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17.10.2019 Von: Kira Subkowski Lesedauer: 38 Minuten

Newsletter in Zeiten von Social Media: Mehrwert oder Auslaufmodell?

Welcher Bedeutung haben Newsletter heute noch? Eine spannende Frage, die Christian Müller und ich uns in einer gemeinsamen Diskussion gestellt haben. Da wir keine Antwort gefunden haben, habe ich mich einmal hingesetzt und versucht diese Frage zu beantworten.

Bildnachweis Artikelbild: rawpixel auf 123rf.com

Es gibt Themen, die findet man einfach, weil man sich mit jemanden darüber unterhält oder diskutiert. Und so ist auch das Thema meines heutigen Artikels entstanden.

Es ist die simple, aber nicht einfach zu beantwortende Frage, welche Bedeutung haben Newsletter heute noch?

Vielleicht konkreter auf sozial-pr zugeschnitten: Welche Bedeutung haben Newsletter für soziale Träger und NGOs heute noch? Ich erwähne die sozialen Träger und NGOs bewusst, da ich schon innerhalb der Diskussion gemerkt habe, dass ich zwischen positiven und negativen Arten von Newsletters unterscheide und ich generell auf die positiven Newsletter eingehen möchte.

Im weiteren Verlauf werde ich natürlich auch weniger gute Newsletter beleuchten, damit deutlich wird, worum du bei deinem eigenen Newsletter einen großen Bogen machen solltest.

Ich behandle beide Seiten der Medaille und schaue mir sowohl die Perspektive des Empfängers als auch des Versenders an. Konkret werde ich folgende Themen beleuchten.

Wir fangen am Anfang an und hören erst auf, wenn ich entweder eine Antwort auf meine Frage habe oder feststelle, dass es vielleicht auch einfach keine anständige Antwort gibt, sondern alles eine Frage der Perspektive bleiben muss.

Woher stammt der Newsletter?

Im Grunde gab es den Newsletter noch, bevor es überhaupt moderne Technologie gab. Ein Blick in die Antike verrät uns, dass schon damals wichtige Mitteilungen auf Handzetteln an die Menschen verteilt wurden, die lesen konnte. Wie sonst hätten die Reichen und Gebildeten so schnell über die Siege Caesars erfahren können?

Solche Handzettel wurden auch gerne genutzt, um eine Mitteilung herauszugeben, dass etwas Wichtiges bekannt gegeben werden muss und der Ort und die Zeit darauf festgehalten. So ein richtiger Newsletter ist das natürlich nicht, zeigt uns aber schon einmal, dass die schnelle Verbreitung von Informationen sogar schon in der Antike eine wichtige Bedeutung hatte, auch wenn über das Wort schnell natürlich ausgiebig diskutiert werden kann.

Aber die von mir hier benannten Newsletter aka haben darauf aufmerksam gemacht, dass es wichtige Nachrichten zu verkünden gibt.

Im Mittelalter gestaltete sich die Verbreitung besagter Handzettel dann etwas anders. Ganz dem Rückschritt folgenden, den die halbe Welt von der Antike in das Mittelalter gemacht hat, waren Handzettel mit wichtigen Informationen gerade von der Kirche nur für ausgewähltes Publikum zugänglich.

Konkret meine ich jene, die Latein konnten. Übrigens änderte sich das wohl mit den 95 Thesen Martin Luthers, die er an die Tür einer Kirche genagelt hat. Für jeden lesbar, da nicht in Latein und vor allem losgelöst von der strengen katholischen Kirche. Historisch ist festgehalten, dass daraufhin ein Reformationskampf entbrannte, der Luthers gesamtes Leben einnahm. Man könnte also mit etwas Humor sagen, dass dieser Newsletter damals eingeschlagen ist wie eine Bombe und nie wieder vergessen wurde.

Natürlich kann angemerkt werden, dass Newsletter regelmäßig erscheinen und ein angenageltes Blatt an einer Kirchentür damit theoretisch nicht als Newsletter bezeichnet werden kann. Weitblickend betrachtet hat Martin Luther seine 95 Thesen jedoch von Kirche zu Kirche und Universität zu Universität getragen. Und hat damit so etwas wie eine Regelmäßigkeit geschaffen, die für seinen Diskurs auch notwendig war.

Im Laufe der Zeit nahm die Bedeutung dieser Handzettel zu. Zumeist wurden Handzettel oder auch kleinere Zeitschriften mit wichtigen ausgewählten Informationen von Kirchen, Verbänden und Unternehmen rausgegeben. Auch hier spielt das Stichwort „ausgewähltes Publikum“ eine Rolle. Wir nähern uns also etwas an, dass noch nicht wirklich ein Newsletter ist, aber eine ähnliche Rolle spielt und hier und da ähnliche Bedingungen erfüllt.

Mit einem Klick auf das Bild gelangt ihr zum Wikipedia-Beitrag von Martin Luther, wo ihr genauere Details über den Reformationskampf bekommt:

Bildquelle: Piotr Trojanowski von 123rf.com

1850 sollte dann der erste Durchbruch geschehen. Das Telegramm wurde erfunden und damit das Medium, dass es möglich gemacht hat so etwas wie den ersten Vorreiter des digitalen Newsletters zu formulieren. Im Prinzip also ein digitaler Newsletter nur ohne Abonnier-Funktion. Das erste Mal in der Geschichte der schnellen Informationen, war es nun möglich wichtige Mitteilungen in Minuten über weite Strecken zu verschicken. Und das wurde ausgiebig genutzt.

Danach geht es immer weiter in Richtung E-Mail und der damit verbundenen „Erfindung“ des Newsletters.

Was möchte ich mit diesem ausführlichen historischen Part eigentlich sagen? Auf den Punkt gebracht, dass schnelle Informationsweitergabe an ein ausgewähltes Publikum schon immer eine Rolle gespielt haben. Und das ist wahrlich hochinteressant, wenn man bedenkt, wie vergleichsweise eingeschränkt die Menschen damals waren Informationen schnell und effizient weiterzugeben.

Mit dem Start des Internets begann sich auch die Form des Handzettels zu verändern, er wurde Digital und begleitet uns eben noch bis heute.

Eine kurze Definition des Newsletters ist mit einem Klick auf das Bild zu finden:

Bildquelle: Piotr Trojanowski von 123rf.com

Und da der digitale Newsletter mit all seinen positiven wie negativen Elementen eine eigenständige Definition verdient.

Was ist der Newsletter?

Ganz konkret ist ein Newsletter die elektronische Variante einer Informationsquelle, die einem bestimmten Kundenstamm oder Kundengruppe zur Verfügung gestellt wird.

Ein Klick auf das Bild bringt dich zu dem Artikel:

Dabei gibt es völlig verschiedene Varianten von Newslettern. Klassischerweise sollte ein Newsletter wirklich nur rein informativ sein. Sagen wir ein Unternehmen oder ein Träger sendet einmal im Monat einen Newsletter an jene, die ihn abonniert haben. In aller Regel enthält er die wichtigsten Informationen über das Geschehen des vergangenen Monats oder um ein wenig vorweg zugreifen, die neuste Veränderung für den kommenden Monat. Also absolut informativ, der Abonnent gewinnt gebündelt Informationen.

Wie das allerdings oft passiert, wird auch der Newsletter in großen Teilen zweckentfremdet. Damit spreche ich vor allem Newsletter von Unternehmen an, die etwas verkaufen wollen. Da bekomme ich hier einen Newsletter, der mich auf die neusten Angebote aufmerksam macht oder dort einen, der mich darauf hinweist, dass bis zu einem bestimmten Zeitpunkt noch eine super Aktion stattfindet, bei der ich am besten zuschlagen sollte.

E-Mails, die auf Sparaktionen hinweisen, können auch als Newsletter gelten – je nachdem wie er aufgebaut wurde, dazu aber später mehr. Aber in der heutigen Zeit und bei der Summe der Werbemails, für die man sich eintragen kann, werden auch sie als Newsletter bezeichnet.

So oder so ist in beiden Fällen das Ziel, den Kunden an sich zu binden und das auf eine positive Weise, denn einen Newsletter bekommt man nur, wenn man sich dafür auch einträgt. Alles andere ist mittlerweile nicht mehr erlaubt, da kein Unternehmen oder Träger ohne Zustimmung des Abonnenten einen Newsletter an ihn versenden darf. Tut das Unternehmen oder der Träger es doch, bewegt er sich in einer absoluten Tabuzone.

Schließlich kommen dann auch die Fragen auf, wie ist meine E-Mail im Newsletter-Verteiler gelandet? Wurde meine E-Mail, die ich für einen anderen Zweck angegeben habe, missbraucht? Das zerstört das Vertrauen in Unternehmen, Träger und ist rechtswidrig.

Wofür werden Newsletter heute genutzt?

Da muss man tatsächlich zwischen den einzelnen Zielgruppen und unterschiedlichen Funktionen des Newsletters differenzieren.

Im eigentlichen Sinne sollte der Newsletter rein zur Informationsweitergabe dienen. In einem nicht näher bestimmten Turnus werden die wichtigsten Neuerungen, Informationen und Veränderungen eines Unternehmens, Trägers etc. an ausgewähltes Publikum verschickt.

Nicht mehr und nicht weniger. Wie die Natur des Menschen so ist, wird auch der Newsletter in höchster Form und Kunst zweckentfremdet. Mal mehr und mal weniger positiv. Damit spreche ich vor allem Newsletter an, die mir die neusten Angebote und Aktionen des Unternehmens unterbreiten und am besten noch 2 Mal täglich im Postkasten landen.

Dafür ist der Newsletter eigentlich nicht gedacht und in dieser Form gilt er auch eigentlich als Spam. Aber mal ehrlich, wenn der Online-Shop meiner Wahl mir mitteilt, dass es 2 Teile zum Preis von einem gibt, dann ist das eine Zeitnahe und durchaus positive Nachricht.

Nicht positiv ist das konsequente Verschicken sinnloser Informationen in zu kurzen Abständen, die einzig dazu dienen, dass der Kunde einen nicht vergisst. Und genau diese „Newsletter“, oder eher gesagt ihr Missbrauch, hat dafür gesorgt, dass der Newsletter einiges von seinem Ruf einbüßen musste.

Doch Totgesagte leben länger. Das trifft wohl auf den Newsletter mehr zu als auf viele andere Dinge. In den 2000ern hat sich der Newsletter durch Vermischung von reinem Newsletter und E-Mail-Marketing einen verdammt schlechten Ruf aufgebaut, der sogar bis heute noch ein wenig an ihm haftet.

Hindert es die Leute daran einen Newsletter zu abonnieren? Nicht unbedingt. Gerade Menschen, die eher traditionell eingestellt sind, werden den Newsletter jederzeit Social Media vorziehen. Der Newsletter ist beständig und läuft nicht weg. Er ist nicht morgen schon wieder in der Timeline verschwunden, der Leser kann frei entscheiden, wann er den Newsletter lesen möchte. Ein klarer Pluspunkt für den Newsletter.

Zudem kann er der Informationsflut entgegenwirken, wie Kerstin Hoffmann in ihrem Artikel über Newsletter festhält. Was ist damit gemeint? Betrachte ich einmal mein Social-Media-Umfeld, dann hat man eine schiere Flut an Informationen, die man entweder verarbeiten kann oder eben nicht. Heißt aber auch, dass ich selektieren muss. Was ist mir wichtig, was nicht? Mal Hand aufs Herz, wer hat heute noch die Zeit diese riesen Flut an Informationen bis ins kleinste Detail für sich zu selektieren?

Natürlich gibt es so etwas wie Pocket oder Feedly, die einem die Informationen gebündelt und je nach Themenschwerpunkt sammeln, aber dennoch ist auch das ein Selektionsverfahren, für das man sich Zeit nimmt.

Ist ein Newsletter gut gemacht erspart er mir genau das. Er gibt mir alles Wichtige, weist mich vielleicht sogar auf besonders gute und spannende Artikel hin (natürlich ist dies auch abhängig davon, welchen Newsletter man abonniert hat) und hat gleich noch den Link dazu in der E-Mail enthalten. Auch das ist ein Pluspunkt im Gegensatz des Social Media.

Ihr seht, der Newsletter kann eigentlich noch ganz schön viel, wenn man es denn richtig anpackt und vor allem darauf achtet, wen man als Zielgruppe ansprechen möchte.

Natürlich werdet ihr immer diejenigen dabei haben, die euren Newsletter (wenn ihr bereits einen habt) eher weniger brauchen und wollen, weil sie sagen, dass sie euch schon auf euren sozialen Plattformen folgen und es doppelt gemoppelt wäre, beides zu haben. Doch daran lässt sich leider nichts ändern. Umso wichtiger sollten die Leute sein, die den klassischen Newsletter eben doch noch gerne in ihrem digitalen Briefkasten haben.

Abonnieren oder nicht abonnieren?

Abonnieren oder nicht abonnieren, das ist hier die Frage. Auch hier gibt es schlicht keine pauschale Antwort. Sowohl von Seiten des Abonnenten als auch desjenigen, der seinen Newsletter gerne verbreiten möchte. Natürlich gibt es diverse Tipps und Tricks, wie man seinen Newsletter attraktiver machen kann – einige davon werde ich später noch in meiner Tipp-Liste aufgreifen – doch schlussendlich entscheidet der Abonnent immer alleine, ob er den Newsletter braucht oder nicht braucht. Ebenso sieht es beim Deabonnieren aus.

Ihr könnt einen noch so fantastischen, personalisierten und perfekten Newsletter haben, sprecht ihr die Person aus egal welchen Gründen nicht mehr an (und es gibt so viele Gründe dafür), dann seid ihr raus oder seid gar nicht erst interessant genug, um abonniert zu werden.

Ich rolle hier einmal das Feld von hinten auf und schaue mir Personen an, die einen Newsletter abonniert haben und das auch schon seit längerer Zeit. Folgendes Szenario kommt recht häufig vor: Die Person hat schlicht und ergreifend viel zu viele Newsletter, das Selektieren innerhalb der Newsletter fängt an. Was passiert? Sie sortiert die Newsletter aus, die sie nicht mehr braucht.

Das kann schnell geschehen oder sich über Jahre hinweg entwickeln. Hinzu kommt, dass sich Themenschwerpunkte im Laufe des Lebens immer und immer wieder ändern.

Ich nehme hier einmal bewusst ein Verkaufsbeispiel, auch wenn das für den sozialen Bereich oder für NGOs keine Relevanz hat. Ich möchte hier jedoch aufzeigen wie unfassbar schnell sich Nutzen und Mehrwert verändern können.

Und werde am Ende des Beispiels auch genau aufzeigen, warum man aus diesem Beispiel viel über Nutzerverhalten mitnehmen kann.

Eine schwangere Frau hat im schieren Begeisterungswahn alles abonniert, was sie finden konnte, um für ihr Baby die besten Angebote und Neuigkeiten zu bekommen. Egal, ob es um Artikel geht, Ratschläge von Hebammen und co., Kursangebote (die in ganz Deutschland leider knapp bemessen sind und daher eine hohe Relevanz für werdende Eltern haben).

Im Laufe der ersten neun Monate wird mit relativer Sicherheit dann folgendes passieren. Sie hat einen Kurs gefunden und braucht solche Informationen nicht mehr, die erste Welle Newsletter wird deabonniert. Kinderklamotten hat sie genug und vielleicht sogar eher von einem Kinderflohmarkt oder Secondhand Laden, da Babykleidung ein Gut ist, dass sehr schnell durchwechselt. Es werden Läden/ Online-Shops aussortiert, die für die Zukunft des Kindes nichts mehr Relevantes hat.

Am ehesten überleben hier die Newsletter, die für die werdende Mutter sowohl vor als auch nach der Schwangerschaft die neusten News, Tipps und Tricks parat hat.

Dies ist nur ein kleiner Kreislauf und ein Beispiel. Das muss auch nicht exakt so ablaufen, aber es zeigt uns folgende Aussagen über Nutzerverhalten innerhalb kürzester Zeit, dass man sonst oft nur über Jahre hinweg beobachten kann:

Dieses Beispiel macht Nutzerverhalten transparent und gut nachvollziehbar, es bedarf keine Transferleistung, um zu verstehen, wieso sich in diesen 9 Monaten unfassbar viel Veränderungen bei den Abonnentinnen und Abonnenten eines Newsletters vollziehen kann

Das lässt sich so auch auf andere Themen beziehen, wenn auch nicht in einer so straffen Zeit. Aber das macht es eben umso leichter zu sehen, warum ein Nutzer handelt wie er schlussendlich handelt. Vielleicht wechselt jemand den Job und interessiert sich nun weniger für einen bestimmten sozialen Bereich, dafür aber verstärkt für einen anderen. Oder das Thema Social Media ist im Allgemeinen weniger spannend geworden als das ganz große Thema der Digitalisierung.

Ähnlich ist es bei neuen Abonnenten/innen. Sie fangen an sich für ein Thema zu interessieren, haben den sozialen Träger, das Unternehmen vielleicht auf einer Veranstaltung getroffen und fanden das Gespräch sympathisch, die Chance steigt, dass die Person den Newsletter für neuste Informationen abonniert.

Bleibt allerdings ein negativer Beigeschmack bei dem Gespräch zurück, dann braucht ihr nicht darauf hoffen, dass der Newsletter auch nur in Betracht gezogen wird. Es fängt also schon mit dem persönlichen Auftreten an. In den Tipps gehe ich noch darauf ein, wie ihr auf euch aufmerksam machen könnt, damit ihr auch Abonnenten für euren Newsletter gewinnt.

Welchen Mehrwert bietet ein Newsletter für Abonnenten und Versender?

Eine der Fragen, die Christian und ich diskutiert haben: Wie sinnvoll ist ein Newsletter in Zeiten von Social Media überhaupt noch? Eine schlüssige Antwort haben wir beide nicht gehabt, sonst würde ich den Artikel nicht schreiben.

Im ersten Schritt war mein Gedanke, dass ich dank Social Media eher weniger Newsletter brauche, doch den Gedanken habe ich im Laufe dieses Schreibprozesses wieder verworfen.

Auf der Seite von allfacebook gibt es einen spannenden Artikel, den ich unten verlinkt habe, der sich mit der Frage befasst, wie Newsletter und Social Media zusammenpassen. Der Artikel hält fest, dass Social Media und Newsletter nicht nur wunderbar nebeneinander existieren, sondern sich auch gegenseitig ergänzen können.

Der Newsletter hat sogar gegenüber sozialen Plattformen einen ganz klaren Vorteil, er gehört mir. Gleiches gilt übrigen auch für einen eigenen Blog, sollte einer vorhanden sein. Der Newsletter ist nicht darauf angewiesen, dass die Plattform weiter Bestand hat. Geht Facebook einmal unter, so verliert man zwar alle seine Follower, nicht jedoch jene die man für seinen Newsletter begeistern kann und konnte. Anders sieht der Aufbau einer eigenen Marke mit dem Newsletter sehr viel schwieriger aus. Natürlich ist einer der Punkte, dass man seinen Newsletter so persönlich wie möglich macht, doch persönlich bleiben noch immer die sozialen Plattformen.

Aber mal von diesen beiden Aspekten abgesehen, können Newsletter und soziale Plattformen sich definitiv gegenseitig begünstigen, denn ich kann in beiden Fällen Werbung für das jeweils andere einbauen. Während ich auf meiner Facebook Seite oder Twitter auf meinen Newsletter aufmerksam machen kann, kann ich in jedem Newsletter meine sozialen Plattformen verlinken und sie so platzieren, dass sie dem Leser ins Auge fallen.

Ein Klick auf das Bild und ihr seit im Artikel:

Heißt vor allem, dass der Newsletter einen Mehrwert für jene hat, die sowohl soziale Plattformen bedienen und damit ganz konkret für den Newsletter-Schreiber (Träger, Unternehmen, etc.). Die Frage bleibt, welchen Mehrwert ich habe, wenn ich mich zwischen Social Media und Newsletter entscheiden muss. Das ist schon schwieriger und ich kann nur immer wieder betonen, dass sehr stark von der Zielgruppe und den eigenen Zielen abhängt, ob ein Newsletter sinnvoll ist oder nicht.

Ich habe einmal in meinem Bekanntenkreis rumgefragt. Bewusst diejenigen, die entweder zwar soziale Plattformen nutzen, jedoch nicht ihr Hauptaugenmerk darauflegen oder jene, die in sozialen Plattformen gar keinen informativen Mehrwert sehen und sie maximal zum Spaß nutzen. Die drei Befragten sind natürlich in keinem Fall repräsentativ für alle Abonnenten oder einem allgemeinen Stimmungsbild. Dennoch hat es mir selbst weitergeholfen, diese Aussagen auszuwerten.

Dabei kamen folgende Aussagen auf meine Frage hin, warum sie Newsletter abonnieren, deabonnieren und was sie sich von Newslettern erhoffen.

Person 1:

„Ich abonniere sie, wenn sie mir einen Mehrwert bringen. Zum Beispiel habe ich jetzt einige für Babysachen im Sale. Ich hatte auch mal einen von pro Asyl für Infos und Gesetzesänderungen. Und von der Arbeit aus hatte ich einen zum Sozialrecht. Aber die für die Babysachen sind halt Spam. Kommt viel zu oft das nervt ganz schön. Die anderen waren einmal Monat.“

Und hier haben wir das erste Beispiel, warum der Verkaufs-Newsletter im Grunde kein wirklicher Newsletter ist. Der Mehrwert wird zerstört, weil er viel zu oft im Postkasten landet. Damit wird er zum Spam und wir sind bei dem oben schon benannten Thema Missbrauch des Newsletters angekommen. Aber auf das Timing gehe ich in meinen Tipps noch weiter ein. Natürlich interessiere ich mich dafür, wieso zwei der Newsletter in der Vergangenheit beschrieben wurden, also fragte ich danach.

Person 1:

„Weil sie zu radikal sind. Am Anfang war das noch okay, dann sind sie gekippt. Das kann ich nicht mehr lesen. Sie berichten nur was nicht funktioniert, nie Sachen die gut Laufen”

Hier liest sich ganz klar aus dem Statement raus, dass mit der neuen Ausrichtung des Newsletters Abonnenten verloren wurden. Das heißt, das bei starken inhaltlichen Änderungen Leute auch abspringen können. Natürlich wird es auf der anderen Seite auch welche gegeben haben, die den Newsletter genau deswegen neu abonniert haben.

Eine weitere interessante Aussage bekam ich von einer anderen Person, die im Gegensatz zu Person 1 keinerlei sozialen Plattformen als Nachrichtendienst nutzt.

Person 2:

„Also bei einigen habe ich mich bewusst angemeldet, weil ich die Idee gut fand. In manchen Bereichen ist das auch wirklich gut, z.B. für den Job. Die Newsletter da sind meist recht praktisch. Was mich nervt sind die Newsletter die 10 Nachrichten am Tag schicken. Das ist einfach übermäßig viel und macht meist keinen Sinn. Wenn die Letter informativ sind, dann sind sie gut, wenn’s nur Spam ist, dann schau ich sie vielleicht zweimal an und löschen Sie dann bzw. trag mich aus dem Verteiler aus.“

Hier besteht der Mehrwert tatsächlich aus den gewonnenen Informationen, die sie in ihrem Job unterstützen können. Aber auch hier ist klar ersichtlich: Kommt ein Newsletter zu oft, wird er nicht mehr als informativ wahrgenommen und ist damit raus.

Eine gänzlich andere Antwort habe ich von der dritten Person bekommen.

Person 3:
„Ich abonniere etwas, um einen Gutschein zu bekommen. Aber genau diese Newsletter werden nach dem Gutschein auch sofort wieder abbestellt. Ich habe die Newsletter unserer beiden Golfclubs abonniert, weil dort News drinstehen, die uns betreffen. Und sie einmal im Monat kommen und nicht öfter. Ansonsten mag ich keine Newsletter. Ich habe auch keine Zeit, mir welche durchzusehen. Sie werden sofort gelöscht und alle paar Monate, wenn es mal wieder zu viel wird, alle abbestellt.“

Der Newsletter wird hier als Vorteil angesehen und nicht als Information. Selbst der Newsletter des Golfclubs wird nur geduldet, weil er einmal im Monat erscheint. Besagte Person hat also entweder keine Newsletter gefunden, die für sie relevant sind oder lehnt sie wirklich ganz strikt ab, womit ich stark davon ausgehe, dass sie ihre Informationen von woanders bezieht.

Ich habe die Person nicht gefragt woher, da ich mich nur für das Verhalten bezüglich der Newsletter interessiert habe. Eine Kernaussage war bei allen drei dabei: „Newsletter zu oft zu schicken ist tabu.“ Genau solche Aussagen sollte man sich als Newsletter-Ersteller immer vor Augen führen und sich Fragen stellen. Was ist der Mehrwert meines Abonnenten? Was kann ich tun, damit er diesen Mehrwert nicht verliert?

Beispiele für gute Newsletter


Weiter oben habe ich nicht nur Kerstin Hoffmann zitiert, sondern euch auch ihren Artikel über Newsletter empfohlen. Daher wundert es nicht, dass sie mit in der Liste der wirklich gut gemachten Newsletter auftaucht. Ich beginne einfach mal mit dem Optischen, dass mir sofort ins Auge gefallen ist. Die Betreffzeile sagt mir direkt worum es geht, super Sache.

Sofort weiß ich, ob diese Ausgabe etwas für mich ist oder vielleicht doch eher die nächste. Der Newsletter selbst ist nach dem Prinzip „Keep it Short and Simple“ aufgebaut und schön gestaltet. Mehr möchte und kann ich von einem Newsletter nicht erwarten. Er ist im Stil ihrer gesamten Seite gehalten, Textabschnitte sind in einem grauen Kasten klar abgegrenzt und zeigen mir sofort, wie lang er ist.

Bilder lockern den Newsletter auf und ganz nebenher sind in der passenden Farbe, ohne aufdringlich zu wirken, einige Call-to-Action-Buttons eingebaut. Völlig unauffällig, aber dennoch nicht zu übersehen, werden auch ihre sozialen Plattformen im Newsletter platziert.

Ich kann euch jetzt lang und breit erklären, wann und wie der Newsletter erscheint. Aber das hat Kerstin Hoffmann schon selbst getan. Bevor man sich zu ihrem Newsletter anmeldet bekommt man alle nötigen Informationen, die einem klipp und klar sagen, was auf einen zukommt. Das ist eine feine Art der Transparenz.

Schaut es euch am besten selbst einmal an.

Ebenfalls hat Kerstin Hoffmann hat auch einen Artikel verfasst, was sie sich von ihrem eigenen Newsletter wünscht und plant, dieser ist zwar schon etwas älter, aber dennoch sehr lesenswert.

Sascha Theobald

Das erste was mir bei Sascha Theobalds Newsletter auffällt ist sein Betreff. Kurz und knackig und vor allem kein Einheitsbrei. Super Sache und schon mal ein guter Start, um einen Newsletter zu eröffnen.

Wie auch der noch folgende UPLOAD-Magazin-Newsletter setzt Sascha nicht auf direkte Ansprache, aber dennoch auf eine persönliche Ansprache indem er mit “Liebe Leserinnen und Leser” beginnt und genderkonform ist er dabei gleich auch noch. Manchmal ist es viel zu komplex bei jedem Abonnenten beim Namen zu nennen, da muss man eine adäquate Lösung finden, damit es noch immer einen gewissen Touch persönliches besitzt. Und der kommt mit der Begrüßung und dem schönen Abschluss “Sonnige Grüße!”

Dann ein Bild zum Auflockern und es geht ans Eingemachte im Newsletter. Ich bekomme alle wichtigen Informationen des Monats. Sie sind strukturiert aufgeteilt, gut angeteasert und haben alle ein Bild spendiert bekommen. Das macht den Newsletter lebendig und gut lesbar.

Und seine Call to Actions hat er ganz unauffällig im gesamten Newsletter eingebaut. Sei es, um auf den vorgestellten Artikel zu kommen, sich eine PDF-Datei runterzuladen oder sonstiges. Manchmal brauch es keinen fetten leuchtenden Call-to-Action-Button. Und ganz zum Schluss bekomme ich nicht nur die Impressuminformationen, sondern auch gleich die Möglichkeit zu sehen, wo Sascha überall auf sozialen Plattformen zu finden ist.

So sollte das sein. Macht euch selbst ein Bild davon, auf der Seite von Sascha Theobald findet ihr nicht nur die Information, wie ihr euch in seinen Newsletter eintragen könnt, sondern auch was ihr davon habt. Diese Art von Transparenz mag ich.

UPLOAD Magazin Newsletter

Vorweg muss man zum UPLOAD-Magazin-Newsletter sagen, dass sie sich sehr viele Gedanken darüber gemacht haben, wie und warum sie einen Newsletter wollen.

Dazu haben sie auch einen Artikel veröffentlicht, der den Werdegang ihres Newsletters ganz gut nachempfindet. Immerhin ist es tatsächlich keine leichte Entscheidung, ob man durchgehend auf soziale Plattformen setzt oder dann doch noch einen Newsletter dazu packt.

Hier einmal der Artikel vom UPLOAD Magazin, ich denke und behaupte, er ist schon deswegen lesenswert, weil einem dann auch klar wird, warum es den Newsletter von UPLOAD Magazin gibt und immerhin ist er so gut, dass er in meiner Top drei hier aufgeführt ist:

Kommen wir zu dem eigentlichen Newsletter. Mittlerweile habe ich ihn selbst seit knapp zwei Jahren abonniert und bereue es absolut nicht. Optisch passt er sich ganz seiner Mutterseite an, folgt einem Konzept, das eine Mischung aus Lesetipps aus ihrem Magazin und Besonderheiten, die es nur im Newsletter gibt, folgt.

In der neusten Ausgabe von 02.10.2019 gab es für die Abonnenten einen gratis Code für einen Livestream von Mercedes Benz. Es ist ja nicht verboten mit ein paar Goodies zu locken, taktisch ist das sogar extrem klug, etwas in seinem Newsletter einzubauen, dass ich wirklich nur dort bekomme. Der Anreiz ihn zu abonnieren steigt damit stark an.

Nur die Begrüßungsformel ist nicht so persönlich, wie ich das in meinen Tipps für euch anpreisen werde, aber dennoch ist jeder Newsletter mit einem eigenen Vorwort versehen, was eine andere Art von Persönlichkeit darstellt. Dann kommen noch Lesertipps für die aktuelle Ausgabe hinzu, aber auch schon eine Vorschau, was in den neuen Ausgaben kommen wird. Was möchte ich mehr?

Der Turnus ist einmal im Monat, das ist angenehm und reicht für das UPLOAD Magazin auch absolut aus, was ganz unten im Newsletter auch dabeisteht. Dies ist eine andere Variante als Kerstin Hoffmann es gemacht hat, aber genauso informativ. Schön finde ich auch die Möglichkeit Feedback geben zu können. In jedem Newsletter kann ich über einen Link meine Meinung abgeben. Das hilft natürlich enorm zum Erfassen von wichtigen Statistiken zum Verbessern des Newsletters.

Kommen wir zu dem einzigen Punkt, der mich nicht umhaut. Es ist die Betreffzeile. Die ist zwar immer gleich und hat damit eine gewisse Konstanz und einen Wiedererkennungswert. Aber die Betreffzeile „Abonnenten-Rundbrief: 5 Lesetipps, Vorschau, Gratis-Code“ ist nicht grade der Brüller schlechthin. Es gibt mir nur die knappe Info, was mich erwartet

10 Tipps für gute E-Mail Newsletter

Bevor ich euch meine 10 Tipps mit auf den Weg gebe, hier eine kleine Grafik wie man einen Newsletter überhaupt erstellt:

1. Beginne mit einer Strategie

Bevor ihr überhaupt über eine Zielgruppe nachdenkt, solltet ihr euch klar darüber werden, was ihr mit eurem Newsletter erreichen wollt. Wollt ihr ein bestimmtes Produkt verkaufen, auf euch aufmerksam machen, die wichtigsten News gebündelt weiterreichen oder euch einen Kundenstamm aufbauen? All dies sind Fragen, die ihr vorher abklären müsst. Ebenso in welchem Zeitraum ihr was erreichen wollt. Ohne könnt ihr schlussendlich den Erfolg eures Newsletters nicht messen.

2. Kenne deine Zielgruppe

Ihr habt alle relevanten Fragen für euren Newsletter beantwortet? Wisst wohin ihr wollt? Sehr gut, dann wird es Zeit zu schauen, welche Zielgruppe für euch relevant ist.

An meinen drei anonymen Personen konnte man sehr gut sehen, dass es unterschiedliche Typen von Abonnenten gibt. Hätte ich noch mehr befragt, dann wären sicherlich auch noch andere Antworten dabei herum gekommen. Wichtig sind mir jedoch Person 1 und 2, die beide jeweils Newsletter wegen ihrer berufsbezogenen Themen abonniert haben. Das ist super, heißt gerade für den sozialen Bereich, dass Newsletter noch immer gut funktionieren, wenn sie sauber und mit “Liebe” erarbeitet sind.

Wichtig ist, dass ihr euch vorher Gedanken macht, wenn ihr erreichen wollte. Wer soll eure Zielgruppe sein? Möchtet ihr Leute erreichen, die sich so oder so mit dem Thema beschäftigen, wollt ihr neue Leute erreichen oder gar ein Mittelding aus beidem? Das lässt sich alles machen, wichtig ist dabei, dass ihr euren Newsletter auch genau dem Verhalten eurer Zielgruppe anpasst und somit sowohl neue Leute gewinnt als auch alte Hasen bei euch haltet.

3. Nutze deine Betreffzeile

Newsletter 12/2019…..ist ein Garant dafür im Spam-Ordner zu landen. Und sollte man aus Glück nicht dort landen, dann wird der Leser kaum bis gar nicht beeindruckt von dieser Aussagekräftigen Betreffzeile sein. Klar hat er euch abonniert, aber er hat sicher auch andere Newsletter, also gebt euch Mühe bei der Betreffzeile.

Versucht sie persönlich zu gestalten, baut Schlagworte ein. 40 Zeichen können wahre Wunder bewirken und darüber entscheiden, ob jemand den Newsletter zur Kenntnis nimmt und ihn dann auch öffnet. Spart also nicht am Betreff, nur weil der Rest eures Newsletters stimmt.

Seht die Betreffzeile wie die erste Begegnung, der erste Eindruck zählt immer. Ist der einmal verhunzt ist es nur schwer wieder gerade zu bügeln. Mit Pech gibt es sogar Abonnenten, die bei einer Betreffzeile, die nichts aussagt, den Newsletter deabonnieren.

4. Gib ihm Persönlichkeit

Persönlichkeit – ein ziemlich großes Wort. Doch damit ist gemeint, dass der Newsletter nicht mal eben 08/15 dahingeklatscht wird, am besten noch mit der Begrüßung „Lieber Abonnent, Abonnentin“. Sprecht eure Abonnentinnen mit Namen an, gebt ihnen das Gefühl, dieser Newsletter wurde für sie geschrieben.

Natürlich weiß der Abonnent oder die Abonnentin, dass dem nicht so ist, aber es macht der Person weniger aus, wenn der eigene Name darin vorkommt. Solltet ihr nicht die Möglichkeit haben, einen Newsletter mit Namen zu personalisieren, dann wählt bitte eine persönlichere Ansprache als “Lieber Abonnent und Abonnentin”.

Vielleicht eher sowas wie bei Sascha Theobald. Er schreibt seine Abonnenten auch nicht mit Namen an, gibt aber durch sein Vorwort und seinen schönen Abschlussgruß dem Newsletter etwas ganz Persönliches.

Ansonsten wird es mit Persönlichkeit ein wenig schwerer. Gerade wenn ihr einen rein informativen Newsletter habt. Im Verkaufsbereich wird oft Persönlichkeit vorgetäuscht, indem man Abonnenten daran erinnert, dass noch Ware in ihrem Einkaufswagen liegt und damit der Kaufreiz gesteigert wird.

Wie geschmeichelt man sich doch wohl fühlen sollte, wenn ein Versandhaus mit gütigen 10% Rabatt an meinen Geburtstag gedacht hat. Das klingt jetzt ein wenig sarkastisch. Für den Versandhandel sind nur ein paar Griffe notwendig, damit eine automatisierte Geburtstags-Mail in meinem Kasten landet. Es suggeriert Persönlichkeit, die eigentlich dennoch nicht vorhanden, sondern einfach nur Strategie ist.

Aber wir wollen mit unserem Newsletter ja nichts verkaufen, im Gegenteil. Wir wollen Informationen bringen, aber dennoch etwas Persönliches einbauen. Überlegenswert wäre es anhand der Nutzerdaten, die man im Laufe der Zeit sammelt, auf besonders gute Artikel als Extra aufmerksam zu machen oder Buchtipps zum Thema mit einzubauen, die explizit für den Abonnenten/ Abonnentin rausgesucht wurde. Hier muss allerdings abgewogen werden, wie groß der Aufwand dahinter ist.

5. Achte auf die Optik

Wenn die Optik nicht stimmt, dann seid ihr raus. Das ist Fakt und daran lässt sich nur etwas ändern, wenn ihr euch vorher Gedanken macht, wie euer Newsletter optisch aussehen soll. Am besten spiegelt er euer Unternehmen, euren Träger oder eure soziale Einrichtung wieder, damit er einen Wiedererkennungswert zu euch hat.

Dazu wäre es noch ganz gut, wenn nicht nur eine Textwand ankommt, durch die der Leser sich im schlimmsten Fall durchkämpfen muss, um an die wirklich wichtigen Informationen zu kommen. Arbeitet mit Überschriften, Absätzen etc. Sollte euer Newsletter etwas länger werden, wäre es auch eine Überlegung schon am Anfang der Mail auf die Themen zu verweisen, damit der Leser direkt dorthin springen kann, wo er am liebsten hin möchte. Ebenfalls wichtig, manchmal aber vergessen, sind die Schriftart und die Schriftgröße. Versucht ein passendes Mittelmaß zu finden.

Wenn ihr es direkt falsch machen wollt (kleiner Sarkasmus für euch ;)), dann nutzt Schriftgröße 10 und Times New Roman, das bekanntlich Serifen an den Buchstaben hat. Eure Abonnenten werden euch dafür lieben, dass sie eine Lupe zum Lesen brauchen ;).

Als ehemalige Grafikdesignerin kann ich nur empfehlen, erst die Schriftart auszusuchen. Am besten eine ohne Serifen, denn diese ist am Bildschirm oder dem Handy sehr viel einfacher zu lesen. Erst danach zu schauen, wie groß ihr die Schrift macht. Testet es unbedingt selbst. Schreibt einen Newsletter vor und schickt ihn euch selbst zu. Bekommt ihr beim Öffnen Augenschmerzen, dann wisst ihr, dass ihr noch nicht die richtige Schriftart oder Größe gefunden habt.

Habt ihr einen Call to Action in eurem Newsletter drin, dann platziert ihn so, dass er nicht zu übersehen ist und der Leser auch wirklich verlockt wird darauf zu klicken. Dabei helfen farbliche Elemente sehr gut. Am besten heben sie ich von euren eigentlichen Firmenfarben ab, damit ist natürlich kein Signalrot gemeint, es sei denn er passt in euer Konzept.

Aber wie bei der Schriftart liegt die Farbe in eurem Ermessen. Ansonsten gilt wie bei so ziemlich jedem Punkt: Die Erfolgsmessung macht’s. Dazu komme ich aber gleich noch. Zu guter Letzt kommen wir kurz darauf zu sprechen, ob ihr soziale Plattformen habt. Habt ihr sie, dann vergesst am besten nie, sie mit in eurem Newsletter einzubauen und zwar so, dass sie vom Leser nicht zu übersehen, aber dennoch nicht aufdringlich sind. Immerhin holt man sich so ja vielleicht doch noch neue Follower auf den sozialen Plattformen.

6. Lese gründlich Korrektur

Das ist mein Ernst. Nichts ist abturnender als ein Newsletter voller Tipper. Dies zeugt entweder davon, dass ihr euch keine Mühe gegeben habt oder aber davon, dass ihr nicht fähig seid eure eigenen Tipper bzw. Rechtschreibfehler zu sehen.

In Zeiten der sozialen Plattformen werden hier und da Tipper ignoriert. Gerade in Sachen Postings und Blog-Artikel, aber das hat etwas mit der Natur der Sache zu tun. Soziale Plattformen sind schnelllebig, heißt einige Tipper werden ignoriert oder gar verziehen. Aber selbst hier kann es gut und gerne passieren, wenn der Text unleserlich wird, dass man sich dafür einen Kommentar kassiert. In einem Newsletter existiert diese Schnelllebigkeit nicht. Ein Newsletter setzt voraus, dass man sich Mühe gibt und mit Sorgfalt drangeht, bevor man ihn abschickt.

Sind Rechtschreibfehler in Hülle und Fülle vorhanden, dann zeigt man genau das Gegenteil. Lass eure Newsletter immer gut Korrektur lesen, sollte das Vier-Augen-Prinzip nicht ausreichen, dann holt euch noch ein zweites Paar Augen dazu, um auch wirklich auf Nummer sicher zu gehen. Unterschätzt nicht die Macht leserlich und ordentlich geschriebener Texte.

7. Betreibe aktiv Akquise

Das ist zugegeben ein kleines Minenfeld, bei dem man Unmengen falsch machen kann. Ich selbst habe Jahre in der Akquise gearbeitet und es für diverse Felder gemacht. Sei es für eine Terminvereinbarung meines ehemaligen Chefs, einem Erstkontakt für einen Kunden oder einem Whitepaper mit Zustimmung für den Newsletter diverser Firmen.

Der Vorteil, den ihr habt, ist, dass ihr es nicht wie ich am Telefon machen müsst und weit mehr Spielraum habt kreativ zu sein, aber schwierig bleibt es dennoch. Schon mit dem Anpreisen des Newsletters kann man sich Leute direkt verscheuchen und das ohne das man es wollte.

Kerstin Hoffman schlägt einige sinnvolle Akquise Tipps in ihrem Artikel, den ich oben verlinkt habe vor. Die einfachste Methode ist natürlich das Verlinken des Newsletters auf eurer Seite oder eurem Blog. Aber hier muss die Balance gewahrt werden. Es ist eine Sache, wenn man beim Aufrufen der Seite einmal gefragt wird, ob man nicht Interesse an dem Newsletter hat und eine andere, wenn mir das Fenster bei jeder Seite aufpoppt, die ich öffne.

Das führt schnell dazu, dass man schon aus Genervtheit und trotz nicht abonniert, denn die meisten kommen nicht wegen eures Newsletters auf eure Seite, sondern wegen eurer Seite selbst. Im schlimmsten Fall geht derjenige auch wieder von eurer Seite, weil er schlicht keine Lust auf ständiges aufpoppen hat. Eine weitere Möglichkeit die subtiler ist, ist ein Newsletter-Reiter in eurer Menüleiste. Gefällt der Person eure Seite ist die Chance groß, dass ihm der Reiter für die Anmeldung des Newsletters sofort ins Auge springt.

Und alles was ab jetzt kommt ist reines Testen, ob es klappt oder nicht. Es besteht die Möglichkeit, dass ihr aufdringlich werdet, solltet ihr zu viel von allem nutzen. Dennoch habt ihr die Chance, euren Newsletter auf euren sozialen Plattformen zu bewerben, aber achtet darauf, dass es zu eurem Inhalt passt.

Einfach einen Tweet raushauen mit: „Abonniert mal“ wird nicht funktionieren. Auf Facebook könnt ihr Werbeanzeigen schalten und euch so einige Abonnenten holen, wobei auch das keine Garantie ist. Auch eine Möglichkeit, die aber sehr viel Zeit intensiver ist, ist mit Gruppen auf Facebook zu arbeiten. Damit meine ich nicht, direkt drauf los Werbung machen, sondern in den Gruppen aktiv werden.

Euer Know How zeigen, euch interessant zu machen und damit eine breite Gruppe an Menschen anzusprechen, die dann dazu geneigt sind, sich euch und euren Träger oder eure NGO genauer anzuschauen. Stimmt dann, wie oben beschrieben, die Balance, holt ihr euch automatisch Leute an Bord. Hier ist allerdings zu beachten, dass dies arbeiten mit organischer Reichweite ist und das schon von der Natur der Dinge her länger dauert, als wenn ich dafür bezahle. Wenn ihr oft unterwegs seid, dann bietet es sich auch an, euren Newsletter Teil eurer Visitenkarte werden zu lassen.

Es gibt noch einige andere Möglichkeiten. Beispielsweise während eines Bestellvorgangs den Newsletter anbieten, auf Rechnungen darauf hinweisen oder euren Newsletter sonst wo überall reinklatschen, wo man ihn sehen könnte. Davon bin ich persönlich kein Fan.

Es sei denn, ihr könnt es so einbauen, dass es nicht störend ist, aber das ist schwierig. Sucht euch am besten zwei bis drei gute Taktiken, wie ihr die Menschen von eurem Newsletter überzeugt und setzt diese um. Schaut was funktioniert, womit ihr die meisten Erfolge habt und ändert es, solltet ihr merken, dass es nicht klappt.

Eine Faustregel, wie ihr in jedem Fall Abonnenten bekommt, die gibt es genauso wenig, wie eine Faustregel für den besten Newsletter schlechthin.

8. Finde das Timing

Meine drei anonymen Personen haben es schon recht deutlich gemacht. Mach es zu oft und du bist raus. Jetzt kommt die Frage auf, ab wann ist zu oft, wie oft soll ich einen Newsletter verschicken und vor allem wann? Morgens, mittags oder abends? Anfang der Woche, Mitte der Woche oder doch zum Wochenende hin?

Eine pauschale Antwort darauf gibt es nicht, hier muss auf Dauer getestet und gemessen werden, welche Zeit und welches Timing besonders gut oder besonders schlecht ankommt. Für die erste Zeit ist es sinnvoll, sich wirklich eine Tabelle der Wochentage zu erstellen und mit den Zeiten zu spielen, dabei aber strikt darauf achten, an welchen Tagen und Uhrzeiten die beste Öffnungsrate erreicht wird. Dann hat man einen ungefähren Richtwert, wann der eigene Newsletter gut funktioniert.

Natürlich passiert das nicht von heute auf morgen, sondern braucht seine Zeit. Aber das ist okay, die besten Newsletter fallen nicht vom Himmel, sie sind strikte Planung und Messung von Erfolg.

9. Messe deinen Erfolg

Ihr habt den perfekten Newsletter, über den ihr euch lange Gedanken gemacht habt? Oder zumindest so viele Gedanken, wie ihr in eurem vollen Arbeitstag aufbringen konntet? Das ist super.

Aber das bringt euch nur so viel, wie ihr auch den Erfolg eures Newsletters messt. Das ist sogar unabdingbar, um schnell und effektiv auf ein Fehlentwicklungen zu reagieren und fördert ein wenig das Ego, wenn die Messung anzeigt, dass der Newsletter gut ankommt. Ihr müsst in jedem Fall beobachten, wie die Öffnungsrate eures Newsletter ist.

Es ist eine Sache, wenn er verschickt wurde und ihr die E-Mail-Adresse habt, aber es bringt euch nichts, wenn die Person euren Newsletter nicht öffnet. Auf Dauer wird das ein Absprunggrund sein. Ebenfalls könnt ihr, wie das UPLOAD Magazin, eine Feedback-Link einbauen, damit ihr direkt vom Abonnenten selbst positive wie negative Rückmeldung mitbekommen.

Natürlich ist das Ausmaß der Messung immer davon abhängig, wie viel Zeit und Ressourcen ihr habt. Aber vergessen dürft ihr das in keinem Fall, nur so könnt ihr schnell genug auf Veränderung reagieren.

10. Never Change a winning Team but change if you loose

Diesen Tipp findet man nur selten bis gar nicht in einer Top 10 Liste. Jedoch halte ich ihn für absolut sinnvoll. Ihr seid erfolgreich mit eurem Newsletter? Warum dann Veränderung anstreben? Das heißt natürlich nicht, dass ihr euch deswegen nicht weiterentwickeln sollt.

Im Gegenteil, wenn euer Newsletter gut läuft, ihr aber Ideen habt für etwas Neues, dann kombiniert das gut laufende mit dem Neuen und testet euch aus. Sollte die neue Idee nicht gut ankommen, dann habt ihr nichts zu verlieren und nehmt die Änderung einfach zurück.

Anders sieht es aus, wenn ihr beim Messen des Erfolges merkt, dass euer Newsletter hinten und vorne nicht läuft. Macht nicht einfach weiter und hofft auf eine Besserung. Analysiert euren Newsletter auf Fehler oder warum er nicht gut ankommt und werdet kreativ.

Das Argument, lieber einen schlecht laufenden als gar keinen Newsletter, ist hier für mich absolut fehl am Platz und auch wenn man nur schwer eine Marke mit einem Newsletter aufbauen kann, kann man doch mit einem schlechten Newsletter einer Marke schaden.

11. Nutze das richtige Tool

Natürlich müsst ihr nicht alle Newsletter händisch abschicken. Ihr könnt das tun, aber wer hat dafür schon die Ressourcen oder möchte den armen Praktikanten eine Dauerbeschäftigung vom feinsten geben? Ich hoffe doch niemand 😉

Wie für vieles, gibt es auch für Newsletter Tools, die automatisiert zu euren Bedingungen eure Newsletter abschicken.

Ich werde euch hier einmal drei namhafte Tools nennen, die euch das Leben als Newsletter-Versender einfacher machen.

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An erster Stelle sei hier Cleverreach erwähnt.

Im Gegensatz zu den anderen beiden Empfehlungen kann das Tool nicht ganz so viel, hat aber den Pluspunkt, dass es ein deutscher Anbieter ist und ihr in Sachen Datenschutz auf der sicheren Seite seid. Das ist gerade für soziale Träger ein dicker Pluspunkt.

Hier gelangt ihr auf die Seite von Cleverreach.

Da ich euch nicht viel mehr als das was oben steht zu dem Tool sagen kann, habe ich euch gute Infos dazu gesucht. Fündig geworden bin ich auf emailtooltester, die einen Testbericht und Erfahrungen über Cleverreach herraus gebracht haben. Mit einem Klick auf das Bild kommt ihr direkt zum Artikel.

Dann gibt es noch Newsletter2Go. Ein Tool das es sowohl in einer kostenlosen als auch kostenpflichtigen Variante gibt.

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Aber selbst die kostenfreie Variante bietet euch schon einiges an. Schaut euch einmal selbst an, was mit Newsletter2Go möglich ist.

Was mich hier stört, ist die Tatsache, dass datenschutztechnisch natürlich nicht so viel gewährleistet ist, wie bei Cleverreach, aber für NGOs etc. ist es durchaus eine gute Variante, da es mehr kann als Cleverreach.

Mit einem Klick auf das Bild kommt ihr auf den Testbericht von Newsletter2Go von emailtooltester.

Als letztes stelle ich euch verweise ich auf MailChimp.

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Das kann einiges, aber wie schon die Seite verrät ist der Server definitiv nicht in Deutschland beheimatet. Es ist also eine Frage des Ermessens, was mir persönlich wichtiger ist. Das der Server in Deutschland ist oder ob ich genügend Features habe, um einen schönen und stilvollen Newsletter zu gestalten. Hier einmal die Seite von Mailchimp.

Um den Testbericht von emailtooltester zu MailChimp zu lesen, bitte einmal auf das Bild klicken.

Schaut am besten was zu euch passt, ob und wie viel Budget ihr über habt und wie es mit euren Datenschutzanforderungen aussieht. Dann könnt ihr sicherlich auch guten Gewissens zwischen einem dieser drei Tools wählen.

Und wenn ihr von den 10 + 1 Tipps noch nicht genug hatte, gebe ich euch noch ein Video von Valerie Wagner mit, dass noch 7 weitere Tipps hat.

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Das Fazit oder auch: „Habe ich eine Antwort auf meine Frage gefunden?“

Meine Ursprungsfrage war: „Wie viel Mehrwert hat ein Newsletter noch in Zeiten von Social Media?“ Sowohl von Seiten des Abonnenten her als auch von Seiten desjenigen, der überlegt einen Newsletter zu machen oder schon einen hat.

Eine pauschale Antwort gibt es darauf nicht. Es hängt von der Zielgruppe und den eigenen Zielen ab.

Solltet ihr also mit eurem Newsletter feststecken oder noch in der Überlegung sein, einen zu machen, so fangt von vorne an. Überlegt euch das Warum, entwickelt eine Strategie und erkennt eure Zielgruppe. So könnt ihr am leichtesten heraus finden, wie sinnvoll ein Newsletter für euch hat oder haben könnte.

Lang ist der Artikel geworden, aber mir war es wichtig die Seite des Abonnenten, aber auch die Seite Newsletter-Erstellern einzubringen und diesen beiden miteinander zu verknüpfen. Denn das eine funktioniert schlicht ohne das andere nicht. Je mehr ich mich in meinen Abonnenten hineinversetzen kann, umso besser kann ich planen, was ich mit meinem Newsletter erreichen möchte.

Linktipps: Was ist ein Newsletter?

Linktipps: Fakts über Newsletter

Porträt Kira Subkowski

Kira Subkowski

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Dank einer hohen Internetaffinität und einer Leidenschaft dafür Content aller Art zu erstellen, hat Kira Subkowski unter harter Arbeit ihrem Beagle das bloggen beigebracht, so dass sie nun gemeinsam einen Blog betreiben. Während der Beagle unter Anleitung seines Frauchens die Artikel verfasst, kümmert Kira sich darum, dass ihr Beagle über diverse Social Media Kanäle auch gehört und gesehen wird. Mittlerweile ist sie nun Mitarbeiterin bei Christian Müller, damit ist sie in diesem Bereich nicht nur privat tätig, sondern übt ihn auch als Beruf aus.

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