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Wissensmanagement: So beherrscht ihr die Info-Flut – als Blogger, Student und Social Media Manager
Egal ob Blogger, Student oder Social Media Manager: Wer sich für ein oder mehrere Themengebiete interessiert und auf dem Laufenden bleiben will, hat heute ganz sicher nicht das Problem, zu wenig Informationen zu finden. Im Gegenteil ist die Informationsflut zu fast allen Themen Dank Internet, Blogs und Massenmedien überwältigend. Immer wieder ist daher vom „Medien-Burnout“ oder „Informations-Overkill“ zu lesen. Dennoch schaffen es viele Blogger, Studenten und Social Media Manager täglich, ungeheure Informationsmengen und zahllose Nachrichtenquellen zu durchsuchen, die wichtigsten Themen zu extrahieren und für sich zu speichern und weiterzuverarbeiten. Dieses Informations- und Wissensmanagement bedarf – wenn es dauerhaft von Erfolg gekrönt sein soll – einiger Voraussetzungen und Methoden. Im Folgenden stelle ich Euch die aus meiner Sicht wichtigsten vor.
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Themenwahl und Informationssammelstellen
Zu Beginn müsst ihr logischerweise die Themen auswählen, die ihr aktiv mitverfolgen und sammeln wollt. Mit etwas Übung könnt ihr Euch über zahlreiche Themen auf dem Laufenden halten, doch für den Einstieg empfehle ich Euch, lieber mit zu wenig als zu viel Themen zu beginnen. Wenn ihr Eure methodischen Fähigkeiten und Routinen dann nach und nach erweitert, könnt ihr immer noch mehr dazu nehmen.
Nach der Themenwahl steht die Entscheidung für die künftigen Informationssammelstellen an. Das sind die Applikationen und Dienste, mit denen ihr Eure RSS-Feeds und andere Nachrichtenquellen später verwaltet, lest, teilt und weiter bearbeitet. Die Wahl der passenden Nachrichtenquellen kommt meiner Meinung erst danach. Es ist relativ sinnlos, dutzende Seiten, Feeds und Kanäle auszuwählen, ohne diese in die entsprechenden Applikation und Dienste einpflegen zu können. Probiert verschiedene Applikation und Dienste aus und entscheidet Euch dann für die für Euch passenden Lösungen.
Mein Setup sieht aktuell folgendermaßen aus:
- Reeder – Mein RSS-Reader der Wahl auf Mac und iPad mini. Auf dem Smartphone – ein Galaxy Nexus – nutze ich die Google Reader Applikation. Zum jetzigen Zeitpunkt verwalte ich darin etwas über 135 RSS-Feed zu verschiedenen Themen.
- Google Currents – Die für mich wichtigsten Seiten und Blogs landen jedoch nicht im RSS-Reader sondern werden von mir über Google Currents gelesen. Die iOS-Applikation hat erst vor kurzem ein Update erfahren, dass ich Euch im unten eingebundenen Video kurz vorstelle. Hier lese ich ungefähr zehn Blogs.
- Soziale Netzwerke – Bei den sozialen Netzwerken gehe ich recht konservativ vor. Für Facebook und Google+ nutze ich jeweils die offiziellen Applikationen. Twitter läuft auf dem Smartphone über Plume, auf dem iPad mini über Tweetbot – auch wenn ich diesen kaum nutze – und auf dem Mac über Hootsuite. Die Zahl der Quellen wächst hier kontinuierlich an. Für Youtube gilt das gleiche Prinzip wie für Facebook und Google+.
- Instapaper – Hier landen alle Artikel und Quellen, die ich mir in Ruhe anschauen und durchlesen will. Die Zahl der Artikel wächst stetig an, wird jedoch ebenso stetig reduziert, mehr dazu später. Pocket ist eine mögliche Alternative.
- Evernote – In diesem multifunktionalen Notizdienst archiviere ich alle Artikel, die ich zu meiner persönlichen Bibliothek dauerhaft hinzufügen will. Auch Informationen für meine eigenen Artikel und Recherchematerialien werden hier abgelegt.
Methoden und Routinen
Wenn ihr Euch bis zu diesem Punkt vorgearbeitet habt, sammelt ihr bereits jede Menge Informationen und habt zumindest ein rudimentäres System aufgebaut, mit dem ihr diese Informationen durcharbeiten und archivieren könnt. Um diese Informationen jedoch zu sichten und die wichtigen Punkte herauszugreifen, bedarf es kontinuierlicher Arbeit. Wer nur einmal die Woche in seinen RSS-Reader schaut, muss sich nicht wundern, wenn er dort dann von einer vierstelligen Anzahl ungelesener Artikel erschlagen wird. Der einzig sinnvolle Umgang damit ist oft der „Alle als gelesen markieren“-Button. Das ist absolut kein Problem – so lange ihr diesen Button bewusst einsetzt und er eben keine Kapitulationserklärung darstellt.
Wenn ich einige Tage bewusst Pause mache, schaue ich mir auch nur die wichtigsten Feeds an und markiere alle anderen als gelesen, ohne sie mir anzuschauen. Doch um im Arbeitsalltag mit der Informationsmenge klar zu kommen, helfen nur Routinen und klare Strukturen. Das können feste Zeiten sein, zu denen ihr Eure Informationssammelstellen durchgeht und aufräumt – ich habe meine Lesezeiten, in denen ich mit einer Tasse guten Kaffees meine Instapaper-Liste verkürze – feste Ort, an die ihr Euch dafür begebt – bei mir sind das zwei Lieblings-Cafés – oder ein bestimmtes Muster, dem ihr bei der Bearbeitung folgt.
Mein Tipp: Gruppiert Eure Informationsquellen nicht unbedingt thematisch, wohl aber nach Priorität. Wenn ihr wenig Zeit habt, lest ihr nur die Quellen der Priorität eins, mit etwas mehr Zeit auch die Quellen der Priorität zwei und so weiter. So habt ihr die wichtigsten Quellen auch in stressigen Zeiten im Blick.
Bei aller Aktualität: Gelassenheit ist King
Euer System funktioniert, Eure Routinen sind eingerichtet und ihr kommt mit der Info-Flut im Alltag gut zurecht? Wunderbar, dann kommt jetzt ein scheinbar paradoxer Rat: Macht ab und an ganz bewusst Pause, tretet einen Schritt zurück und macht Euch bewusst, dass es nicht das Ende der Welt ist, wenn ihr mal nicht 100-prozentig aktuell seid. Auch das beste System kann Euch nicht davor bewahren, dass ihr Euch mit dem ständigen Gefühl etwas zu verpassen unter Druck setzt.
Hier helfen nur ein ganz bewusster Umgang mit den Informationen und die Gelassenheit, auch mal bewusst offline bleiben und nicht am Puls der Zeit sein zu müssen. Ohne dieses Bewusstsein und diese Fähigkeit wird auch das beste System Euch nicht dauerhaft vor einer Informationsüberflutung schützen. Dann zögert ihr die Überforderung nur hinaus. Und das kann nicht das Ziel sein.
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