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13.05.2013 Von: Christian Müller Lesedauer: 5 Minuten

Social Media und Soziale Arbeit: Vorschläge für den Einstieg (Teil 8)

Dieser Artikel ist der achte Teil einer Serie, in der ich die Besonderheiten des Social Media Einsatzes in der Sozialen Arbeit, dem Sozialbereich und für Sozialarbeiter beleuchte.

In den bisher sieben Teilen meiner Serie habe ich mich mit dem Tripelmandat, den Klienten, Trägern, Sozialarbeitern, dem gesellschaftlichen Auftrag den grundlegenden Kommunikationsproblemen, den Ressourcen und Kompetenzen auseinandergesetzt, die im Sozialbereich vorhanden sind. All diese Themen habe ich dabei immer unter dem Aspekt der Kommunikation in den Social Media beleuchtet.

Eine Frage wurde mir in den vergangenen Wochen im Zusammenhang mit meiner Serie jedoch immer wieder gestellt: Wie können Sozialarbeiter und Träger denn konkret in die Social Media einsteigen? Und wie können Sozialarbeiter unabhängig von den Trägern der Sozialen Arbeit damit beginnen, über ihre Arbeit und Situation in den Social Media zu sprechen? Genau mit diesen Frage beschäftige ich mich heute.

Einstieg unter besonderen Voraussetzungen

Grundsätzlich ist der Einstieg in die Social Media für Sozialarbeiter – zu Trägern komme ich später – relativ einfach. Ein eigenes Blog, eine Google+- oder Facebook-Seite sind schnell aufgesetzt und begonnen. Ganz so einfach ist es dann allerdings doch nicht, denn einige Punkte sollten beachtet werden. Manche davon sind für Sozialarbeiter von besonderer Bedeutung:

Die in diesen Tipps mitschwingende Vorsicht mag vor allem Social Media affinen Lesern übertrieben vorkommen. Doch wer die Einstellung, die Skepsis und Grundhaltung im Sozialbereich kennt weiß, wie berechtigt und absolut notwendig diese Vorkehrungen sind.

Konkret eignet sich aus meiner Sicht natürlich ein eigenes Blog am besten für den Einstieg. Zu Beginn kann das ein Blog bei wordpress.com, blogger.com oder einer anderen, gehosteten Plattform sein. Auf Dauer empfehle ich allerdings ein selbstgehostetes Blog, da ihr bei dieser Lösung einfach mehr Möglichkeiten und Freiheiten habt.

Verzichten würde ich auf Bilder oder Videos der konkreten Arbeit. Diese sind aus meiner Sicht nur möglich und sinnvoll, wenn Euer Träger Eure Aktivitäten gutheißt und unterstützt. Ansonsten könnt ihr Euch damit ganz schnell – vermeidbaren – Ärger einhandeln. Und noch einmal: Persönliche Informationen haben in Eurem Blog nichts zu suchen. Wenn ihr ernstgenommen werden wollt, müsst ihr Euer Anliegen zwar unterhaltsam, jedoch professionell und vor allem fundiert vermitteln und darstellen.

Einstieg für Träger: Einfach, jedoch schwer

Die Bezeichnung „schwer“ mag den einen oder anderen Träger im ersten Augenblick abschrecken. Das ist jedoch gar nicht nötig, denn „schwer“ bezieht sich lediglich auf die interne Vorbereitung, nicht auf die Umsetzung der Social Media Kommunikation. Schwer wird dabei vor allem der Abbau der intern vorhandenen Skepsis und Vorbehalte.

Soziale Träger vereinen oft zahlreiche Interessengruppen in sich, von denen viele eher traditionelle und konservative Haltungen und Standpunkte einnehmen. Diese verschiedenen Gruppen müssen von der Social Media Kommunikation zwar nicht überzeugt werden – die Entscheidung trifft natürlich der Träger und dessen Geschäftsführung – doch zumindest Sinn und Zielsetzung sollten hier vermittelt und verstanden werden.

Manche Widerstände werden sich erst durch positive Praxiserfahrung abbauen lassen. Das ist natürlich ein Risiko, doch das wohnt allen neuen Wegen inne, unabhängig von Bereich oder Thema. Auch für Träger gelten einige Punkte:

Auch hier empfehle ich – natürlich – ein Blog als zentrales Medium. Welche sozialen Netzwerke gewählt werden, um die so generierten Inhalte weiterzuverbreiten, hängt vom Träger, der Zielgruppe, dem Budget und vielen weiteren Faktoren ab, die sich nur individuell klären lassen.

Wichtig ist jedoch auch hier, das Persönlichkeitsrechte geschützt werden. Träger haben es dabei allerdings einfacher, da sie sich das schriftlich Einverständnis zur Veröffentlichung bei den jeweiligen Personen holen und mit ihrer Kommunikation offensiver umgehen können, als es für einzelne Sozialarbeiter möglich ist.

Egal ob einzelner Sozialarbeiter, Team oder Träger, immer gilt: Wenn ihr Euch im Vorfeld Gedanken darüber macht, was ihr mit Eurer Kommunikation erreichen, wen ihr ansprechen und worüber ihr sprechen wollt, habt ihr eine gute Basis. Einfach aus einem Impuls heraus anzufangen kann zwar funktionieren, ist jedoch ganz klar nicht meine Empfehlung.

Zum Schluss noch eine Bitte: Geht mit realistischen Erwartungen und klaren Kriterien für Erfolg an die Social Media heran. Fan-Massen werden nicht über Nacht oder in wenigen Wochen zu Euch kommen, die Scharen interessierter Leser werden nicht von selbst über Euch hereinbrechen und gerade zu Beginn kann es dauern, bis ihr eine signifikante Reichweite aufbaut.

Doch Social Media sind – wie jede ernsthafte Kommunikation – auf den Aufbau von Beziehungen und nachhaltigen Netzwerken ausgelegt. Dafür sind Zeit und Engagement einfach notwendig.

Porträt Christian Müller

Christian Müller

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Christian unterstützt als Kommunikationsberater Soziale Einrichtungen, Bildungsträger, KMU und Start Ups auf dem Weg in die digitale Kommunikation. Mit seinen Kunden entwickelt er Kommunikationsstrategien, schult Mitarbeiter und hilft dabei, die nötige Kompetenz inhouse aufzubauen. Das Ziel: Die individuell wichtigen Menschen zu erreichen, Gespräche zu initiieren und tragfähige (Kunden) Beziehungen aufzubauen.

Kommentare zu diesem Artikel

[…] Sinne. Instagram bietet Euch für optische Kommunikation viele Chancen und echtes Potenzial. Doch der Einstieg ist nur sinnvoll, wenn ihr ihn richtig angehen […]

Peter Wiesejahn  |   14. August 2015 um 13:23 Uhr

Sehr guter Artikel.
Vor allen dingen den Hinweis auf die Anonymisierung des Umfeldes finde ich wichtig. Das Name und oder Geschlecht gewechselt werden ist, so hoffe ich, jedem klar. Wenn ich jedoch einige Beiträge lese und mit dem Umfeld etwa Vertraut bin, weiß ich zu mindestens ungefähr, wer gemeint ist. Dass sollte unter allen Umständen vermieden werden.
Lieben Gruß
Peter Wiesejahn

Christian Müller  |   14. August 2015 um 13:25 Uhr

Ja, die Anonymisierung klingt zwar banal und offensichtlich, wird jedoch viel zu oft verachlässigt. Leider. Da braucht es noch mehr Sensibilität.

Danke fürs Feedback.

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