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19.06.2012 Von: Christian Müller Lesedauer: 4 Minuten

Surface – Die letzte Chance für Microsoft

Irgendwie erinnern mich die Meinungen ein wenig an die Vorstellung des ersten iPads. Die Bandbreite reicht von eher positiven Stimmen bis hin zu „wird ein Flop„. Die Rede ist vom gestern vorgestellten Microsoft Surface, dem ersten eigenen Tablet aus dem Hause Microsoft. Nach dem die Berichterstattung doch sehr gespalten war, habe ich mir heute die Präsentation in Ruhe angesehen und muss sagen: Microsoft macht mit dem Gerät – theoretisch – vieles richtig. Das muss der Redmonder Konzern auch, denn es ist wahrscheinlich seine letzte Chance, in den Tablet-Markt einzusteigen.

Genau genommen wurden gestern zwei Surface-Varianten vorgestellt. Die kleine Version basiert auf einem ARM-Chip und wird mit der speziell für Tablets entwickelten Windows RT-Version bestückt sein, als Speichergrößen sind dabei 32 und 64 GB konfigurierbar. Die große Version läuft dagegen mit einem Intel Ivy-Bridge-Chipsatz und ist daher mit einem vollwertigen Windows 8 Professional ausgestattet, als Speichergrößen stehen dann 64 oder 128 GB SSDs zur Wahl. Außerdem wird diese Version einen Stift unterstützen, der mit Magneten direkt am Surface untergebracht werden kann.

Surface verfügt über einen integrierten Stand, der meiner Meinung nach clever und elegant in das Gerät integriert und auch sinnvoll ist. Nicht umsonst bietet sowohl das Apple eigene Smartcover als auch eine Masse an Hüllen von Drittanbietern genau diese Funktion für das iPad.

Die Touch und Type Cover sind eine wirklich geniale Lösung, die ich so eher von Apple erwartet hätte. Beim Touch Cover ist – bei nur drei Millimeter Dünne – eine Multitouch-Tastatur integriert, beim Type Cover – mit fünf Millimeter Dünne – eine Tastatur mit physikalischen Tasten. Beide Cover verbinden sich magnetisch mit dem Surface und machen das Gerät so zu einer ernstzunehmenden Arbeitsmaschine.

Surface muss erfolgreich sein,…

Microsoft hat sich also richtig ins Zeug gelegt, doch wirklich überraschend ist das nicht. Denn Surface dürfte die letzte Chance des Redmonder Unternehmens sein, sich im Tablet-Markt zu etablieren. Sicher, auf der Computex wurden jede Menge Hybrid-Lösungen und Tablets mit Windows RT und Windows 8 angekündigt. Doch Microsoft scheint damit nicht zufrieden zu sein und bietet jetzt Hard- und Software aus einer Hand an. Bei der Xbox hat sich gezeigt, das Microsoft richtig gut sein kann, wenn sie das gesamte System kontrollieren. Ich hoffe, dass sich das auch beim Surface bewahrheitet. Das sich die Windows 8 Partner wie Asus, Acer und Co. von der Surface-Vorstellung – freundlich formuliert – wenig begeistert zeigen dürften, steht auf einem anderen Blatt.

… doch vieles ist noch unklar

Das Gerät und das etwas andere Hybrid-Konzept finde ich äußerst reizvoll. Sowohl im Business- als auch im Bildungsbereich könnten die Geräte einen festen Platz finden. Doch leider gibt es genug Punkte, die mich am Erfolg des Surface zweifeln lassen:

  • Es gibt noch kein Datum für die Verfügbarkeit. Die RT-Version soll mit dem Windows 8 Launch, die Intel-Version drei Monate später verfügbar sein. Also frühestens 2013.
  • Die Unterscheidung zwischen einer ARM- und einer Intel-Variante könnte Kunden verwirren und abschrecken. Diese Gefahr ist vor allem deshalb äußerst real, weil die normalen Windows-Programme auf RT nicht laufen und extra angepasst werden müssen.
  • Auch zu den Preisen gab es kein einziges Wort. Es wurde lediglich gesagt, dass diese „competitive“ zu anderen ARM-Tablets oder Ultrabooks sein werden.
  • Über die Displayauflösung wird zwar auf den verschiedenen Tech-Blogs spekuliert, doch die tatsächlichen Zahlen hat Microsoft nicht bekannt gegeben. Nicht unbedingt ein gutes Zeichen.
  • Ebenfalls unerwähnt blieb die Akkulaufzeit des Surface. Liegt diese im Arbeitseinsatz deutlich unter acht Stunden, ist das Gerät leider von vorneherein abgeschlagen und nicht konkurrenzfähig. Hier mache ich mir die größten Sorgen.
  • Die Journalisten vor Ort durften die Geräte nur unter Aufsicht und nur sehr kurz selbst bedienen. Das meiste wurde von Microsoft-Mitarbeitern gezeigt und die Demo-Geräte standen hinter Glas oder waren nicht zugänglich. Auch während der Präsentation – ungefähr bei Minute 14 – versagte eines der Geräte. Das alles spricht eher für frühe Prototypen denn für ein halbwegs marktreifes Produkt.

Ganz ehrlich, ich hoffe, dass meine Bedenken übertrieben und völlig unnötig sind. Aktuell würde mich das Asus Transformer Book mehr reizen. Doch wenn Microsoft es wirklich schafft, die gestrigen Ankündigungen in ein gutes Produkt umzusetzen, werde auch ich wieder zum Microsoft-Kunden.

 

Porträt Christian Müller

Christian Müller

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Christian unterstützt als Kommunikationsberater Soziale Einrichtungen, Bildungsträger, KMU und Start Ups auf dem Weg in die digitale Kommunikation. Mit seinen Kunden entwickelt er Kommunikationsstrategien, schult Mitarbeiter und hilft dabei, die nötige Kompetenz inhouse aufzubauen. Das Ziel: Die individuell wichtigen Menschen zu erreichen, Gespräche zu initiieren und tragfähige (Kunden) Beziehungen aufzubauen.

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