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02.02.2023 Von: Alexandra Konotopez Lesedauer: 4 Minuten

Instagram und der Video-Hype: Ihr müsst nicht auf jede Sau setzen, die durchs Social-Media-Dorf getrieben wird

Instagram entwickelte sich in den letzten Jahren immer mehr zu einer Video-App und musste dafür viel Kritik einstecken. Nun soll wieder mehr Balance zwischen Bild- und Videobeiträgen gefördert werden. Auch andere Plattformen scheinen sich immer mehr zu ähneln. Wir finden, nicht jeder Trend verdient so viel Aufmerksamkeit und sagen Euch auch warum.
Ferkel, dass zwischen den Planken hindurchschaut, hinten noch mehr Ferkel

Die Information rast durch die Social-Media-Welt: Instagram will 2023 wieder eine bessere Balance zwischen Foto- und Videobeiträgen fördern. Der Algorithmus soll Reels nicht mehr so stark bevorzugen und den Nutzer*innen mehr von dem Content zeigen, den sie lieber sehen wollen. Seien es nun Reels oder doch eher Bilder.

Letztes Jahr versuchte Instagram weiter beim Videotrend mitzuziehen und pushte die App mehr und mehr Richtung Instagram Reels. Dadurch sank die Reichweite von Bildbeiträgen rapide. Der Ansturm gegen Instagrams Entwicklung zu einer Video-App (unter anderem durch die Petition „Make Instagram Instagram again„, die auch von Kylie Jenner unterstützt wurde) war und ist enorm.

Jetzt soll die Entwicklung laut Instagram-CEO Adam Mosseri aber zu weit gegangen sein und einen Schritt zurückgenommen werden. Ist das nur der Versuch die Nutzer*innen gnädig zu stimmen? Oder eine rein taktische Entscheidung?

Der Trend zur Einheitlichkeit betrifft nicht nur Instagram

Immer wieder stelle ich mir die Frage, warum Plattformen im Allgemeinen und Instagram im Speziellen versuchen die Konkurrenz nachzuahmen und nicht sich durch ein USP – ein Alleinstellungsmerkmal – abzugrenzen?

Die Antwort ist wohl zu einfach. Genau, es geht ums Geschäft. So bekommen Nutzer*innen aber schnell das Gefühl, auf jeder Plattform das gleiche Angebot zu bekommen. Instagram ist nicht die erste Plattform, die diesen Weg geht, auch Facebook und neuerdings Twitter müssen sich die Kritik anhören.

Sobald ein neuer Trend am Horizont zu sehen ist – und in den letzten Jahren war es vor allem TikTok – springen alle auf. Ja, ich verstehe, dass dahinter eine riesige Maschinerie steckt, die Geld abwerfen muss.

Aber an Stelle immer wieder dem nächsten Trend hinterherzujagen und dann zurückzurudern, sollten sich die Plattformen fragen, was sie Neues, aber doch Einzigartiges machen könnten, um die User*innen zu begeistern, neue zu gewinnen, aber alte zu halten.

Mir ist klar, dass das einfacher klingt als es tatsächlich ist. Aber verdienen die da oben nicht genug? Haben sie nicht die besten kreativen Köpfe um sich geschart? Werden da nicht Millionen von Dollar umgesetzt? Da fällt ihnen nichts anderes ein, als zum TikTok-Klon zu mutieren? Ein wenig lahm ist das schon.

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In der Kürze liegt die Würze – wie lang muss ein Video wirklich sein?

Warum setzen überhaupt so viele Plattformen mittlerweile auf kurze Videos? Die Meinung ist immer noch weit verbreitet, dass die Aufmerksamkeitsspanne der Online-Nutzer*innen immer weiter sinkt – denkt nur an den Microsoft Goldfisch.

Doch ist das wirklich so? Oder hat sich unsere Welt einfach dahingehend gewandelt, dass Informationen anders, schneller verarbeitet werden müssen und dass das bei visuellen Informationen im Gehirn um ein Vielfaches schneller passiert?

Schnelllebigkeit ist ein unumstrittenes Phänomen unserer Zeit. Treiben wir uns also vielleicht selbst an, wie der Hund, der immer schneller hinter seinem eigenen Schwanz herjagt?

Andererseits hat sich der Trend Kurzvideo in den letzten Jahren wieder stark zurückentwickelt. Sowohl TikTok als auch Instagram haben sich von den extrem kurzen 15-sekündigen Formaten längst verabschieden und setzen mittlerweile auf längeren Video Content (Instagram: 90 Sek.; TikTok: bis zu 10 Min.).

Ebenfalls eine Tatsache ist, dass nicht alle Informationen sich in Bilder oder kurze Videos hineinpressen lassen. Tiefergehende und komplexe Sachverhalte werden immer noch am häufigsten über längere Text aufgenommen.

Es kommt also in erster Linie darauf an, was vermittelt wird und wem.

Wann und wie KMU Trends richtig nutzen

What goes around comes around – von Bildern zu Videos und wieder zurück?

Veränderung ist wohl ein Weg, den alle Plattformen irgendwann gehen (müssen), um nicht abgehängt zu werden. Dabei spielen Nutzer*innen-Wünsche leider nicht immer die vorrangige Rolle.

Der Wandel gehört aber auch untrennbar zum Leben dazu, besonders in unserer hochtechnisierten Gesellschaft. Veränderungen bringen glücklicherweise immer wieder neue Apps mit sich – z. B. BeReal oder ganz neu Artifact -, die den Markt aufmischen und der Stagnation vorbeugen.

Trends gehen vorbei, Menschen ändern ihre Meinung und ihren Geschmack. Es gibt immer einen neuen Hype, Trend, eine bahnbrechende Entwicklung. Also vielleicht ist doch alles nur eine Frage der Perspektive und dass viele Plattformen über kurz oder lang ihre Einzigartigkeit verlieren, bleibt eine bedauernswerte Notwendigkeit.

Auch wenn Adam Mosseri jetzt behauptet, dass Instagram nie wieder eine reine Foto-App sein wird und dass Reels weiterhin das vorherrschende Format bleiben werden, bleibt die zukünftige Entwicklung ungewiss.

Mehr als alles andere glaube ich, dass sobald ein neuer, vielversprechender Trend am Horizont auftaucht, alles wieder so sein wird wie immer. Und wer weiß, vielleicht ist das unbewegte Bild irgendwann wieder das Medium der Stunde. Oder etwas völlig Neues, dass auf den momentanen Entwicklungssprüngen von KI, AR und VR basiert. Wir werden es sehen. Also auf die Plätze, fertig, aufgesprungen?

 

Porträt Alexandra Konotopez

Alexandra Konotopez

Eine Welt ohne Sprache und deren vielfältige Ausdrucksmöglichkeiten mag sich Alexandra gar nicht ausmalen. Als studierte Literaturwissenschaftlerin ist das geschriebene Wort ihr zweites Zuhause. Da ist es nur natürlich, dass Content Creation auch beruflich ihr Steckenpferd ist. Über ein Praktikum kam sie 2020 zu sozial-pr, wo es ihr bis heute so gut gefällt, dass sie nicht mehr weg will.

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