doch die Studenten und Bildungsarbeiter schaffen das auch allein.

Update: Lektorat ist viel mehr als eine Plagiatsprüfung

Da Dr. Natascha Miljkovic´ – Plagiatpruefung auf Twitter – in den Kommentaren völlig zu recht anmerkt, dass Beratung und Unterstützung für Studenten sinnvoll sein können, habe ich noch einen kleinen Podcast aufgenommen, in dem ich auf den Unterscheid von Lektorat und Plagiatsprüfung aus meiner Sicht eingehe. Danke Dr. Natascha Miljkovic´ für die Anregung. Hier geht es direkt zu Soundcloud.

Lektorat ist viel mehr als eine Plagiatsprüfung by sozialpr

Links zum Thema

Plagiat-Gefahr: So vermeiden Sie versehentliches Abschreiben

Test: Laufen Sie Gefahr, ein Plagiat zu verfassen?

Online-Tutorial: Zitieren und Plagiate vermeiden

Plagiate und Betrug – Den wahren Schaden haben die Studenten #Kommentar

Porträt Christian Müller

Christian Müller

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Christian unterstützt als Kommunikationsberater Soziale Einrichtungen, Bildungsträger, KMU und Start Ups auf dem Weg in die digitale Kommunikation. Mit seinen Kunden entwickelt er Kommunikationsstrategien, schult Mitarbeiter und hilft dabei, die nötige Kompetenz inhouse aufzubauen. Das Ziel: Die individuell wichtigen Menschen zu erreichen, Gespräche zu initiieren und tragfähige (Kunden) Beziehungen aufzubauen.

Kommentare zu diesem Artikel

Dr. Natascha Miljkovic´  |   20. November 2012 um 11:29 Uhr

Harsche Worte! Wieso sollte man sich keine Hilfe holen dürfen, wenn man sie benötigt oder meint zu benötigen?! Ein bissi Social Media-PR kann doch auch jeder, oder?! 😉

Bei Plagiaten und Plagiatskandalen werden leider zahlreiche aktuelle und drängende Problemfelder der Hochschulen in einen Topf zusammen geworfen! Und sehr gerne wird übersehen, dass die Plagiatprüfung nur ein kleines Instrument am Schluss einer Vielzahl von Möglichkeiten für mehr Qualität in der Hochschullehre, in Forschung und Wissenschaft und bei wissenschaftlicher Redlichkeit ist!

Dieses „gratis“ Service, das Sie erwähnen, ist meiner Meinung nach nicht sehr zweckdienlich. Wie bereits auf Twitter erwähnt, halte ich die verwendeten Bilig-Programme (die guten können es wohl nicht sein, wenn man dafür nichts verlangt, denn die sind sehr teuer, ansonsten würden mich die dahinterstehenden Sponsoren interessieren) für qualitativ schlecht. Die zu verwenden schadet ev. mehr als es nützt!

Auch ich biete ein Plagiat-Service an. Ich nenne es Speziallektorat mit software-gestützter Plagiatüberprüfung, mich selbst „science councellor“ (im Unterschied zu „Plagiat-Jäger“!!). Ich biete Profi-Beratungen für Unis und Studis, von Wissenschafter zu Wissenschafter.

Dr. Natascha Miljkovic´  |   20. November 2012 um 15:47 Uhr

Super podcast, danke für das Aufgreifen des Themas. Wird gleich mal weiterverbreitet! 🙂

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