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Eine Frage der Motivation: Hast Du wirklich keine Zeit?
„Keine Zeit“ – diese Aussage hat sich inzwischen zu einer Floskel entwickelt, die bei allen mögliche und unmöglichen Gelegenheiten als Ausrede und Erklärung
missbraucht verwendet wird. An die Beschwerde über zu wenig Zeit haben sich die meisten Menschen – auch bei sich selbst – bereits gewöhnt.
Heute bitte ich Euch darum, diese Aussage ganz bewusst wahrzunehmen und sie als Reflexionsanlass zu nutzen. Denn „Keine Zeit“ ist meist nur der oberflächliche Ausdruck für tiefgehende Ursachen und Gründe. Genau diese könnt ihr durch einen achtsamen Umgang mit Eurer Sprache erkennen und bei Bedarf ändern.
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Was bedeutet „Keine Zeit“?
Gute Frage, die Antwort ist vielschichtig. Auch wenn die Bedeutung völlig individuell ist, gibt es einige sich wiederholende Muster. „Keine Zeit“ kann bedeuten:
- “Etwas anderes ist mir wichtiger.“
- “Ich habe keine Lust.“
- “Das halte ich nicht für sinnvoll.“
- “Ich will mich nicht entscheiden.“
- “Andere Dinge sind dringender.“
- “Mit Dir will ich nichts zu tun haben.“
- “Mir fehlt gerade die Energie dazu.“
Die Liste lässt sich ganz sicher fortsetzen. Verwendet ihr also die Floskel „Keine Zeit“, solltet ihr hellhörig werden.
Wie steht es um Eure Motivation?
Habt ihr für eine Aufgabe oder ein Projekt mehrfach „Keine Zeit“, solltet ihr Euch die Frage stellen, wie es um Eure Motivation für die Aufgabe oder das Projekt bestellt ist. Mehrfache Verschiebungen – Prokrastination lässt grüßen – sind oft ein Zeichen für fehlende Begeisterung und Motivation.
Wenn ihr merkt, dass Euch das Projekt oder die Aufgabe im Grunde reizt und ihr dennoch immer wieder aufschiebt, schließt sich die zweite Frage an: Welche Priorität hat die Aufgabe/das Projekt? Die Antwort lautet meist: Keine hohe, sonst hättet ihr schon längst damit begonnen.
Dann beginnt die Ursachenforschung. Hat die geringe Priorität ihre Ursache in…
- … der Vielzahl anderer wichtiger Aufgaben auf Eurer Liste?
- … einem möglicherweise geringem Nutzen der Aufgabe/des Projekts?
- … konstanter Überlastung?
- … fehlender Energie?
- … zu hohen Erwartungen an Euch selbst?
- … der Angst vor dem Scheitern?
- … einem zu hohen Aufwand?
Wie immer Eure Gründe aussehen, ihr solltet Euch die Frage stellen, ob es sinnvoll ist, die Aufgabe oder das Projekt dauerhaft vor sich herzuschieben oder ob es nicht sinnvoller wäre, es für einige Zeit auf Eis zu legen und sich anderen Dingen zuzuwenden. Ständiges Aufschieben stellt schlussendlich eine psychische Belastung dar, der ihr Euch nicht unnötig aussetzen solltet.