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Was Blogger Relations nicht sind

Bevor sich jemand ereifert: Ja, ich habe das Einverständnis meiner Kunden, hier darüber zu schreiben. Natürlich habe ich sie gefragt. Wie der Titel erahnen lässt waren es zwei Konzepte zum Thema Blogger Relations. Beide Konzepte waren inhaltlich und fachlich gut.
Darin fanden sich Aspekte wie Sponsored Posts, gezielte Ansprache der Blogger, erstaunlich gute Erst-Kontakt-E-Mails und Events, zu denen die Blogger eingeladen werden sollten. Insgesamt richtig gute Arbeit.
Zwei Punkte frustrierten mich allerdings:
- Kurzfristige Planung
Beide Konzepte waren für die Einführung eines neuen Produkts gedacht. Entsprechend kurzfristig waren die Konzepte ausgelegt. Verständlich und sinnvoll. Nur hat das mit Blogger Relations leider nichts zu tun. Vor allem, da die Konzepte keine weitere Betreuung oder Kontaktpflege vorsahen. - Reiner Werbeansatz
Mit ist klar, dass ein neues Produkt beworben werden muss. Blogger können dabei durchaus wertvoll sein. Doch wenn sie als reine Werbeträger gesehen und angesprochen werden, entsteht dadurch eben keine Beziehung. Blogger Relations sind etwas ganz anderes und gehen weit darüber hinaus.
Anmerkung: Ich weiß, dass „was XY nicht ist“ Artikel immer einfach sind und Artikel mit konstruktiven Vorschlägen mehr bieten. Heute integriere ich einige grundlegende Tipps, in der nächsten Woche lege ich dann mit einem Artikel nach, der sich mit guten Beispielen und Strategien für Blogger Relations befasst.
Blogger Relations: Ein Thema voller Missverständnisse
Das Thema Blogger Relations wird gerade gehyped und ein Teil von mir freut sich darüber. Endlich wird die Arbeit von Bloggern gewürdigt und bekommt die verdiente Anerkennung. Theoretisch zumindest.
Praktisch sieht es viel zu oft leider anders aus. Blogger Relations – ähnlich wie Content Marketing und jeder andere Hype Begriff – oft leider nur ein neues Label für althergebrachte Konzepte. Ich denke übrigens nicht, dass Blogger Relations zwingend eine eigene Disziplin sein muss oder sollte.
Denn auch hier geht es um das grundlegende Prinzip jeder Kommunikation: Mit Menschen reden. Nur eben mit besonderen Menschen, die sich sehr aktiv online bewegen und die ihr Blog aus Leidenschaft und – zumindest teilweise – hoch professionell pflegen.
Einige Missverständnisse stehen dem richtigen Umgang jedoch im Weg. Genau die beleuchte ich im Folgenden. Blogger Relations sind nicht…
- … universell einsetzbar. Blogger können wertvolle Partner und Multiplikatoren sein, doch sie vollbringen keine Wunder. Blogger haben längst nicht in allen Bereichen genug Einfluss, um wichtige Partner zu sein. Und schlechte Produkte werden durch sie auch nicht auf magische Weise besser.
- … immer sinnvoll. Bei online affinen Menschen und Kunden haben Blogger einen hohen Einfluss auf die Meinungsbildung und die Kaufentscheidung, korrekt. Und für manche Themen sind Blogger die Ansprechpartner und Multiplikatoren schlechthin. Doch in vielen Fällen gibt es – zumindest finanziell und kurzfristig – wirksamere Wege, um Themen zu besetzen.
- … kurzfristig wirksam. Ich bin jedes Mal erstaunt, wenn ich auf diesen Punkt hinweisen muss. Schon der Begriff Blogger Relations macht doch deutlich, dass es um den Aufbau langfristiger und tragfähiger Beziehungen geht. Das ist eben mehr als eine Kampagne!
- … nur Werbung! Ja, gute Artikel von Bloggern können eine Werbewirkung haben. Ja, Sponsored Post und andere Werbeformen können sinnvoll sein. Doch sie gehören zum Blogger Marketing. Blogger Relations haben eine indirekte Werbewirkung, da durch überzeugte und begeisterte Blogger Reichweite, Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit von Unternehmen wachsen können. Nicht mehr, nicht weniger.
- … billig.. Bei diesem Punkt habe ich zahlreiche geschliffenen Formulierungen ausprobiert – und mich dann doch für die einfache, harte aber dafür klare Beschreibung entschieden. Blogger Relations sind, das dürfte inzwischen klar sein, langfristig angelegt. Und sie kosten Geld. Vor allem in Form von Zeit, Kreativität und Arbeit.
- … nebenher zu machen. Auch das sollte nach meinen Ausführung oben klar sein. Doch viel zu oft werden Blogger Relations irgendwo angedockt, Studenten oder Praktikanten übertragen. Das zeigt vor allem zwei Dinge: Erstens fehlende Wertschätzung und zweitens mangelndes Verständnis für die Chancen – und Risiken (!) – der Blogger Relations.
So, nach dem ich mir ein wenig Luft gemacht habe, setze ich mich jetzt an den positiven Artikel mit Tipps und Strategien zu Blogger Relations. Wenn sie dazu Fragen haben: Gerne hier in den Kommentaren, den sozialen Netzwerken oder via Direktnachricht. Ich arbeite sie so gut ich kann in den Artikel nächste Woche ein.
Hier finden sie mehr zu diesem und verwandten Themen:
- Blogger Relations: So erreichen KMU relevante Blogger
- Social Media: Nachhaltige Beziehungen zählen
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Kommentare zu diesem Artikel
Hallo Christian,
vielen Dank für deinen Beitrag. Ich kann es nur bestätigen. Blogger Relations sind nicht dafür da, um schnell schnell die Produkte zu vermarkten und dann die Blogger zu vergessen, sondern es sind Beziehungen, die auch gepflegt werden müssen. Mittel- und langfristig gesehen ist das die beste Strategie. Nur leider die wenigsten haben die Geduld, um solche Beziehungen auch fruchten zu lassen.
Viele Grüße
Dieter
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