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19.03.2013 Von: Christian Müller Lesedauer: 5 Minuten

Social Media und Soziale Arbeit: Perspektive der Sozialarbeiter (Teil 5)

Dieser Artikel ist der fünfte Teil einer Serie, in der ich die Besonderheiten des Social Media Einsatzes in der Sozialen Arbeit, dem Sozialbereich und für Sozialarbeiter beleuchte.

Im letzten Teil meiner Serie lag der Fokus auf den Trägern sozialer Einrichtungen und Dienste. Damit sind alle drei Parteien des Tripelmandats der Sozialen ArbeitKlienten, Gesellschaft und Träger – abgedeckt. Heute betrachte ich daher die Perspektive der Sozialarbeiter, die bisher nur am Rande eine Rolle gespielt haben. Es mag absurd klingen, doch diese Gewichtung ist nicht nur in meiner Artikel-Serie, sondern auch in der Praxis anzutreffen. Obwohl die Mitarbeiter – und Mitarbeiterinnen – in sozialen Berufen die eigentliche Arbeit tun und täglich mit menschlichen Problemen und Schicksalen konfrontiert sind, kommt ihnen die geringste Aufmerksamkeit zu.

Bevor ich in das Warum einsteige, noch ein Kommentar zum Begriff Sozialarbeiter. Mit ist bewusst, dass es im Sozialbereich verschiedene Professionen gibt. Die Bandbreite umfasst dabei Erzieher, Kranken- und Altenpfleger, Heilerziehungspfleger, Ergotherapeuten, Psychologen, Sozial- und Sonderpädagogen, um nur einige Beispiele zu nennen. Sie alle fasse ich in diesem Artikel unter dem Begriff Sozialarbeiter zusammen. Der Grund: Heute geht es mir um die grundlegenden Bedürfnisse, Probleme und Chancen der Mitarbeiter in der Sozialen Arbeit. In späteren Artikeln werde ich mich dann gezielt mit den Perspektiven und Besonderheiten einzelner Berufe beschäftigen.

Sozialarbeiter – das schwächste Glied der Kette?

Aus meiner persönlichen Erfahrung, den Eindrücken meiner Coachees und den Berichten ehemaliger Kommilitonen ziehe die Schlussfolgerung, dass die Mitarbeiter der Sozialen Arbeit das schwächste Glied der gesamten Kette sind. Das mag im ersten Augenblick lächerlich klingen, da die hilfsbedürftigen Klienten doch eindeutig in der schwächeren Position sind.

Das sieht zwar so aus, ist aus meiner Sicht jedoch nicht korrekt. Natürlich sind die Klienten in der konkreten Situation und der täglichen Arbeit in einer eher schwachen Position. Doch in manchen Arbeitsbereichen – beispielsweise der geschlossenen Jugendhilfe – gibt es bereits im Alltag Situationen, in denen die Klienten durch Regelungen auf Kosten der Mitarbeiter geschützt werden. Beachtet bitte: Ich be- oder verurteile das nicht, ich stelle es lediglich als nüchterne Beobachtung fest.

Auch bei der Lobby-Arbeit und der öffentlichen Vertretung der Anliegen sieht es für Sozialarbeit düster aus. Während Pflegekräften und Ärzten noch – begrenzt – Verständnis für Streiks und Forderungen nach mehr Gehalt entgegengebracht wird, ist dieses Verständnis für Erzieher, Heilerziehungspfleger, Sonder- und Sozialpädagogen in der Regel gleich null. Das hat aus meiner Sicht mehrere Gründe:

Die Kombination dieser Faktoren führt dazu, dass Sozialarbeiter oft belächelt, manchmal bemitleidet, in den seltensten Fällen jedoch verstanden und anerkannt werden. Natürlich überzeichne ich hier ein wenig, doch das Bild deckt sich leider viel zu stark mit den Erfahrungen vieler Arbeitnehmer sozialer Berufe.

Social Media als Plattform für Transparenz

Ein gezielter und strategischer Einsatz der Social Media könnte diese Situation – mittel- und langfristig – allerdings ändern. Logischerweise sollte er in Verbindung mit anderen Kommunikationsansätzen stattfinden, doch das grundlegende Ziel aller Bemühungen ist klar: Transparente Darstellung der Sozialen Arbeit, der Leistung der Mitarbeiter und deren Bedeutung für das tägliche Leben der Mitmenschen und Bürger.

Klingt vielleicht etwas pathetisch, trifft jedoch den Kern der Sache. Nur wenn der Mehrheit aller Bürger klar wird, welchen Beitrag die Sozial Arbeit zu ihrem täglichen Leben leistet, nur wenn das Bewusstsein für die Leistung und Arbeit der Sozialarbeiter wächst, kann sich auch die Situation und Durchsetzungsfähigkeit Letzterer verbessern.

Einige Ansätze und Maßnahmen könnten beispielsweise folgendermaßen aussehen:

Bei allen genannten Maßnahmen handelt es sich lediglich um einzelne Bausteine, die Teile einer Gesamtstrategie sein müssen. Ansätze in diese Richtung gab und gibt es bereits. Bisher lassen allerdings sowohl Gewerkschaften als auch Mitarbeiter und Träger die Konsequenz und das nötige Durchhaltevermögen hinter diesen Bemühungen vermissen.

Das eher negativ geprägte Image und die Wahrnehmung der Sozialen Arbeit sind innerhalb von Jahren und Jahrzehnten entstanden. Auch die kommunikativen Maßnahmen zur Verbesserung der Wahrnehmung müssen daher auf Jahre angelegt und weiterentwickelt werden. Mehrwöchige Kampagnen greifen da einfach zu kurz. Und es sollten Sozialarbeiter sein, die solche Projekte – wo möglich auch in Eigenregie – ins Leben rufen und initiieren.

Porträt Christian Müller

Christian Müller

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Christian unterstützt als Kommunikationsberater Soziale Einrichtungen, Bildungsträger, KMU und Start Ups auf dem Weg in die digitale Kommunikation. Mit seinen Kunden entwickelt er Kommunikationsstrategien, schult Mitarbeiter und hilft dabei, die nötige Kompetenz inhouse aufzubauen. Das Ziel: Die individuell wichtigen Menschen zu erreichen, Gespräche zu initiieren und tragfähige (Kunden) Beziehungen aufzubauen.

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