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Social Media in Jugendverbänden: Podcast mit Peter Mestel

Heute erläutert der „Social Media-Pfadfinder“ Peter Mestel die Besonderheiten von Social Media in der Jugendverbandsarbeit. Als Berater für Online-Kommunikation bringt Peter ehrenamtlich sein Know-how in die Social Media Arbeit des Verband christlicher Pfadfinder (VCP) ein.
Aus seiner langjährigen Verbandspraxis weiß er daher genau, welche Herausforderungen Social Media Verantwortliche in Jugendverbänden tagtäglich meistern müssen, was erfolgreich läuft und wie sich Arbeitsschritte erleichtern lassen.
Für diejenigen, die lieber lesen als hören, hier die wichtigsten Inhalte des Interviews zusammengefasst und ergänzt:
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Social Media in (Jugend-)Verbänden
Drei Kommunikations-Bereiche lassen sich mit Social-Media-Formaten verbessern:
- Netzwerkunabhängige Zusammenarbeit: Um als Team online effektiv zu arbeiten, kann zum Beispiel Yammer eingesetzt werden. Dieses Netzwerk funktioniert im Prinzip wie eine Facebook-Gruppe, darüber können interne und externe Netzwerke eingerichtet, Dokumente geteilt und gemeinsam bearbeitet und Wissen ausgetauscht werden. Die VCP-Arbeitsgruppe Internet nutzt Yammer, um die Zusammenarbeit innerhalb ihrer Gruppe zu vereinfachen. Auch andere digitale Techniken wie Google Docs, Etherpad oder Own-Cloud tragen dazu bei.
- Kommunikation innerhalb des Verbands: Bereich mit dem größten Entwicklungspotenzial, gleichzeitig sehr individuell. Jeder Verband muss prüfen, was bei ihm am besten funktioniert.
- Öffentlichkeitsarbeit: Einsatz von Social Media Kanälen wie Facebook, Twitter, Instagram oder Issuu um Reichweite zu generieren und die eigenen Kommunikationskanäle (Website, Blog, Verbandszeitschrift etc.) bekannt zu machen.
Tipps für den Umgang mit Kritikern
Am meisten überzeugt mutiges Vorgehen, sich Zeit nehmen, ausprobieren und dafür brennen. Man sollte nicht so viel theoretisch erklären, sondern die Kritiker Kanäle wie Instagram selbst ausprobieren lassen.
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Die häufigsten Fehler von Jugendverbänden im Umgang mit Social Media
Jugendverbände haben häufig zu große Erwartungen, was Reichweite und Qualität betrifft. Social Media-Mitarbeiter sollten flexibel sein und akzeptieren, dass manche Kanäle und Plattformen in ihrem Verband nicht angenommen werden. Auch müssen sie Geduld mitbringen. Es dauert seine Zeit, bis die Mitglieder die Kanäle in größerem Umfang nutzen. Wichtig ist es Muster zu schaffen, die wiederholt eingesetzt werden können. Zum Beispiel einen bestimmten Hashtag, über den Jugendliche bei einem Wettbewerb auf Instagram Fotos hochladen können.
Optimaler Einstieg mit Social Media Guidelines
Vor dem Social-Media-Start sollten Jugendverbände Social-Media-Guidelines erstellen. Dabei geht es weniger um eine Vielzahl von Regeln und Do´s und Dont´s sondern vielmehr darum, welche Inhalte in welcher Form transportiert werden. Ein gutes Beispiel hat die Evangelische Kirche Rheinland erstellt.
Wie und wo sind Jugendliche am besten zu erreichen?
Jugendliche sind am besten dort erreichbar, wo sie sich sowieso schon aufhalten und durch interessante Angebote. Dabei müssen sich Social Media Verantwortliche überlegen, wie sie ihre Inhalte aufbereiten müssen um sie dort zu platzieren, wo Jugendliche aktiv sind. Wer zum Beispiel wie der Bund der katholischen Jugend (BDKJ) Aktionen über WhatsApp umsetzen möchte, muss berücksichtigen, dass lange Nachrichten dort nicht gelesen werden. Verlinkbare Inhalte sind wichtig. Da Social Media Kommunikation mobile Kommunikation ist, ist über Handy zu prüfen, ob die eigenen Inhalte mobil funktionieren. Denn man erreicht die eigene Zielgruppe zu 2/3 mobil.
Interaktion auf Facebook
Facebook entwickelt sich gerade zum Pay-Kanal. Daher sollte man zu einem Thema Schlüsselbeiträge entwickeln und diese mit Anzeigen bewerben. Außerdem empfehlen sich Facebook-Gruppen, um Trendthemen und Inhalte zu verbreiten. Zusätzlich bietet sich der Einsatz der Facebook-App Rooms an. Damit lassen sich Diskussionsräume erstellen und freigeben, ohne Facebook-Account oder E-Mail-Adresse einzugeben. Laut Gabriel Rath von t3n könnte diese App interessant für diejenigen werden, die exklusive Informationen verbreiten möchten.
Tools für das effizientere Social Media Management
Hootsuite und Co. berücksichtigen die unterschiedlichen Arbeitsabläufe in Jugendverbänden nicht, daher ist von ihrer Nutzung abzuraten. Empfehlenswert ist jedoch der Businessmanager von Facebook. Damit lassen sich Facebook-Seiten, Werbekonten, Apps und Mitarbeiterkonten zentral an einem Ort verwalten. Wurde ein Administratoren-Account gehakt kann der Verband diesen aus dem Businessmanager entfernen und behält die Kontrolle über seine Facebook-Seite.
Entwicklung von Social Media in der Jugendverbandsarbeit
Die Nutzung von Social Media wird kleinteiliger. Es reicht nicht mehr, seine Inhalte über die Facebook-Seite zu kommunizieren, sondern Messenger, WhatsApp, Snapchat etc. gewinnen im Jugendverbandsbereich an Bedeutung. Die Herausforderung ist, die eigenen Informationen verlinkbar zu generieren. Außerdem gewinnen klassische Couratierungsplattformen wie Pinterest an Bedeutung. So können Institutionen diese zum Beispiel für Veranstaltungen nutzen und auf ihrem Pinterest-Board eigene und die Bilder von Dritten sammeln. Oder sie können auf Plattformen wie Storify Social Media-Beiträge zu längeren Geschichten zusammenstellen.
Es bleibt spannend!
P.S.: Die Übersicht aller Sozialgespräch Folgen findet ihr hier. Den Podcast könnt ihr auch per RSS-Feed oder bei iTunes abonnieren. Dort freue ich mich auch über Eure Kommentare und Bewertungen. Und wenn ihr den Podcast teilen und empfehlen wollt, ist Euch mein Dank ebenfalls gewiss.
Kommentare zu diesem Artikel
[…] zurückschrecken, überwiegen für Katja Evertz, die heutige Interviewpartnerin meiner Serie „Social Media im Sozialbereich“, die Chancen. Als Referentin (und bis Dezember 2014 als stellvertretende Pressesprecherin) treibt […]