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22.05.2012 Von: Christian Müller Lesedauer: 3 Minuten

Ratschläge sind auch Schläge – Aktives Zuhören ist das A und O

Versetzen Sie sich bitte in folgende Situation: Ein Kommilitone, Kollege oder Freund kommt mit einem Problem zu Ihnen. Er bittet Sie gleich zu Beginn um Diskretion, da das Thema für ihn wichtig ist und er es nicht an die große Glocke hängen will. Er schildert Ihnen sein Problem und nach wenigen Minuten merken Sie: Sie haben vor kurzem eine ganz ähnliche Situation erfolgreich gemeistert. Also unterbrechen Sie Ihren Gesprächspartner und raten ihm, es doch genau so oder ähnlich wie Sie zu machen. Doch damit tun machen Sie die ganze Situation nur schlimmer.

Sicher, Sie wollen nur helfen, doch wenn Sie Ihrem Gegenüber umgehend Ratschläge erteilen, erreichen Sie das genaue Gegenteil. So gut Ihre Absicht auch sein mag, Ihre Botschaft an Ihren Gesprächspartner ist eine andere. Denn diese lautet:

Ich weiß genau, was für dich richtig und gut ist. Dein Problem ist einfach zu lösen, da muss ich dir gar nicht zuhören, ich weiß schon, wie es richtig geht.

Zuhören ist anstrengend…

Wenn Sie sich bewusst darauf konzentrieren, im Gesprächspartner aktiv zu zuhören und ihn ausreden zu lassen, werden Sie schnell merken: Zuhören ist wirklich anstrengend, viel anstrengender, als mit einem Ratschlag zu antworten. Das ist völlig normal, dann mit einem schnellen Ratschlag wäre das Problem – so scheint es zumindest – aus der Welt geschafft, das Gespräch beendet und Sie könnten Ihren Nerven schonen.

Nein, diese Haltung unterstelle ich Ihnen natürlich nicht. Im Gegenteil, ich bin mir sicher, dass Sie es gut mit dem Ratsuchenden meinen. Doch die oben genannten Gründe spielen zumindest unbewusst durchaus eine Rolle.

… doch es lohnt sich!

Schaffen Sie es jedoch, ruhig und aufmerksam zu zuhören und sich Zeit für das Anliegen des Anderen zu nehmen, wird Ihre Anstrengung belohnt. Denn einerseits brauchen Sie in den meisten Fällen überhaupt keinen Ratschlag zu geben. Bei vielen Problemen reicht es völlig, dem Ratsuchenden Raum und Zeit zum reden zu geben. So bald er über sein Problem sprechen kann, kommt er oft ganz von selbst auf die Lösung oder realisiert, dass der bisher übermächtig erscheinende Berg gar nicht so groß und belastend ist, wie er dachte.

Andererseits werden Sie von Ihrem Gegenüber garantiert Dankbarkeit erfahren. Denn durch Ihr aktives Zuhören zeigen Sie Ihren Respekt und Ihre Wertschätzung für seine Person und seine Probleme. Es spielt dabei keine Rolle, ob das Problem aus Ihrer Perspektive klein oder groß erscheint. Für den Betroffenen ist es riesig und nur das zählt – zumindest im ersten Augenblick.

Widerstehen Sie das nächste Mal der Versuchung, sofort einen passenden Ratschlag zu geben und lassen Sie sich auf Ihren Gesprächspartner ein. Sie werden erstaunt sein, was aktives Zuhören bewirken kann. Denken Sie immer daran: Ratschläge sind eben auch Schläge.

Porträt Christian Müller

Christian Müller

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Christian unterstützt als Kommunikationsberater Soziale Einrichtungen, Bildungsträger, KMU und Start Ups auf dem Weg in die digitale Kommunikation. Mit seinen Kunden entwickelt er Kommunikationsstrategien, schult Mitarbeiter und hilft dabei, die nötige Kompetenz inhouse aufzubauen. Das Ziel: Die individuell wichtigen Menschen zu erreichen, Gespräche zu initiieren und tragfähige (Kunden) Beziehungen aufzubauen.

Kommentare zu diesem Artikel

Empathisches Zuhören: Social Media lebt von Verständnis  |   17. November 2014 um 11:15 Uhr

[…] in sozialen Netzwerken, Kommentaren von Blogs und Youtube-Kanälen und Foren ein. Hier spielt aktives und empathisches Zuhören eine wichtige Rolle und stellt für mich die Grundlage jeder ernsthaften und erfolgreichen […]

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