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27.04.2020 Von: Christian Müller Lesedauer: 6 Minuten

Soziale Arbeit nach Corona: Gedanken und Wünsche für die Zeit danach

Corona verändert vieles - auch die Soziale Arbeit, Wohlfahrt und Sozialwirtschaft. Hier sammle ich meine Gedanken und Wünsche für die Zeit danach. Woran wir uns erinnern, was wir ändern und was wir beibehalten sollten. Natürlich alles aus meiner ganz persönlichen, subjektiven Sicht.

Bildnachweis: Adolfo Félix auf Unsplash</a>

Zwei kurze Hinweise vorweg:

  1. Die Bezeichnung „uns“ oder „wir“ versuche ich in meinen Artikeln meist zu vermeiden. Es gelingt mir nicht immer, doch in vielen Fällen ist es mir einfach zu difus, von „uns“ zu sprechen. Heute mache ich eine Ausnahme und spreche ganz bewusst von wir und uns. Dieses wir bezieht sich dann auf die Menschen, die Kolleginnen und Kollegen, die die Soziale Arbeit und Wohlfahrt ausmachen. Auch Mitarbeitende von NGO und Social Start Ups sind damit gemeint, sofern ich es nicht anders formuliere.
  2. Es handelt sich hier um Gedanken und Wünsche, die ich mir seit Beginn der aktuellen Krise an verschiedenen Stellen – Bullet Journal, OneNote, Artikelentwürfe, Mails, Chats und so weiter – notiert habe. Daher wird dieser Artikel nicht unbedingt so strukturiert sein wie sonst. Und da ich ihn ohne Korrektur runterschreibe, ich denke hier schriftlich mehr oder weniger ungefiltert, kann er mehr Tipper als sonst enthalten. Wenn du einen Tippfehler findest, behalte ihn bitte nicht, sondern sag mir gerne Bescheid. Danke.

Warum schreibe ich diese Gedanken, Wünsche und Notizen überhaupt auf? Zum einen weil ich weiß, das lautes und schriftliches Denken mir beim Ordnen hilft. Zum anderen, weil ich mir Feedback und eine gemeinsame Diskussion und Weiterentwicklung der Gedanken erhoffe. Ich werde den Artikel entsprechend aktualisieren. Und auch, weil ich Hannes Jähnert versprochen habe, der Einladung von Joß Steinke nachzukommen, der im Blog der DRK Wohlfahrt zum Mitmachen bei den „Notizen für danach“ einlädt.

Alles gute Gründe, um laut darüber nachzudenken, wie Soziale Arbeit nach Corona aussehen kann und was wir nicht vergessen, ja vielleicht sogar lernen sollten.

Lasst uns unsere professionelle Identität schärfen

Schon vor der Krise hat Joß Steinke im DRK Blog die wichtige Frage gestellt, wer wir als Wohlfahrt und Soziale Arbeit eigentlich sind und sein wollen. Die Diskussion verlief schon vor Corona im Sande. Doch angesichts der Frage nach den systemrelevanten Branchen Berufen – auch wenn ich sowohl den Begriff als auch die Gefahr des Gegeneinanderausspielens von Branchen für hoch problematisch halte – ist unsere professionelle Identität und eine klare Positionierung wichtiger denn je.

Nutzen wir unser kreatives Potenzial

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Der Hackathon #CAREhacktCorona hat für mich – als eines von vielen Formaten – gezeigt, dass Soziale Arbeit und Wohlfahrt viel kreativer sind, als sie selbst oft glauben oder sich zugestehen (erinnert mich gerne an diesen Satz, wenn ich mal wieder über zu langsame Strukturen schimpfe).

Mein Wunsch und meine Bitte: Lasst uns das nach Corona nicht vergessen sondern bewusst und gezielt ausbauen. Dazu brauchen wir auch die IntrapreneurInnen, also jene Mitarbeitende, die schon heute unternehmerisch denken, eigene Ideen entwickeln und mehr tun wollen, als die Strukturen und Traditionen unserer Organisationen sie lassen. Der oben bereits angesprochene Hannes Jähnert hat ein Buch rezensiert, das ich ebenfalls sehr empfehlen kann (und mal selbst rezensieren will): Rocking the Boat von Debra Meyerson.

Hannes kommt in seinem Artikel zum einem Fazit, das ich unterschreibe:

tl;dr: Innovation von innen lässt sich strategisch bewirken. Das aber hat seinen Preis, den Intrapreneurs zu zahlen bereit sein müssen.

Lasst uns bitte daran arbeiten, dass der Preis für IntranpreneurInnen nicht zu hoch ist und wir es ihnen leichter machen.

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#GemeinsamWirken – lasst uns zusammen arbeiten

Auf den ersten Blick mag das widersprüchlich klingen, habe ich mir doch gerade erst gewünscht, dass wir unsere professionelle Identität als Soziale Arbeit und Wohlfahrt schärfen. Ich bin mir jedoch sicher: Genau diese Profilschärfung wird es uns leichter machen, mit SozialunternehmerInnen zu kooperieren. Wenn wir uns nicht als KonkurrentInnen, sondern als KooperationspartnerInnen sehen, können wir wirklich gemeinsam wirken und unsere Stärken zum Wohle der Gesellschaft und Menschen einsetzen.

New Work und Home-Office – nehmen wir neue Wege endlich ernst!


Home-Office ist in kürzester Zeit auch für viele Mitarbeitende der Sozialen Arbeit und Wohlfahrt Realität geworden. Die herausfordernde Situation – Home-Office mit Kindern und Familie, mit (zu) wenig Vorbereitung und und und – hat uns deutlich vor Augen geführt, was funktioniert und was nicht.

Hieraus ergeben sich für mich drei Wünsche und Bitten:

  1. Lasst uns die jetzt klar erkennbaren Defizite bitte nicht vergessen. Gehen wir sie ordentlich und ernsthaft an, bauen wir unsere Kapazitäten aus und führen die wichtige Diskussion über Sinn und Unsinn des Home-Office und anderer, neuer Arbeitsweisen.
  2. Bitte lasst uns nicht bei der Diskussion stehen bleiben, sondern in die Praxis gehen. Probieren wir neue Wege aus, testen wir, wie weit wir unser Potenzial ausschöpfen und unsere Arbeitsweise ändern können. Ich bin mir sicher: Die Zeit nach Coroan wird auch für Soziale Arbeit und Wohlfahrt – wirtschaftlich und gesellschaftlich – nicht einfach. Wir müssen unsere nicht erschlossenen Potenziale angehen.
  3. Lasst uns mit Buzzwords Schluss machen! Nein, Home-Office ist nicht New Work und digitales Arbeiten auch nicht. Doch echtes New Work kann uns auch nach Corona Chance bieten. Hendrik Epe hat dazu einige hervorragende Gedanken aufgeschrieben. Für mich ist klar: Soziale Arbeit und Wohlfahrt könnten Vorreiter einer echten New Work Bewegung sein – wenn wir das denn ernsthaft wollen.

Erfüllen wir unsere Verantwortung für unsere Mitarbeitenden

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Es gab und gibt Applaus für Pflegekräfte, die berechtigte Forderung nach mehr Lohn und gute Lobbyarbeit der Wohlfahrtsverbände für ihre Themen. Und ja, in vielen Einrichtungen und Diensten der Sozialen Arbeit und Wohlfahrt wird den Mitarbeitenden auch die verdiente Wertschätzung zuteil. Doch ganz ehrlich: Das ist leider nicht normal.

Gerade zu Beginn der Krise – und leider auch noch heute – gab und gibt es Einrichtungen, die den Schutz ihrer Mitarbeitenden hinten an stellen und sich ihrer Verantwortung – scheinbar oder tatsächlich – nicht bewusst sind. Das war zwar nie okay, in der ersten akuten Krise jedoch vielleicht noch nachvollziehbar. Heute ist es das definitiv nicht mehr.

Und bei allem berechtigten Klagen über die schlechten Rahmenbedingungen: Wir müssen schlicht mehr tun, um die Arbeitssituation zu verbessern. Mein Wunsch ist, dass wir das nach Corona ernsthaft weiterverfolgen. Und damit das hier – vorerst – nicht negativ endet, zum Abschluss noch ein Beispiel dafür, wie Wertschätzung auch recht zu Beginn der Krise ausgesehen hat.

Wie wird die Soziale Arbeit und Wohlfahrt nach Corona aussehen? Was denkst du? Lass uns gerne zusammen weiter denken. ??

Lese- und Hörempfehlungen

Porträt Christian Müller

Christian Müller

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Christian unterstützt als Kommunikationsberater Soziale Einrichtungen, Bildungsträger, KMU und Start Ups auf dem Weg in die digitale Kommunikation. Mit seinen Kunden entwickelt er Kommunikationsstrategien, schult Mitarbeiter und hilft dabei, die nötige Kompetenz inhouse aufzubauen. Das Ziel: Die individuell wichtigen Menschen zu erreichen, Gespräche zu initiieren und tragfähige (Kunden) Beziehungen aufzubauen.

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