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Vorsicht Videoproduktion: Mobil muss nicht einfach sein
Von Kunden habe ich, trotz vorheriger Absprache, schon so manchen seltsamen Blick geerntet, wenn ich für Eventberichterstattung und andere Videoproduktionen nur mit iPhone und mobilem Equipment ausgestattet aufgetaucht bin. Die Ergebnisse überzeugen zwar immer, die Skepsis angesichts des Equipments ist oft allerdings nicht zu übersehen. Doch mit Kreativität, dem passenden Know How und einigem Engagement können mit aktuellen Smartphones ganz erstaunliche Videos entstehen. Das habe ich vor kurzem auch am Beispiel von Apples neuestem Promo-Video zum Geburtstag des Macs gezeigt.
Bei aller Begeisterung hat die mobile Videoproduktion allerdings auch Grenzen und ist meiner Meinung nach längst nicht für alle Situationen und Aufgaben die passende Herangehensweise. Denn…
… mobile Videoproduktion mit Smartphones
ist nicht immer die beste Arbeits- und Vorgehensweise.
Es ist zwar nachvollziehbar, dass begeisterte Teams zu Beginn versuchen, alle möglichen Videos mit Smartphones zu drehen und das Unternehmen das angeschaffte Equipment optimal nutzen wollen. Doch ab einem gewissen Punkt stelle ich die Frage, ob die Tools wirklich bei der Arbeit helfen oder eher im Weg stehen. Wieder ist es Apple, das dafür ein wunderbares Beispiel bietet.
Mobile Videoproduktion: Verschiedene Tools für verschiedene Aufgaben
Denn Apple hat auch ein Making of des Promo-Videos veröffentlicht, das wunderbar zeigt, dass mobile Videoproduktion beliebig komplex werden kann. Einige der gezeigten Teams arbeiten mit Equipment, das ich tatsächlich als mobile Video Ausstattung ansehe. Andere sind jedoch mit Ausrüstung unterwegs, die meiner Meinung nach auch den Einsatz einer dezidierten Videokamera rechtfertigen würden. Seht selbst:
Das schlussendlich entstandene Promo-Video zeigt, dass das iPhone 5S – und meiner Meinung nach jedes andere aktuelle High-End-Smartphone – eine hervorragende Bildqualität liefert. Doch um Fokus-Verschiebungen und andere Effekte so hinzubekommen, ist bei der Arbeit mit Smartphones ein deutlich höherer Aufwand nötig, als beim Einsatz von DSLRs (digitalen Spiegelreflexkameras) oder Videokameras.
Stimmt das Aufwand-Nutzen-Verhältnis für Euch?
Um das noch mal klar zu machen: Grundsätzlich sind fast alle Video-Effekte auch mit Smartphones mach- und umsetzbar. Doch um diese sauber und ansprechend hinzubekommen, ist oft enorm Vorbereitung und viel Kreativität notwendig. Ich persönlich schätze das sehr, weil ich so immer wieder herausgefordert werde und meine Fähigkeiten weiterentwickeln kann.
Doch im täglich Einsatz im Unternehmen können diese Herausforderungen zum Problem werden und Teams eher ausbremsen. Hier kann es absolut sinnvoll sein, sich externe Unterstützung zu holen oder mit anderem Equipment zu arbeiten. Bei aller Begeisterung für das Thema mobile Video, sollte eines klar sein:
Wenn Euch die Tools ausbremsen,
arbeitet ihr mit dem falschen Equipment.
Das gilt natürlich nur, wenn ihr Euer Equipment beherrscht und dennoch an Grenzen stoßt. Dann solltet ihr Euch jedoch Gedanken über einen Wechsel der Tools machen. Setzt ein, was für Euch und Eure Zwecke optimal ist und bindet Euch nicht sklavisch an eine Methode oder ein Paradigma. Wenn mobile Video für Euch funktioniert – und das dürfte es für viele Anwendungsfälle – ist das toll. Doch wenn es zu komplex wird und Euch Zeit kostet, ist ein Equipment-Wechsel oder die Unterstützung eines externen und spezialisierten Dienstleisters angesagt. Die Tools sollen Euch dienen und Euch nicht blockieren.
Mehr Tipps und Strategien zum Videoeinsatz und zur Videoproduktion findest Du hier:
- Video in den Social Media: Einstiegstipps für KMU
- Film ab! – 15 Gründe, mehr Videos zu produzieren
- Smartphone Kameras: Wichtige Werkzeuge für Social Media und Kommunikationsarbeiter
- Mobile Video: 25 Tipps für den Smartphoneeinsatz
Kommentare zu diesem Artikel
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