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04.08.2016 Von: Christian Müller Lesedauer: 12 Minuten

Podcasting: Audio-Formate für Ihre Kommunikation

Podcasting wird hierzulande immer noch unterschätzt. Im Vergleich zum angesagten Medium Video kommen reine Audio-Formate schlecht weg und werden oft nicht beachtet. Dabei kann ein Audio-Podcast sowohl für Soziale Einrichtungen als auch KMU und Solopreneure Chancen bieten. Daher mein Aufruf: Sprechen Sie mit Ihren Lesern.


Warum sollte ich denn podcasten? Ist Video denn nicht viel sinnvoller? Beide Fragen höre ich in Beratung und Coaching regelmäßig, wenn ich Audio-Podcasts als Formate vorschlage. Oft werden sie von einem etwas überraschten Gesichtsausdruck begleitet. Schließlich positioniere ich mich als Mobile Video Trainer, da wirkt es etwas seltsam, wenn ich statt Video auf Audio-Podcasts verweise.

Doch diese Empfehlung hat gute Gründe. Video ist zwar angesagt und die Videonutzung wächst, doch Video hat eben auch Nachteile. Die Produktion ist – trotz Mobile Video und vieler technischer Fortschritte – immer noch vergleichsweise aufwändig und komplex.

Viel wichtiger ist für mich jedoch die Nutzer-Perspektive. Ich selbst podcaste inzwischen wieder mehr. Denn meine Zuschauer und Leser haben mir Feedback gegeben. Sie schauen sich meine Videos zwar gerne an, finden Audio-Podcast allerdings praktischer. Ihre Gründe sind für mich überzeugend und motivieren mich dazu, regelmäßiger zu podcasten.

Bevor ich jedoch in die Gründe einsteige, ein kurzer Überblick über die Themen dieses Artikels. Sie können die verschiedenen Abschnitte direkt durch einen Klick auf die jeweilige Überschrift erreichen und den Rest überspringen:

Vorteile und Chancen von Audio-Podcasts

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Dass Podcasts immer größeren Zuspruch finden, zeigt auch die ARD-ZDF-Onlinestudie, aus der die obige Grafik stammt. Daniel Friesenecker nimmt die für Podcasts relevanten Zahlen der Studie in seinem Artikel zur Podcastnutzung unter die Lupe. Vor allem eine Erkenntnis finde ich spannend:

Ganz interessant ist die Tatsache, dass sich die Nutzung der 14 bis 29 jährigen von der Summe aller User dahingehend unterscheidet, dass die Beliebtheit von Podcasts bei den Jungen niedriger ist, als im Gesamtdurchschnitt. Was klarerweise den Rückschluss zulässt, dass vor allem Personen jenseits der 30 Podcasts als Medium für sich entdeckt haben.

Die wachsende Verbreitung und Nutzung von Audio-Podcasts ist für mich jedoch nicht so relevant wie andere Faktoren. Wie bereits erwähnt haben meine Leser, Zuschauer und Zuhörer mir klares Feedback gegeben. Ihre Argumente sind für mich wichtiger:

Nachdem ich diese Argumente von verschiedenen Lesern, Zuschauern und Hörern gehört und gelesen habe, reagiere ich darauf und podcast regelmäßiger. Zwar erstelle ich zu jedem Podcast ein Video, das mich bei der Aufnahme zeigt. Doch in erster Linie produziere ich das Audio-Format.

Aus Ihrer Sicht, der des potenziellen Produzenten, haben Podcasts noch einen weiteren Vorteil: Die Produktion ist einfacher als bei Videos. Gute Tonqualität erfordert zwar Arbeit, doch diese müssen Sie bei Videos auch investieren. Audioqualität ist auch bei Bewegtbild wichtiger als Bildqualität.

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Sie können die Erfahrungen aus dem Podcasting daher auch später, falls Sie doch noch Videos produzieren wollen, bei der Videoproduktion nutzen. Doch zu Beginn reicht schon die Herausforderung einer ordentlichen Tonqualität.

Ein Aspekt ist bei jedem Medium wichtig: Es muss Ihnen respektive den Mitarbeiterninnen und Mitarbeitern, die es produzieren sollen, liegen. Wenn überhaupt keine Affinität für das Medium Podcast vorhanden ist, wird der sinnvolle Einsatz schwer.

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Podcasting als Teil der Kommunikationsstrategie

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Bevor Sie direkt ins Podcasting einsteigen, habe ich drei Fragen, die Sie sich ehrlich beantworten sollten.

  1. Sind Podcasts für die für Sie relevanten Menschen interessant oder können sie es werden?
  2. Welche Funktion soll der Podcast im Rahmen der bestehenden Kommunikation erfüllen?
  3. Welchen Nutzen wird der Podcast Ihren Kunden, Zuhörern und Netzwerkpartnern bieten?

Die erste Frage nach dem Interesse können Sie vergleichsweise einfach beantworten. Wenn die für Sie relevanten Menschen Audio-Formaten generell offen gegenüberstehen, können Podcasts funktionieren. Das ist beispielsweise schon dann der Fall, wenn Ihre Kunden oder Netzwerkpartner sich bewusst Wortbeiträge im Radio anhören.

Ob das zutrifft können Sie über zwei Wege herausfinden. Erstens Statistiken und Erhebungen wie die eingangs erwähnte ARD-ZDF-Onlinestudie und auch die österreichische Podcast-Umfrage Petra Koestinger und Tom Schaffer, von der Sie beim Abschnitt „Podcast-Formate und Einstiegstipps“ noch eine Grafik finden.

Zweitens erfahren Sie in persönlichen Gesprächen und durch Kommentare, E-Mails und Nachrichten Ihrer Netzwerkpartner und Kunden viel über deren Mediennutzung. Die Voraussetzung: Sie und Ihre Mitarbeiter müssen auf diese Informationen achten, hin und wieder nachfragen und die Antworten dokumentieren.

Die zweite Frage nach der Funktion des Podcasts hängt ganz klar von Ihrer Kommunikationsstrategie ab. Wenn Sie Ihre Botschaft und Ihre Ziele kennen sollte es einfach sein, einen Podcast in den Rahmen Ihrer Gesamtkommunikation einzuordnen.

Publizieren Sie bisher Texte mit Bildern? Dann kann ein Podcast der nächste multimediale Schritt sein. Dadurch können Sie auch Menschen erreichen, die online vielleicht nicht viel lesen, sich jedoch durchaus Audio-Beiträge anhören. Vor allem die Möglichkeit, Podcasts direkt auf Smartphone und Tablet zu abonnieren, macht dieses Medium zugänglich. Auch Menschen, die keine RSS-Feeds nutzen und Blogs nicht regelmäßig besuchen, können zu Podcast-Hörern werden.

Und die dritte Frage nach dem Nutzen lässt sich durch Ihre Themenwahl und Gestaltung des Podcasts beantworten. Wenn dieser Texte und bestehende Kanäle sinnvoll ergänzt und erweitert, ist der Nutzen auch vorhanden.

Erklären Sie Medium und Nutzung

Damit auch nicht ganz so online affine Menschen Ihren Podcast hören, bedarf es allerdings einiger Vorarbeit Ihrerseits. Sie sollten Ihren künftigen Hörerinnen und Hörern erklären, was ein Podcast ist und wie sie ihn nutzen können.

Vor allem die Abo-Funktion und die dafür hilfreichen Podcatcher – Programme für PC, Mac, iOS oder Android – mit denen dieses Abonnement möglich ist, sollten Sie vorstellen. Dabei müssen Sie jedoch nicht alle Erklärmaterialien selbst produzieren. Eine schöne Erklärung zum Podcast und der Abo-Funktion gibt es beispielsweise bei Jens Wenzel von Ohrenblicke.de. Ich bin mir sicher, wenn Sie bei ihm anfragen, wird er nichts gegen Verlinkungen und Zitate aus seiner Erklärung einwenden.

Die Zahl der Podcatcher ist übrigens enorm, daher ist es sinnvoll, Ihren Hörern eine Orientierung und ausgewählte Optionen zu bieten. Meine Favoriten finden Sie im Folgenden:

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Equipment fürs Podcasting

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Eine gute Audioqualität ist für einen Podcast natürlich unverzichtbar. Die Formulierung ist allerdings wichtig, denn ich spreche hier ganz bewusst von guter und nicht perfekter Qualität. Sicher sollten nicht zu viele Störgeräusche zu hören sein und es ist auch wichtig, dass die Lautstärke des Podcasts halbwegs gleichmäßig ist.

Doch Sie müssen keine Studio- oder gar Radioqualität liefern, um einen guten Podcast zu produzieren. Für den Einstieg – und auch die spätere Produktion – reicht daher ein externer Rekorder, Ihr Computer oder auch Ihr Smartphone, jeweils mit einem passenden externen Mikrofon versehen.

Viele Audio-Rekorder verfügen inzwischen auch über gute integrierte Mikrofone, mit denen Sie auch direkt aufnehmen können. Wie Sie im Video oben sehen können, arbeite ich aktuell so. Bei meinem Rekorder handelt es sich übrigens um ein älteres Modell. Neue Geräte bieten noch bessere Qualität.

Im Folgenden finden Sie zwei Zusammenstellung von Equipment, die ich Ihnen für die Podcast-Produktion empfehle. Natürlich gibt es unzählige weitere Optionen, die Vorschläge können Ihnen jedoch als Orientierung dienen.

Hinweis: Bei allen folgenden Equipment-Links handelt es sich um so genannte Affiliate-Links, sie sind mit einem * markiert. Kaufen Sie darüber, erhalte ich vom – für Sie unveränderten – Kaufpreis einige Cent pro Artikel. Damit unterstützen Sie meine Arbeit im Blog, bei Videos und Podcasts. Herzlichen Dank dafür.

Mobiles Podcasting-Equipment

Das folgende Kit eignet sich, wenn Sie ihren Podcast mit ihrem Smartphone, Tablet oder einem externen Rekorder – also Computer – aufnehmen wollen. Sie brauchen natürlich nicht beide Mikrofone, es handelt sich nur um zwei verschiedene Optionen, bei denen eine reicht.

Noch einige Worte zu Auphonic: Hier handelt es sich um einen Dienst, der die Audioqualität Ihrer Aufnahmen im Nachhinein verbessern kann. Eine kurze Erklärung finden Sie im folgenden englischsprachigen Video. Ich empfehle Ihnen, den – bis zu zwei Stunden pro Monat kostenlosen – Dienst auszuprobieren.

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Podcasting-Equipment für den Computer

Das folgende Equipment eignet sich, wenn Sie ihren Podcast am Computer – Mac oder Windows – aufnehmen wollen. Für Linux gibt es ebenfalls gute Lösungen. Mit diesen bin ich mangels Erfahrung jedoch nicht vertraut, weshalb ich auch keine seriösen Empfehlungen aussprechen kann.

Eine Bitte zum Schluss dieses Abschnitts: Lassen Sie sich bitte nicht durch die Technik blockieren. Mikrofone, Software und all diese Aspekte können schnell überwältigend wirken und bremsen. Beginnen Sie ganz einfach, mit einem Mikrofon und der integrierten Diktiergeräte-App Ihres Smartphones, tasten Sie sich ran und entdecken Sie das Medium Podcast für sich.

Und gewöhnen Sie sich an Ihre Stimme. Das dauert ein wenig, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.

Equipment-Tipps von Kolleginnen und Kollegen:

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Podcast-Formate und Einstiegstipps

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Eines der häufigste Podcast-Formate ist der Interview-Podcast. Im hier eingebundenen Beispiel geht es um das Konzept des Flipped Classrooms und ein Projekt dazu. Solche Podcasts produziere ich häufig, da interessante Gesprächspartner – wenn sie thematisch passen – auch meinen Zuhörern Nutzen und gute Unterhaltung bieten.

Ebenfalls beliebt sind Soloformate, bei denen ein Sprecher sich zu einem Thema äußert: Kollege Gordon Schönwälder produziert mit seiner Solopreneur’s Moshpit Show einen solchen Podcast.

Auch der Sozifon Podcast von Marc Kummer folgt einem ähnlichen Schema. Und Kollegin Heike Stiegler konzentriert sich mit ihrem Stadtgeflüster Podcast auf kurze Geschichten aus dem Leben und der Geschichte der Stadt Nürnberg.

Auch thematische Sendungen mit Wortbeiträgen verschiedener Sprecher – angelehnt an Radiosendungen – eigenen sich als Podcast-Format. Wichtig ist hier jedoch, dass die Themen aufeinander aufbauen und/oder die Übergänge gut moderiert werden. Solche Formate sind die arbeitsintensivsten aller genannten Optionen.

Zu guter Letzt gibt es auch die Möglichkeit, Blogartikel als Podcasts zu vertonen. Wenn diese nicht abgelesen, sondern frei gesprochen werden, können solche Formate eine Ergänzung zu Blogartikeln darstellen. Entscheidend ist, dass sich Artikel und Podcast inhaltlich nicht widersprechen.

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Praxistipps für Ihren Podcast

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Abschließend habe ich noch einige Praxistipps für die Podcastproduktion für Sie. Sie beruhen allesamt auf meinen eigenen Erfahrungen – und Fehlern – die ich während meiner Podcast-Arbeit gesammelt habe. Manche mögen banal klingen, doch sie alle spielen in der Praxis eine Rolle.

Neben diesen Tipps erinnere ich nochmals an den ersten Punkt des Artikels: Machen Sie sich vor dem Einstieg in die Podcast-Produktion klar, warum Sie Audio-Formate und einen Podcast nutzen wollen. Nur wenn Nutzen, Adressaten, Erwartungen und die strategische Einbindung klar sind, ist der Start sinnvoll.

Wenn Sie fragen zur Podcast-Nutzung oder -Produktion haben, freue ich mich über Ihre Kommentare.

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P.S.: Wenn Sie Ihren Einstieg in die Podcast-Produktion beschleunigen wollen, bieten Gordon Schönwälder und ich den passenden Workshop ab. Am 30.09 und 01.10.2016 vermitteln wir Ihnen gemeinsam alle wichtigen Grundlagen für den Start in Ihren Podcast, von der Strategie bis zur Produktion. Nähere Informationen erhalten Sie bei Gordon Schönwälder.

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Porträt Christian Müller

Christian Müller

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Christian unterstützt als Kommunikationsberater Soziale Einrichtungen, Bildungsträger, KMU und Start Ups auf dem Weg in die digitale Kommunikation. Mit seinen Kunden entwickelt er Kommunikationsstrategien, schult Mitarbeiter und hilft dabei, die nötige Kompetenz inhouse aufzubauen. Das Ziel: Die individuell wichtigen Menschen zu erreichen, Gespräche zu initiieren und tragfähige (Kunden) Beziehungen aufzubauen.

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