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KMU und Freelancer: Bewahrt Euer Profil
„Never play the other persons game.“ – Dieser Satz aus der letzten #AskGaryVee-Folge – er fällt ab Minute 8:38 im Video unten – hat sich in den letzten Tagen in meinem Kopf festgesetzt. Gary Vaynerchuck bezieht ihn zwar auf das Geschäftsmodell und auf eine Frage zur Business-Gestaltung, doch für mich lässt er sich eins zu eins auf Personal Branding und Markenbildung – nicht nur in den Social Media – übertragen.
Freelancer, KMU und auch soziale Einrichtungen lassen sich oft – da schließe ich mich ein – von großen Unternehmen und Konzernen inspirieren. Klar, die meisten Best Practice Beispiele stammen aus diesem Bereich und sind leicht zu finden.
Doch diese Methoden und Ansätze lassen sich nicht eins zu eins übernehmen, müssen adaptiert werden und passen teilweise einfach gar nicht zur Person oder zum Unternehmen. Aus meiner Sicht gilt:
Freelancer, KMU und soziale Einrichtungen müssen ihrem Profil und Ausrichtung treu bleiben, wenn sie sich erfolgreich positionieren wollen. Dazu gehört auch, manche Methoden und Themen bewusst nicht zu nutzen.
Klares Profil durch klare Auswahl
Es klingt einleuchtend, dass ein klares und authentisches Profil nur durch die Nutzung der individuell passenden Strategien und Methoden zu Stande kommen kann. Mentee Kerstin Dartmann zeigt beispielsweise in ihrem Artikel zu den Best Practice von KMU Blogs anhand von fünf Beispielen, dass ganz verschiedene Konzepte funktionieren können.
Und auch die drei Positiv-Beispiele der Growww-Mittelstandsstudie unterscheiden sich in Strategie und Aufbau deutlich voneinander. Doch eines haben diese acht Beispiele eben auch gemeinsam: Sie nutzen nicht dutzende verschiedene Konzepte und Methoden, sondern fokussieren sich auf einige wenige.
Das ist in der Praxis oft viel schwerer, als es hier im Artikel klingt. Zu verlockend kann die Vielfalt der neuen Ansätze sein. Hier ein Artikel über eine neue Strategie, dort ein Tool-Tipp, ein Hinweis in einem Gespräch, ein spannender Ansatz in einem Video und flux ist der Wunsch nach einem Experiment geboren.
Experimente und neue Wege sind wichtig –
sie sollten nur nicht zur Regel werden.
Pinterest hat beispielsweise vor kurzem Werbung auf seiner Plattform freigeschaltet. Daher begrüßte mich vor einiger Zeit die folgende Nachricht beim Einloggen auf der Plattform.
Natürlich habe ich mich dann mit Kollegen über die Möglichkeiten, Chancen und Risiken dieser Möglichkeit ausgetauscht. Doch noch bevor ich das abgeschlossen hatte, haben bereits mehrere Kunden bei mir nachgefragt, ob Werbepins für sie eine gute Sache seien. Klar, Pinterest hat die verschiedenen Unternehmen angeschrieben und die neue Möglichkeit beworben. Meine Empfehlung: Warten Sie noch ab und lassen Sie uns die Entwicklung erst beobachten.
Manchmal ist der – vorläufige – Verzicht auf neue Möglichkeiten auch sinnvoll.
Bewahrt Euer Profil
Ich bin keineswegs ein Gegner von Experimenten und neuen Konzepten, ganz im Gegenteil. Vielen meiner Kunden bin ich manchmal zu experimentierfreudig und zu offen für Neues. Doch Experimente dürfen nicht auf Kosten des authentischen Profils gehen.
KMU, Freelancer und soziale Einrichtungen – Letztere besonders – leben auch von ihrem Profil und ihrer klaren Positionierung. Auch kurzfristige Fan-Zuwächse oder eine potenziell riesige absolute Reichweite – die meist nur versprochen wird, jedoch nicht eintritt – sollten an diesem Schwerpunkt nichts ändern.
Das klare und authentische Profil gehört zu den wichtigsten Ressourcen von Freelancern, KMU und sozialen Einrichtungen. Ohne es verlieren sie Glaubwürdigkeit und Position – und damit die Grundlage ihrer Arbeit.
Kommentare zu diesem Artikel
[…] diesem Fall nutzt Du Dein Blog fürs (Personal) Branding, positionierst Dich mit bestimmten Themen und zeigst Deine Kompetenz. Durch Artikel mit Mehrwert […]
[…] ich damit gar nicht in Abrede stellen – doch Dein Charakter macht Dein Blog einzigartig und prägt Dein Profil ganz entscheidend mit. Dein Charakter spielt natürlich auch beim Thema Authentizität – behandelt im ersten […]